Bericht des Aufsichtsrats

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Dr. Peter-Alexander Wacker (Foto)      Dr. Peter-Alexander Wacker

Sehr geehrte Damen und Herren Aktionäre,

das Geschäftsjahr 2008 war für den WACKER-Konzern erneut erfolgreich. Beim Umsatz wie beim EBITDA konnten die Vorjahresergebnisse trotz der weltwirtschaftlichen Schwierigkeiten im zweiten Halbjahr übertroffen und neue Bestmarken erzielt werden. Mit einem Investitionsvolumen von mehr als einer Milliarde Euro ist WACKER in neue Dimensionen vorgestoßen. Obwohl deutlich mehr investiert wurde, ist es gelungen, die Finanzierung aus eigener Kraft zu bewältigen.

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im Berichtsjahr bei seiner erfolgreichen Arbeit in allen wichtigen Fragen und Themenstellungen begleitet. Damit WACKER auch in Zukunft an die guten Ergebnisse der vergangenen Jahre anknüpfen kann, hat der Aufsichtsrat im Jahr 2008 Projekte verabschiedet, die dem Unternehmen weitere Wachstumschancen eröffnen.

Alle Aufgaben, die uns nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegen, haben wir im Berichtsjahr sorgfältig wahrgenommen und den Vorstand bei der Unternehmensleitung sowie der Führung der Geschäfte umfassend beraten und laufend überwacht. Der Aufsichtsrat war in alle Entscheidungen frühzeitig eingebunden, die von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen sind.

Der Vorstand unterrichtete uns regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich, zeitnah und umfassend über die Unternehmensplanung, die strategische Weiterentwicklung, das operative Geschäft und die Lage der Wacker Chemie AG sowie des Konzerns einschließlich der Risikolage. Abweichungen des Geschäftsverlaufes von den Plänen und Zielen wurden im Einzelnen erläutert. Zu den Berichten und Beschlussvorschlägen des Vorstands hat der Aufsichtsrat, soweit dies nach den gesetzlichen und satzungsmäßigen Bestimmungen erforderlich war, nach gründlicher Prüfung und Beratung sein Votum abgegeben. Auch außerhalb der turnusgemäß festgelegten Aufsichtsratssitzungen stand der Aufsichtsratsvorsitzende in engem Kontakt mit dem Vorstand, insbesondere mit dessen Vorsitzenden, und wurde über die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und die wesentlichen Geschäftsfälle informiert.

Im Geschäftsjahr 2008 trat der Aufsichtsrat zu sechs Sitzungen zusammen, drei im ersten – darunter die konstituierende Sitzung des neu gewählten Aufsichtsrats – und drei im zweiten Halbjahr. Zwischen den Sitzungen hat uns der Vorstand in schriftlichen Berichten ausführlich über die Projekte und Vorhaben informiert, die für die Gesellschaft von besonderer Bedeutung waren.

Schwerpunkte der Beratungen im Aufsichtsrat

Gegenstand unserer regelmäßigen Beratungen im Plenum waren die Umsatz-, Ergebnis- und Beschäftigungsentwicklung des Konzerns und seiner Segmente. In allen Sitzungen hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung des Vorstandes auf der Grundlage der von ihm erstatteten Berichte geprüft und die strategischen Entwicklungsmöglichkeiten sowie einzelne Themenschwerpunkte mit dem Vorstand erörtert. Zusätzliche Prüfungsmaßnahmen wie die Einsichtnahme in Unterlagen der Gesellschaft und die Beauftragung besonderer Sachverständiger waren nicht notwendig. Die Sitzungen des Plenums wurden von den Vertretern der Anteilseigner und der Mitarbeiter jeweils in getrennten Sitzungen vorbereitet. Kein Mitglied des Aufsichtsrates hat während seiner Amtszeit an weniger als der Hälfte der Sitzungen im Berichtszeitraum teilgenommen.

