Mit unseren Produkten bedienen wir eine Vielzahl von Branchen. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Halbleiter-, die Solar-, die Chemie-, die Bau- sowie die Energie- und Elektronikindustrie.
Der Markt für Halbleiter war im Jahr 2009 äußerst schwierig. Das hat auch WACKER als einer der drei größten Hersteller von Siliciumwafern deutlich zu spüren bekommen. Besonders im ersten Quartal sind die Nachfrage und die Preise stark unter Druck gewesen. Das hat sich besonders auf die Produktionsauslastung und das Ergebnis ausgewirkt. Vor allem im zweiten und dritten Quartal ist die weltweite Nachfrage nach Halbleitern und damit auch die nach Siliciumwafern wieder angestiegen. Das Marktforschungsinstitut Gartner beziffert die Nachfrage nach Siliciumwafern für das Jahr 2009 auf rund 6.480 Mio. Square Inches (MSI). Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um knapp 23 Prozent.
Markt für Halbleiter im Jahr 2009 äußerst schwierig
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Neu installierte PV-Leistungen 2008 und 2009 |
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Neu installierte |
CAGR1 | ||||||||
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2009 |
2008 |
% | |||||||
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Deutschland |
2.500 |
1.500 |
67 | |||||||
Spanien |
375 |
2.511 |
-85 | |||||||
Übriges Europa |
1.427 |
492 |
190 | |||||||
USA |
1.200 |
342 |
251 | |||||||
Japan |
500 |
230 |
117 | |||||||
Asien |
400 |
359 |
11 | |||||||
Übrige Welt |
400 |
126 |
217 | |||||||
Gesamt |
6.802 |
5.560 |
22 |
Nach einem schleppenden Start ist der Markt für Photovoltaik (PV) im zweiten Halbjahr 2009 weiter gewachsen. In der ersten Hälfte bestimmten eine Reihe negativer Faktoren den Markt. An erster Stelle stand dabei, dass Spanien als größter PV-Markt im Jahr 2009 die neu installierte Gigawattkapazität auf 500 Megawatt beschränkt hat. Preisdruck bei der Herstellung der Solarwafer, -zellen und -module, die Zurückhaltung bei der Finanzierung großer Solarprojekte, die Diskussion um die Einspeisevergütungen sowie niedrigere Preise bei klassischen Energieträgern belasteten den Markt. Dank einer größeren Nachfrage nach Solaranlagen im zweiten Halbjahr stieg die neu installierte Photovoltaikleistung um 1,2 Gigawatt (GW) auf 6,8 Gigawatt. Mehr als ein Drittel dieser Leistung wurde nach Angaben der EPIA (European Photovoltaic Industry Association) in Deutschland aufgebaut. Als Kosten- und Qualitätsführer bei der Herstellung von kristallinem Polysilicium, dem wichtigsten Rohstoff für Photovoltaikanlagen, konnte WACKER sein Wachstum in diesem Geschäft fortsetzen. Die von uns produzierten Mengen konnten alle am Markt verkauft werden, so dass wir unseren Umsatz im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON deutlich erhöht haben. Insgesamt stieg die Produktionsleistung unserer Anlagen im Vergleich zum Vorjahr um 6.200 auf 18.100 Tonnen.
Photovoltaikmarkt wächst weiter
Die globale Chemieproduktion hat sich im Jahr 2009 verringert. Nach einem starken Einbruch im ersten Quartal hat sich die Nachfrage in den anderen drei Quartalen auf niedrigem Niveau stabilisiert. Nach Schätzungen des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) setzte die chemische Industrie mit Produkten und Dienstleistungen im Jahr 2008 weltweit 2,5 Billionen € um. Die chemische Industrie in Deutschland hat eines der schwierigsten Jahre in ihrer Geschichte hinter sich. Die Chemieproduktion ging um zehn Prozent zurück, die Kapazitätsauslastung der Anlagen lag bei 77 Prozent. Davon betroffen waren alle Chemiesparten. Der Umsatz der chemischen Industrie sank um 12,5 Prozent auf 154,4 Mrd. €. Auch WACKER hat in den Chemiebereichen den Rückgang zu spüren bekommen. Im Geschäftsbereich WACKER SILICONES ging der Umsatz um 12,1 Prozent zurück, im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS um 14,3 Prozent.
