03 Ertragsteuern

Als Ertragsteuern sind die in den einzelnen Ländern gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die latenten Steuerabgrenzungen ausgewiesen. In Deutschland wird neben der Körperschaftsteuer von 15,0 Prozent (Vorjahr 15,0 Prozent) auch ein Solidaritätszuschlag auf die Körperschaftsteuer von 5,5 Prozent (Vorjahr 5,5 Prozent) erhoben. Außerdem ist eine in Abhängigkeit der Gemeinde des ansässigen Unternehmens variierende Gewerbeertragsteuer von 12,2 Prozent (Vorjahr 12,2 Prozent) zu zahlen.

Entsprechend werden latente Steuern inländischer Gesellschaften zum Bilanzstichtag mit einem Gesamtsteuersatz, einschließlich Solidaritätszuschlag von 28,0 Prozent (Vorjahr 28,0 Prozent) bewertet. Die laufenden Steuern von ausländischen Tochtergesellschaften werden auf der Grundlage des jeweiligen nationalen Steuerrechts und mit den im jeweiligen Sitzland gültigen Steuersätzen ermittelt. Die für ausländische Gesellschaften zugrunde gelegten jeweiligen landesspezifischen laufenden Ertragsteuersätze liegen zwischen 9,0 Prozent und 39,0 Prozent (Vorjahr 10,0 Prozent und 39,0 Prozent).

Aus der Änderung des Unternehmensteuersatzes in den USA ergibt sich kein Ergebniseffekt in 2017. Für die Berechnung zukünftiger latenter Steuereffekte wurde der Unternehmensteuersatz für die USA auf 24,5 Prozent angepasst.

Steuerabgrenzungen auf nicht ausgeschüttete Gewinne von Tochtergesellschaften wurden nur vorgenommen, sofern eine Ausschüttung geplant ist. An ausschüttungsfähigen Beträgen sind 297,7 Mio. € (Vorjahr 425,0 Mio. €) vorhanden.

In den Ertragsteuern sind laufende Steueraufwendungen aus Vorjahren in Höhe von 18,2 Mio. € (Vorjahr 0,1 Mio. €) sowie Steuererträge aus Vorjahren in Höhe von 2,8 Mio. € (Vorjahr 14,5 Mio. €) enthalten.

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Überleitung tatsächliches Steuerergebnis

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2017

 

20161

 

 

 

 

 

1

Angepasst auf Grund von IFRS 5 (Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche).

 

 

 

 

 

Laufende Steuern Inland

 

-115,8

 

-89,1

Laufende Steuern Ausland

 

-10,3

 

-5,2

Laufende Steuern

 

-126,1

 

-94,3

 

 

 

 

 

Latente Steuern Inland

 

29,1

 

24,4

Latente Steuern Ausland

 

12,1

 

1,6

Latente Steuern

 

41,2

 

26,0

Ertragsteuern

 

-84,9

 

-68,3

 

 

 

 

 

Ableitung des effektiven Steuersatzes

 

 

 

 

Ergebnis vor Steuern

 

335,0

 

246,4

Ertragsteuersatz der Wacker Chemie AG (%)

 

28,0

 

28,0

Erwarteter Steueraufwand

 

-93,8

 

-68,8

 

 

 

 

 

Steuersatzbedingte Abweichungen

 

4,5

 

-3,8

Steuereffekt der nicht abzugsfähigen Aufwendungen

 

-19,3

 

-30,6

Steuereffekt der steuerfreien Erträge

 

4,3

 

4,4

Periodenfremde Steuern (laufendes Ergebnis)

 

-15,4

 

14,4

Effekte aus Verlustvorträgen und temporären Differenzen

 

23,7

 

16,2

Equity-Ergebnis Konzern

 

11,7

 

Sonstige Abweichungen

 

-0,6

 

-0,1

Ertragsteuern insgesamt

 

-84,9

 

-68,3

 

 

 

 

 

Effektive Steuerbelastung (%)

 

25,3

 

27,7

 

 

 

 

 

Auf Grund der Nutzung bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste aus früheren Perioden und bisher nicht berücksichtigter temporärer Differenzen mindert sich der tatsächliche Ertragsteueraufwand im laufenden Geschäftsjahr um 15,8 Mio. € (Vorjahr 11,7 Mio. €).

