Vielfalt und Chancengleichheit

Als globales Unternehmen ist WACKER in einem internationalen Markt und multikulturellen Umfeld tätig. Wir brauchen die Fähigkeiten und das Engagement jedes Mitarbeiters. Wir sind überzeugt: Vielfalt macht unser Unternehmen leistungsfähiger. Die Verschiedenheit der Menschen sehen wir daher als Bereicherung. Ungleichbehandlung oder Herabsetzung auf Grund von Geschlecht, Rasse oder ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, sexueller Ausrichtung oder Alter lehnen wir ab. Diese Prinzipien gelten unternehmensweit und sind als Teil unserer Unternehmenskultur in unserem Code of Teamwork & Leadership verankert. Mögliche Diskriminierungen können Mitarbeiter bei ihren Vorgesetzten melden, ebenso bei den Compliance-Beauftragten, dem Betriebsrat oder den Verantwortlichen der Personalabteilung. Die Beschwerde wird inhaltlich überprüft, der Beschwerdeführer über das Ergebnis informiert. Ein Register zur Erfassung von Diskriminierungsfällen besteht nicht.

Alle Mitarbeiter der deutschen Standorte sind verpflichtet, sich durch eine E-Learning-Schulung mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) vertraut zu machen. Die Fortbildung gilt für alle Hierarchieebenen, vom Vorstand bis zum Tarifmitarbeiter. Auch jeder neue Mitarbeiter muss diese Schulung durchlaufen.

Schwerbehinderte Mitarbeiter werden bei WACKER besonders geschützt und gefördert. Im betrieblichen Eingliederungsmanagement arbeiten Vorgesetzte, Mitarbeiter, Personalabteilung, Schwerbehindertenvertretung und Gesundheitsdienst eng zusammen, damit gesundheitlich eingeschränkte Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz bleiben oder auf eine geeignete Stelle wechseln können. Dadurch können wir Fachkräfte halten, und langjähriges, wertvolles Wissen bleibt WACKER erhalten.

In Deutschland arbeiteten im Jahr 2014 im Durchschnitt 1.050 schwerbehinderte und gleichgestellte Menschen (2013: 982). WACKER beschäftigt seit Jahren stets mehr Schwerbehinderte, als dies gesetzlich gefordert ist (Beschäftigungsquote 2013: 7,4 Prozent; 2014: 8,1 Prozent; gesetzlich gefordert: fünf Prozent). Neun von zehn Behinderten bei WACKER in Deutschland sind Tarifmitarbeiter. Das durchschnittliche Alter der Schwerbehinderten bei WACKER liegt bei 51,6 Jahren. Der Standort Burghausen hat in den Jahren 2013 und 2014 fünf behinderte Jugendliche als Auszubildende eingestellt. Ziel ist, dass die Lehrlinge nach erfolgreich beendeter Ausbildung in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen werden.

Wir unterstützen behinderte Menschen, die auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt keine Beschäftigung finden. Hierzu arbeiten wir mit Behindertenwerkstätten zusammen. WACKER bezieht beispielsweise am Standort Burghausen Produkte von den Ruperti-Werkstätten – von Staumaterial zur Ladungssicherung über Montageteile für Verfahrenstechnik bis zu Verpackungen für den Geschäftsbereich Siltronic. Am Standort Nünchritz setzen wir seit Jahren die Behindertenwerkstatt des Vereins Lebenshilfe Riesa e.V. zur Landschafts- und Grünanlagenpflege ein. Ein Beispiel zur Zusammenarbeit mit Behinderten in den USA ist der Pomona Valley Workshop. Hier kooperiert der Standort Chino mit einem benachbarten Betrieb, der Behinderten Arbeitsplätze bietet.

