Die Halbleiter-Industrie befindet sich im Jahr 2009 in einer Abwärtsbewegung. Die Semiconductor Industry Association (SIA) prognostiziert für die Halbleiter-Industrie im Jahr 2009 einen Umsatzrückgang von 5,6 Prozent. Vor allem die schwache Nachfrage nach Mobilfunktelefonen und Personalcomputern, die 60 Prozent des Umsatzes ausmachen, ist dafür verantwortlich. Das Marktforschungsinstitut Gartner Dataquest geht in seiner jüngsten Prognose zum Markt für Siliciumwafer von rückläufigen Absatzzahlen und Preisen im Jahr 2009 aus. Laut Gartner wird die verkaufte Fläche im Jahr 2009 um 16 Prozent zurückgehen, im Jahr 2010 soll sie dagegen um 14 Prozent steigen.
Für die Photovoltaikindustrie erwartet die Bank Sarasin eine Zuwachsrate von 17 Prozent und damit ein schwächeres Wachstum als in den Jahren zuvor. Das liegt in erster Linie daran, dass sich in den Schlüsselmärkten Spanien und Deutschland die Rahmenbedingungen verändert haben. Im Jahr 2009 werden die Einspeisevergütungen in Deutschland verringert. In Spanien ist der Zubau mit Solaranlagen auf 500 MW pro Jahr beschränkt worden. Davon entfallen 300 MW auf Freiflächenanlagen und 200 MW auf Dachanlagen. Die neu installierte Photovoltaikleistung soll im Jahr 2009 auf 4,8 GW steigen. Die EPIA geht in ihren Prognosen von bis zu 5,2 GW installierter Leistung aus. Die Polysiliciumproduktion wird sich in den nächsten Jahren weiter erhöhen, da andere Hersteller wie auch WACKER ihre Kapazitäten ausbauen. Wie groß der Kapazitätsaufbau ist, lässt sich sehr schwer abschätzen, da viele Projekte angekündigt worden sind, die aber in der Vergangenheit nicht immer realisiert wurden. Sarasin geht davon aus, dass mit den neuen Polysiliciummengen im Jahr 2010 13,3 GW c-SI-basierte Solarzellen produziert werden können. Bis zum Jahr 2012 wird mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 50 Prozent gerechnet.
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Neu installierte PV-Leistung 2009 und 2010 | |||||||
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Neu installierte |
CAGR1 | |||||
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2010 |
2009 |
% | ||||
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Deutschland |
2.247 |
1.873 |
20,0 | ||||
Spanien |
460 |
600 |
–24,4 | ||||
Übriges Europa |
1.334 |
681 |
95,5 | ||||
USA |
1.363 |
681 |
100,1 | ||||
Asien |
1.226 |
729 |
68,2 | ||||
Übrige Welt |
370 |
212 |
74,5 | ||||
Gesamt |
7.000 |
4.776 |
46,4 |
Die chemische Industrie wird im Jahr 2009 weltweit an Dynamik verlieren. Nach Ansicht des VCI wird die globale Chemieproduktion zwar um 0,5 Prozent wachsen, allerdings leiden die chemischen Unternehmen Europas, Japans und Nordamerikas unter der schwachen Industriekonjunktur. In der deutschen chemischen Industrie wird die Produktion nach vier Jahren mit starken Wachstumsraten im nächsten Jahr laut VCI um 3,5 Prozent zurückgehen. Trotz der gedämpften Aussichten soll sich das Wachstum der chemischen Industrie in den nächsten Jahren fortsetzen. Getrieben wird diese Entwicklung vor allem durch den steigenden Bedarf wichtiger Abnehmerbranchen in China. Bis zum Jahr 2015 soll die chemische Industrie durchschnittlich um fünf Prozent pro Jahr zulegen.
Durch die Immobilienkrise hat der Abschwung in der Bauindustrie weiter an Dynamik gewonnen. Die Schwäche wird im Jahr 2009 in allen Regionen der Welt spürbar sein. Asien wird trotz eines langsameren Zuwachses trotzdem eine Wachstumsregion bleiben. In den etablierten Märkten USA und Europa bleibt die Marktentwicklung verhalten bis abnehmend. Das Marktforschungsinstitut Global Insight schätzt, dass die Bauwirtschaft im Jahr 2009 weltweit doch um 3,9 Prozent zulegen wird. Mittelfristig rechnen wir damit, dass sich der Markt unter anderem durch Infrastruktur- und Sanierungsprogramme (Wärmedämmung) erholt.
Nach Schätzungen des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) werden im Jahr 2009 nur zwei Bereiche weiter zulegen können: die Industrie-Elektronik und die Kfz-Elektronik. Alle anderen Bereiche wie die Datentechnik, die Konsumelektronik und die Informationstechnik werden im kommenden Jahr mit Umsatzrückgängen zu kämpfen haben.