Themenschwerpunkte, mit denen wir uns im Aufsichtsrat befasst haben, waren

  • die Errichtung einer Produktionsanlage am Standort Nünchritz zur Herstellung von Polysilicium,
  • die Integration und Umstrukturierung im Konzern, die mit der Übernahme der gesamten Unternehmensanteile an den Partnerunternehmen, die WACKER mit Air Products and Chemicals, Inc. betrieb, verbunden war,
  • der weitere Ausbau sowie die Kapitalausstattung des Gemeinschaftsunternehmens der Siltronic AG mit der Samsung Electronics Asia Holding Pte Ltd.,
  • der Ausbau unserer Produktionskapazitäten in Burghausen, Nanjing, Zhangjiagang, Singapur und Jena,
  • die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise auf die Entwicklung des Unternehmens, insbesondere auf die strategischen Investitionspläne des Konzerns, die Liquiditätsentwicklung und die Finanzierung.

Die Planung des WACKER-Konzerns für das Geschäftsjahr 2009 hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 11. Dezember 2008 behandelt. In dieser Sitzung befasste sich der Aufsichtsrat auch mit der mittelfristigen Unternehmensplanung bis zum Jahr 2012. Beide Planungen wurden vom Aufsichtsrat verabschiedet. Ebenfalls genehmigt wurde das Investitionsbudget für das Geschäftsjahr 2009.

Arbeit der Ausschüsse

Die Arbeit des Aufsichtsrats wird unterstützt durch die von ihm eingerichteten Ausschüsse. Der Aufsichtsrat von WACKER hat drei Ausschüsse gebildet, den Prüfungsausschuss, den Präsidialausschuss und den Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG. Mit Ausnahme des Prüfungsausschusses, dem das Aufsichtsratsmitglied Dr. Bernd W. Voss vorsteht, führt der Aufsichtsratsvorsitzende in den Ausschüssen den Vorsitz.

Der Prüfungsausschuss hat im abgelaufenen Geschäftsjahr viermal getagt. Schwerpunkte seiner Arbeit waren dabei die sorgfältige Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2007, die sorgfältige Prüfung des Konzernzwischenabschlusses zum Halbjahr, die Durchsprache der Quartalsabschlüsse des Konzerns sowie Fragen des Risikomanagements und der Compliance. Daneben war der Prüfungsausschuss verantwortlich für die Zusammenarbeit mit dem Abschlussprüfer.

Der Präsidialausschuss kam im Geschäftsjahr 2008 zweimal zusammen. In seinen Sitzungen beschäftigte sich der Präsidialausschuss mit Personalangelegenheiten des Vorstandes.

Der Vermittlungsausschuss musste im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden.

Der Aufsichtsrat wurde regelmäßig über die Arbeit der Ausschüsse informiert.

Corporate Governance

In seiner Sitzung vom 11. Dezember 2008 hat der Aufsichtsrat die Corporate-Governance-Grundsätze im Unternehmen behandelt. Aufsichtsrat und Vorstand haben in dieser Sitzung die jährliche Entsprechenserklärung nach § 161 AktG verabschiedet. Die Aktionäre finden sie auf der Website des Unternehmens. www.wacker.com 
Weitere Informationen zur Corporate Governance

In der Dezember-Sitzung erörterte der Aufsichtsrat ebenfalls die Effizienz seiner Tätigkeit und kam dabei zu einem positiven Ergebnis.

Jahres- und Konzernabschlussprüfung

Der vom Vorstand nach den Regeln der IFRS aufgestellte Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2008 (Bilanzstichtag 31. Dezember 2008) und der Lagebericht der Wacker Chemie AG sowie der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht (Bilanzstichtag 31. Dezember 2008) sind einschließlich der Buchhaltung von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Berlin geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Den Prüfauftrag hatte der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrates entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 8. Mai 2008 vergeben.