Mehr als nur Rasenpflege

Christoph Theile (Foto)

Pflegt seit zehn Jahren die Grünanlagen im WACKER-Werk Nünchritz: Christoph Theile

Mit geübten Griffen zieht Christoph Theile Unkraut aus dem trockenen Boden und wirft es in den weißen Eimer neben sich. Zwischendurch macht Chrissy, wie er genannt wird, einen Spaß mit den Kollegen, und streckt immer mal wieder den Rücken durch. „Mir tun abends schon manchmal die Knochen weh“, gesteht der 27-Jährige. Doch ihm ist anzumerken, wie froh er ist, nach den Wintermonaten endlich wieder draußen arbeiten zu können. Seit zehn Jahren gehört Christoph Theile zum Team der Lebenshilfe Riesa, das von April bis Oktober die Grünanlagen im WACKER-Werk Nünchritz pflegt.

Unter Anleitung von Maik Rochel sind die Männer mit Handicap hier Montag bis Freitag vor Ort, um knapp fünf Hektar Grünflächen in Schuss zu halten. So müssen seine acht Männer im Alter zwischen 20 und 50 Jahren Rasen mähen, Rabatten pflegen, Unkraut jäten und Gehölz zurückschneiden. Sie tragen dazu bei, das Erscheinungsbild des Standorts in einem ansprechenden Zustand zu erhalten. Die Männer sind alle Profis und haben eine zweijährige Qualifizierung im Garten- und Landschaftsbau absolviert.

„Sie sind stolz darauf, hier arbeiten zu dürfen“, berichtet Maik Rochel. In einem so großen Betrieb arbeiten und jeden Tag mit den Wackerianern in der Kantine essen zu dürfen, steigert ihr Selbstbewusstsein enorm. Ein festes Team wird nun schon seit 18 Jahren bei WACKER eingesetzt. Maik Rochel betont, dass die Lebenshilfe hier richtige Arbeit leistet. Die Wochenarbeitszeit beträgt wie anderswo auch 37,5 Stunden, und natürlich werde auch nicht drauflos, sondern nach Plan gearbeitet. „Wir haben vielleicht nicht so den Zeitdruck wie andere Firmen, manche der Männer brauchen eben manchmal ihre Zeit. Aber sie sind alle sehr pflichtbewusst und ziehen auch das kleinste Stück Unkraut noch raus“, lobt Maik Rochel sein Team und bekommt dabei Rückendeckung vom Auftraggeber. „Es hat noch nie Kritik an der Arbeit gegeben, wir sind sehr zufrieden“, sagt Lutz Schurig, der Partnerfirmen für Bauleistungen, Winterdienst und Grünpflege betreut. „Wir sind uns bewusst, dass es behinderte Menschen sind, und sind froh, sie hier zu beschäftigen“, betont der WACKER-Mitarbeiter. Auch von den Kollegen habe es schon viel positive Rückmeldung gegeben, dass das Miteinander hier in dieser Form ganz ohne Vorurteile praktiziert wird.

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Beschäftigung von Schwerbehinderten und Gleichgestellten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2014

 

2013

 

2012

 

 

 

 

 

 

 

Soll (Pflichtplätze im Jahresdurchschnitt)

 

649

 

660

 

667

Istplätze (im Jahresdurchschnitt)

 

1050

 

982

 

921

Istplätze vom gesetzlichen Soll (im Jahresdurchschnitt, %)

 

161,8

 

148,8

 

138,1

Istplätze in Relation zur Gesamtbeschäftigtenzahl Deutschland (%)

 

8,1

 

7,4

 

7,3

Ausgleichsabgabe (Tsd. €)

 

0

 

0

 

0

 

 

 

 

 

WACKER ist in den vergangenen Jahren internationaler geworden. Das Unternehmen verkauft Produkte in 130 Länder der Welt. Den wesentlichen Teil unseres Umsatzes – im Jahr 2014 86 Prozent – erzielen wir im Ausland. Die Globalität unseres Geschäfts wollen wir daher auch in unserem Management abbilden. In den letzten Jahren hat WACKER Führungspositionen in den Regionen verstärkt mit lokalen Mitarbeitern besetzt, anstatt Führungskräfte dorthin zu entsenden. Oberstes Entscheidungskriterium für die Besetzung von Führungspositionen bleibt die Qualifikation. In Deutschland ist die Auswahl von Personal nach Herkunft durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verboten. Auch in den anderen WACKER-Regionen, beispielsweise China und den USA, wählen wir Kandidaten in erster Linie nach Qualifikation aus.