Auch die weltweite Bauindustrie leidet an den Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Nach Berechnungen des Marktforschungsinstituts Global Insight verzeichnete sie im Jahr 2009 einen Rückgang von 4,9 Prozent auf 5,4 Billionen US-$. Das ist der schärfste Rückgang in den vergangenen 20 Jahren. Besonders betroffen war der Wohnungsbau, der um über 23 Prozent eingebrochen ist. Bei Gewerbeimmobilien betrug das Minus fast neun Prozent. Gestützt durch Konjunkturprogramme blieb der Bereich Infrastrukturprojekte stabil. Regional kam es nur in Asien zu einem Anstieg der Bauinvestitionen. In allen anderen Regionen gingen die Bauaktivitäten zurück.
Quelle: Global Insight
Regional betrachtet verzeichnete der Geschäftsbereich WACKER POLYMERS Absatzrückgänge in den USA, Osteuropa, Spanien und im Nahen und Mittleren Osten. In Westeuropa und insbesondere in Deutschland war die Nachfrage relativ stabil. Der Absatz verringerte sich nur im einstelligen Prozentbereich. Gestiegen ist dagegen die Nachfrage in den Ländern Brasilien, Indien und China. Bei den Anwendungen zeigt sich ebenfalls ein differenziertes Bild. Das Geschäft mit Fliesenkleber war stark rückläufig. Dagegen konnte WACKER POLYMERS beim Megatrend energieeffizientes und nachhaltiges Bauen seinen Absatz steigern. Geholfen haben hier die globalen Konjunkturpakete, die den Bau von energieeffizienten Gebäuden fördern.
Der weltweite Markt der Elektro- und Elektronikindustrie mit einem Volumen von rund 2,6 Billionen € im Jahr 2008 hat im abgelaufenen Geschäftsjahr unter einer schwächeren Nachfrage gelitten. Er bleibt dennoch der größte Produktmarkt. In Deutschland ist die Produktion im Geschäftsjahr 2009 preisbereinigt um rund 20 Prozent zurückgegangen. Der Geschäftsbereich WACKER SILICONES und die Siltronic haben vor allem im ersten Halbjahr 2009 unter diesem Einbruch gelitten. Im zweiten Halbjahr 2009 haben die Auftragseingänge wieder zugenommen.
Gesamtaussage zu den Rahmenbedingungen
Der Abschwung der Weltwirtschaft hat sich in der ersten Hälfte des Jahres 2009 fortgesetzt. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte hat sich die weltweite Konjunktur auf niedrigerem Niveau stabilisiert. Besonders stark betroffen von der Rezession war die Halbleiterindustrie und damit unser Geschäftsbereich Siltronic, wo die Produktion zeitweise nur zu weniger als 50 Prozent ausgelastet war. Aber auch die Chemiebereiche WACKER SILICONES und WACKER POLYMERS konnten nicht an die Umsätze des Vorjahres anknüpfen. Niedrigere Rohstoff- und Energiepreise als im Jahr 2008 wirkten sich positiv auf die Kostenstruktur aus, genauso wie ein striktes Kostenmanagement im Personal- und Sachkostenbereich. Gegen den allgemeinen Trend weiter positiv entwickelt hat sich unser Polysiliciumgeschäft, das auch im Geschäftsjahr 2009 bei Umsatz und Ergebnis prozentual zweistellig zulegen konnte.
Die größten Erholungsimpulse kamen aus Asien, insbesondere aus China, auch wenn das Umsatzniveau leicht unter dem des Vorjahres blieb. Insgesamt hat sich aber der Anteil am Gesamtumsatz weiter zugunsten Asiens verschoben. Europa bleibt der zweitwichtigste Absatzmarkt für WACKER-Produkte. Deutlich unter dem Vorjahr blieb der Umsatz in den USA. Weitere Informationen unter Regionenbericht