Außerdem prüfte der Abschlussprüfer das Risikomanagementsystem des Konzerns nach § 91 AktG. Die Prüfung ergab, dass das Risikomanagementsystem den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Bestandsgefährdende Risiken wurden nicht identifiziert. Die Abschlussunterlagen einschließlich der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers, die Lageberichte sowie der Vorschlag des Vorstandes zur Gewinnverwendung lagen jedem Aufsichtsratsmitglied rechtzeitig vor.

Der Prüfungsausschuss hat in seiner Sitzung vom 4. März 2009 die oben genannten Abschlüsse und Berichte sowie die Prüfungsberichte des Jahresabschluss- und Konzernabschlussprüfers im Gespräch mit diesem eingehend diskutiert, geprüft und darüber dem Gesamtaufsichtsrat berichtet. Der Gesamtaufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 12. März 2009 in Kenntnis und unter Berücksichtigung des Berichts des Prüfungsausschusses sowie der Prüfungsberichte des Abschlussprüfers die betreffenden Abschlussunterlagen intensiv diskutiert und geprüft. Die Abschlussprüfer nahmen an den Beratungen beider Gremien jeweils teil. Sie berichteten über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung und standen dem Prüfungsausschuss und dem Gesamtaufsichtsrat für Fragen und ergänzende Auskünfte zur Verfügung.

Nach dem abschließenden Ergebnis unserer eigenen Prüfung erheben wir keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss und den Lagebericht der Wacker Chemie AG, den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht sowie gegen die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers.

Wir schließen uns daher dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer an und billigen den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Wacker Chemie AG sowie den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2008. Der Jahresabschluss der Wacker Chemie AG ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstandes für die Verwendung des Bilanzgewinns schließen wir uns an.

Veränderungen im Aufsichtsrat und im Vorstand

In der ordentlichen Hauptversammlung am 8. Mai 2008 wurden die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat neu gewählt. Die Wahl der Arbeitnehmervertreter erfolgte bereits am 6. März 2008 durch die Belegschaft der Wacker Chemie AG. In der konstituierenden Aufsichtsratssitzung, die im Anschluss an die Hauptversammlung stattfand, wurde Dr. Peter-Alexander Wacker zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Karl Heinz Weiss hatte aus Altersgründen nicht mehr kandidiert.

Dr. Peter-Alexander Wacker legte den Vorstandsvorsitz der Wacker Chemie AG zum Ablauf der Hauptversammlung am 8. Mai 2008 nieder und schied aus dem Vorstand des Unternehmens aus.

Dr. Rudolf Staudigl, der bereits seit 1995 der Geschäftsführung bzw. dem Vorstand der Wacker Chemie AG angehört, wurde als neuer Vorstandsvorsitzender zum Ablauf der Hauptversammlung am 8. Mai 2008 ernannt. Seinen Vertrag hat der Aufsichtsrat um weitere fünf Jahre verlängert.

Ebenfalls zum Ablauf der Hauptversammlung am 8. Mai 2008 wurde Dr. Wilhelm Sittenthaler in der Aufsichtsratssitzung vom 12. März 2008 als weiteres Mitglied des Vorstandes ernannt. Dr. Wilhelm Sittenthaler war Vorsitzender des Vorstandes der Siltronic AG, einer 100-Prozent-Tochter der Wacker Chemie AG sowie von 2000 bis 2002 Mitglied der Geschäftsführung der Wacker-Chemie GmbH. Sein Vertrag läuft bis zum Jahr 2013.

Gleichzeitig hat der Aufsichtsrat in derselben Sitzung den Vertrag von Vorstandsmitglied Auguste Willems um weitere fünf Jahre bis zum Jahr 2013 verlängert.

Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Arbeitnehmervertretungen für ihre engagierte Arbeit. Sie haben erneut zu einem erfolgreichen Geschäftsjahr der Wacker Chemie AG beigetragen.

München, 12. März 2009
Der Aufsichtsrat

Dr. Peter-Alexander Wacker
Vorsitzender