Zum Jahresende 2014 waren konzernweit 44 der insgesamt 192 Oberen Führungskräfte (OFK) nicht deutscher Nationalität – dies entspricht einem Anteil von 23 Prozent. Insgesamt waren im OFK-Kreis 17 verschiedene Nationalitäten vertreten. In der gesamten Belegschaft arbeiten Menschen aus mehr als 60 verschiedenen Nationen für unser Unternehmen.

Für WACKER ist es selbstverständlich, Frauen und Männer gleich zu behandeln. Das gilt auch für das Entgelt. Ob im Tarifbereich, im mittleren Management des Führungskreises 3 oder in der Gruppe der leitenden Angestellten – Frauen und Männer auf gleichen Stellen werden gleich bezahlt. Statistische Unterschiede im durchschnittlichen Jahresgehalt der einzelnen Mitarbeitergruppen beruhen im Wesentlichen auf der Dauer der Betriebszugehörigkeit, der Berufserfahrung und dem Anteil der Frauen in den verschiedenen Berufsbildern. Die Differenzen liegen im Durchschnitt jeweils bei unter fünf Prozent.

WACKER möchte den Frauenanteil bei den Führungskräften erhöhen. Dazu nehmen wir unter anderem am Münchener Cross-Mentoring-Programm teil. Außerdem beteiligen wir uns am bundesweiten Girls’ Day, um Mädchen für Berufe wie Chemikant, Industriemechaniker oder Elektroniker zu interessieren.

Wir haben uns das Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen in mittleren und oberen Führungspositionen mittel- bis langfristig signifikant zu erhöhen. Das im Jahr 2013 gestartete Talent Management verfolgt unter anderem das Ziel, das Potenzial von Frauen sichtbar zu machen und ihnen zum nächsten Karriereschritt zu verhelfen. Unsere lebensphasenorientierte Personalpolitik mit einem breiten Angebot an unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen bietet den entsprechenden Rahmen. WACKER wird im Einklang mit den gesetzlichen Anforderungen – zum Beispiel dem Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst – Zielgrößen für den Frauenanteil in den obersten Managementebenen einführen.

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Vielfalt und Chancengleichheit

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2014

 

2013

 

2012

 

 

 

 

 

 

 

Beschäftigte Konzern

 

16.703

 

16.009

 

16.292

Davon weibliche Mitarbeiter

 

3.790

 

3.581

 

3.597

Anteil weibliche Mitarbeiter Konzern (%)

 

22,7

 

22,4

 

22,1

 

 

 

 

 

 

 

Beschäftigte Deutschland

 

12.366

 

12.322

 

12.635

Davon ausländische Mitarbeiter

 

1.456

 

1.412

 

1.486

Anteil ausländische Mitarbeiter Deutschland (%)

 

11,8

 

11,5

 

11,8

 

 

 

 

 

 

 

Zahl Mitarbeiter mittleres Management Konzern (Führungskreis 3)

 

3.691

 

3.504

 

3.423

Davon weibliche Mitarbeiter

 

879

 

806

 

752

Anteil weibliche Mitarbeiter mittleres Management Konzern (%)

 

23,9

 

23,0

 

22,0

 

 

 

 

 

 

 

Obere Führungskräfte Konzern

 

197

 

197

 

205

Davon weibliche Obere Führungskräfte

 

11

 

13

 

15

Anteil weibliche Obere Führungskräfte Konzern (%)

 

5,6

 

6,6

 

7,3