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Zuordnung der Steuerabgrenzungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2017

 

2016

 

 

Aktive
latente
Steuern

 

Passive
latente
Steuern

 

Aktive
latente
Steuern

 

Passive
latente
Steuern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Immaterielle Vermögenswerte

 

16,9

 

3,8

 

11,1

 

4,2

Sachanlagen

 

75,6

 

22,2

 

58,2

 

38,6

Finanzanlagen

 

 

0,8

 

0,8

 

Vermögenswerte

 

16,2

 

5,0

 

16,3

 

4,0

Pensionsrückstellungen

 

316,2

 

 

350,2

 

0,4

Übrige Rückstellungen

 

41,8

 

 

24,9

 

1,9

Verbindlichkeiten

 

13,8

 

7,0

 

25,9

 

Verlustvorträge

 

6,7

 

 

5,4

 

Verrechnung Gesellschaften mit Gruppenbesteuerung

 

-3,4

 

-3,4

 

-5,5

 

-5,5

Gesamt

 

483,8

 

35,4

 

487,3

 

43,6

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Saldierungen

 

-31,2

 

-31,2

 

-37,4

 

-37,4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bilanzposten

 

452,6

 

4,2

 

449,9

 

6,2

 

 

 

 

 

 

 

Die Veränderungen der aktiven und passiven latenten Steuern wurden in Höhe von 41,2 Mio. € (Vorjahr 26,0 Mio. €) erfolgswirksam als Ertrag erfasst, während – 33,4 Mio. € (Vorjahr 104,1 Mio. €) direkt im Eigenkapital berücksichtigt wurden. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um aktive latente Steuern aus der Veränderung versicherungsmathematischer Gewinne und Verluste aus Pensionsrückstellungen. Auf Grund von Konsolidierungskreisänderungen sind erfolgsneutral aktive latente Steuern in Höhe von 6,0 Mio. € (Vorjahr 0,0 Mio. €) abgegangen. Diesen stand ein Abgang von passiven latenten Steuern von 2,5 Mio. € (Vorjahr Zugang 4,1 Mio. €) gegenüber. Die bestehenden steuerlichen Verlustvorträge können wie folgt genutzt werden:

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Mio. €

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Innerhalb von 1 Jahr

 

38,5

 

87,2

Innerhalb von 2 Jahren

 

15,4

 

49,2

Innerhalb von 3 Jahren

 

1,1

 

16,8

Innerhalb von 4 Jahren

 

2,1

 

1,1

Innerhalb von 5 Jahren oder später

 

48,9

 

172,0

Gesamt

 

106,0

 

326,3

 

 

 

 

 

Die entstandenen steuerlichen Verlustvorträge betragen insgesamt 106,0 Mio. € (Vorjahr 326,3 Mio. €). Diese sind in Höhe von 79,4 Mio. € (Vorjahr 304,7 Mio. €) voraussichtlich nicht realisierbar und deshalb wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt. Theoretisch würde sich jedoch ein Betrag in Höhe von 19,9 Mio. € (Vorjahr 85,3 Mio. €) errechnen. Von den steuerlich nicht realisierbaren Verlustvorträgen sind 48,9 Mio. € (Vorjahr 169,7 Mio. €) der Höhe und der Zeit nach unbegrenzt. Zum 31. Dezember 2017 werden keine aktiven latenten Steuern für abzugsfähige temporäre Differenzen in Höhe von 204,6 Mio. € (Vorjahr 668,9 Mio. €) angesetzt. Die Veränderungen bei den Verlustvorträgen und den temporären Differenzen resultierten zum einen aus der Entkonsolidierung der Siltronic und zum anderen aus den temporären Differenzen im Anlagevermögen.

In den nicht fortgeführten Aktivitäten sind Steueraufwendungen aus der gewöhnlichen Tätigkeit des aufgegebenen Geschäftsbereichs in Höhe von 3,8 Mio. € (Vorjahr 7,2 Mio. €) enthalten. Der Steueraufwand im Zusammenhang mit der Veräußerung der nicht fortgeführten Aktivitäten beträgt 1,3 Mio. €.