WACKER hatte wie die gesamte Chemieindustrie im Geschäftsjahr 2009 mit den Auswirkungen der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise zu kämpfen. Wir haben schon Mitte 2008 Maßnahmen beschlossen und umgesetzt, die die Kostenstrukturen verbessert und unsere Produktivität und Flexibilität in allen Bereichen erhöht haben. Durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen konnten wir Kosten einsparen und die wirtschaftlichen Auswirkungen kalkulierbarer gestalten. Gleichzeitig haben wir die Finanzierung des Unternehmens langfristig zu guten Konditionen gesichert. Auf Grund der schwer einzuschätzenden Situation haben wir für das Geschäftsjahr 2009 keine Prognose abgegeben. Wir haben lediglich prognostiziert, dass Umsatz und EBITDA deutlich unter dem Vorjahr liegen werden. Trotz dieser Entwicklung hat sich WACKER im abgelaufenen Geschäftsjahr gut behauptet. Mit Hilfe unseres Produktportfolios ist es gelungen, die Umsatzrückgänge in einigen Geschäftsbereichen durch ein starkes Wachstum im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON abzufedern.
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Vergleich tatsächlicher mit prognostiziertem Geschäftsverlauf |
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Mio. € |
Ergebnis 2008 |
Prognose |
Ergebnis 2009 | |||
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Umsatz |
4.298,1 |
Deutlich unter Vorjahr |
3.719,3 | |||
EBITDA |
1.055,2 |
Deutlich unter Vorjahr |
606,7 | |||
Investitionen (in Sachanlagen) |
916,3 |
Bleiben auf hohem Niveau |
740,1 |
Der Umsatz belief sich für das Geschäftsjahr 2009 auf 3,72 Mrd. €. Er lag mit -13,5 Prozent deutlich unter Vorjahr. In drei von fünf Geschäftsbereichen verzeichneten wir Umsatzrückgänge, WACKER POLYSILICON ist wie von uns erwartet deutlich gewachsen.
Beim EBITDA haben wir ebenfalls mit einem deutlichen Rückgang gerechnet. Das EBITDA lag am Ende des Geschäftsjahres bei 606,7 Mio. € und damit 42,5 Prozent unter dem Vorjahr. Beeinflusst wurde das Ergebnis von Einmaleffekten, die mit dem Rückzug aus dem Solarwafergeschäft zusammenhängen und mit einer außerplanmäßigen Zuführung in die Pensionsrückstellungen auf Grund der Sterbetafelanpassung sowie sonstigen Personalmaßnahmen.
Der Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2009 von Vorstand und Aufsichtsrat an die Hauptversammlung beträgt 1,20 € je Aktie.
Die Investitionen sollten ohne Akquisitionen im Geschäftsjahr 2009 weiter auf einem hohen Niveau bleiben. Insgesamt haben wir 740,1 Mio. € für Investitionen aufgewendet. Der größte Teil davon floss in den weiteren Ausbau unserer Polysiliciumproduktion.
Investitionen im Jahr 2009 weiter auf hohem Niveau
Gleich geblieben sind die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Sie betrugen 164,0 Mio. € und lagen damit 0,5 Prozent höher als im Vorjahr.
Mit dem Abbau von Zeitarbeitskräften, dem Auslaufen von befristeten Stellen, durch Kurzarbeit an den deutschen Standorten sowie durch die Reduzierung variabler Lohn- und Gehaltsbestandteile konnte WACKER die Personalkosten im Geschäftsjahr 2009 um 75 Mio. € verringern. Die Zahl der Mitarbeiter ist im abgelaufenen Geschäftsjahr von 15.922 auf 15.618 zurückgegangen. Verantwortlich dafür ist vor allem der Abbau von befristeten Stellen und die Nutzung der natürlichen Fluktuation.
Positiv auf die Ergebnisentwicklung haben sich in Summe die Rohstoffpreise und Energiekosten ausgewirkt. Sie sind auf Grund des wirtschaftlichen Einbruchs deutlich gefallen. Die Preise für unsere vier wichtigsten Rohstoffe Silicium, Ethylen, Vinylacetatmonomer und Methanol liegen im Jahresdurchschnitt um 18 Prozent unter dem Vorjahr. Ebenfalls verringert haben sich die Preise für Energie (Strom und Gas). Sie fielen im Vergleich zum Jahr 2008 um acht Prozent.