Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns durch den Vorstand

Deutlich gestiegene Absatzmengen in den Geschäftsbereichen WACKER SILICONES und WACKER POLYMERS sowie höhere Absatzmengen im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON bei etwas niedrigeren Preisen und insgesamt deutlich höheren Rohstoffpreisen haben das operative Geschäft von WACKER im Jahr 2017 bestimmt. Auf Grund der guten Geschäftsentwicklung hat WACKER im Laufe des Jahres seine Prognose für die wichtigen finanziellen Steuerungskennzahlen angehoben. Insgesamt hat der Konzern seine Jahresprognose bei all diesen Steuerungskennzahlen erreicht.

Mit dem Verkauf von Anteilen an der Siltronic AG an institutionelle Investoren am 15. März 2017 hat WACKER sein strategisches Ziel erreicht, die Mehrheit abzugeben. Mit dieser Transaktion haben sich die Nettofinanzschulden deutlich verringert. Das operative Geschäft von WACKER ist in Zukunft weniger kapitalintensiv und volatil.

Im Chemiegeschäft – bis auf den kleinsten Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS – sind die Umsätze vor allem dank Mengenzuwächsen bei hoher Auslastung weiter gestiegen. Insgesamt etwas höhere Preise haben ebenfalls zu dem Umsatzwachstum beigetragen. Auf das Ergebnis haben sich höhere Rohstoffpreise sowie Währungseffekte negativ ausgewirkt. Bei WACKER POLYSILICON konnten wir mehr Mengen mit niedrigeren Durchschnittspreisen absetzen. Die Produktion war über das ganze Jahr hinweg an unseren Produktionsstandorten Burghausen und Nünchritz voll ausgelastet. An unserem neuen US-Standort Charleston kam es im September 2017 auf Grund eines technischen Defekts zu einer Wasserstoffexplosion. Daraufhin wurde die Produktion stillgelegt. Dadurch standen uns rund 6.000 Tonnen weniger zum Verkauf zur Verfügung.

Der Personalaufwand ist in absoluten Zahlen und im Verhältnis zum Umsatz gestiegen. Die Rohstoffkosten haben sich gegenüber dem Vorjahr sowohl in absoluten Zahlen als auch im Verhältnis zum Umsatz deutlich erhöht. Der Aufwand für Energie war dagegen niedriger als vor einem Jahr. Die Abschreibungen sind wie angekündigt leicht zurückgegangen – absolut wie auch im Verhältnis zum Umsatz.

Das Konzerneigenkapital ist mit 3,17 Mrd. € gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres um 580 Mio. € gestiegen. Im Wesentlichen dafür verantwortlich ist das Jahresergebnis des WACKER-Konzerns. Die hat sich von 34,8 auf 46,4 Prozent erhöht. Die Nettofinanzschulden des Konzerns haben sich deutlich verringert. Dafür verantwortlich sind die hohen Zahlungsmittelzuflüsse aus dem operativen Geschäft bei noch einmal etwas niedrigeren Investitionen und die Veräußerungserlöse aus dem Verkauf der Mehrheitsanteile an der Siltronic AG. Die Nettofinanzschulden belaufen sich zum 31. Dezember 2017 auf 454,4 Mio. €. Die Investitionen haben sich gegenüber dem Vorjahr nochmals reduziert. Mit 326,8 Mio. € lagen sie deutlich unter den Abschreibungen. Der Netto- bewegt sich mit 358,1 Mio. € auf Vorjahresniveau.

 

Polysilicium
Polykristallines Silicium des Bereichs WACKER POLYSILICON. Hochreines Silicium zur Herstellung von Siliciumwafern für die Elektronik und Solarindustrie. Rohsilicium wird in das flüssige Trichlorsilan überführt, aufwändig destilliert und bei 1.000 Grad Celsius in hochreiner Form wieder abgeschieden.
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote errechnet sich aus dem prozentualen Verhältnis des Eigenkapitals zur Bilanzsumme eines Unternehmens. Sie beschreibt den Grad der wirtschaftlichen und finanziellen Stabilität des Unternehmens.
Cashflow
Der Cashflow ist die wirtschaftliche Messgröße, die den aus der Geschäftstätigkeit erzielten Nettozufluss bzw. -abfluss liquider Mittel während einer Periode darstellt. Der Netto-Cashflow ist die Summe aus dem Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ohne die Veränderung der erhaltenen Anzahlungen und dem Cashflow aus laufender Investitionstätigkeit ohne Wertpapiere, inklusive Zugänge aus Finanzierungsleasing.