Lagebericht der Wacker Chemie AG

(Ergänzende Erläuterungen nach HGB)

Der Lagebericht der Wacker Chemie AG und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2017 sind nach § 315 Abs. 5 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 2 HGB zusammengefasst. Der Jahresabschluss der Wacker Chemie AG nach HGB und der zusammengefasste Lagebericht werden zeitgleich im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Der zusammengefasste Lagebericht umfasst grundsätzlich auch alle gesetzlich verpflichtenden Bestandteile für die Wacker Chemie AG. Ergänzend zur Berichterstattung über den WACKER-Konzern erläutern wir die Entwicklung der Wacker Chemie AG.

Die Wacker Chemie AG ist das Mutterunternehmen des WACKER-Konzerns und hat ihren Sitz in München. Sie ist operativ in den vier Geschäftsbereichen WACKER SILICONES, WACKER POLYMERS, WACKER BIOSOLUTIONS und WACKER POLYSILICON tätig und erzielt in diesen Geschäftsbereichen einen wesentlichen Teil des Konzernumsatzes. Die Wacker Chemie AG ist stark durch ihre direkten und indirekt gehaltenen Tochtergesellschaften und Beteiligungen im In- und Ausland geprägt. Mit Wirkung zum 01. Januar 2017 wurden das Vermögen und die Schulden der Wacker-Chemie Dritte Venture GmbH, München, auf die Wacker Chemie AG verschmolzen. Zum 01. Januar 2017 hielt die Wacker-Chemie Dritte Venture GmbH 49,5 Prozent der Anteile der Siltronic AG. Ende Januar bis Anfang Februar 2017 veräußerte somit die Wacker Chemie AG sechs Prozent ihrer Anteile an der Siltronic AG. Im März 2017 reduzierte sie ihre Anteile, im Rahmen einer Platzierung bei institutionellen Investoren, um weitere 21 Prozent auf 30,8 Prozent. Die Wacker Chemie AG hält insgesamt 51 Tochtergesellschaften, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen und umfasst ferner die Zentralfunktionen des Konzerns. Wesentliche Leitungsfunktionen des Gesamtkonzerns liegen in der Verantwortung des Vorstands der Wacker Chemie AG. Er legt unter anderem die Konzernstrategie fest, verteilt Ressourcen wie zum Beispiel Investitionsmittel und verantwortet das Führungskräfte- und das Finanzmanagement. Der Vorstand der Wacker Chemie AG bestimmt auch die Kommunikation mit wichtigen Zielgruppen des Unternehmens, insbesondere mit dem Kapitalmarkt und den Aktionären.

Die verwendeten Steuerungskennzahlen zur Unternehmenssteuerung werden konzernweit in den Geschäftsbereichen eingesetzt. Die Unternehmensziele werden für die Geschäftsbereiche konzernweit definiert und berichtet. Für die Wacker Chemie AG als selbständige Einheit erfolgt keine eigenständige Steuerung. Wir verweisen hierzu auf die für den Konzern gemachten Erläuterungen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Wacker Chemie AG entsprechen im Wesentlichen denen des Konzerns.

Der Jahresabschluss der Wacker Chemie AG ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Wesentliche Abweichungen zu den -Werten bestehen beim Anlagevermögen, bei den Abschreibungen, den Pensionsrückstellungen und den latenten Steuern. Bezogen auf das  ergeben sich nur geringfügige Unterschiede zwischen IFRS und HGB.

 

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Gewinn- und Verlustrechnung

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

*

EBITDA ist Betriebsergebnis vor Abschreibungen / Zuschreibungen auf Anlagevermögen.

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

3.859,7

 

3.651,2

Bestandsveränderungen

 

42,4

 

-18,1

Andere aktivierte Eigenleistungen

 

25,7

 

22,4

Gesamtleistung

 

3.927,8

 

3.655,5

 

 

 

 

 

Sonstige betriebliche Erträge

 

135,8

 

230,4

Materialaufwand

 

-1.958,9

 

-1.788,4

Personalaufwand

 

-901,7

 

-872,4

Abschreibungen

 

-269,2

 

-296,5

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

-714,5

 

-748,6

Betriebsergebnis

 

219,3

 

180,0

 

 

 

 

 

Beteiligungsergebnis

 

291,4

 

27,1

Zinsergebnis

 

-36,9

 

2,5

Sonstiges Finanzergebnis

 

-2,0

 

-1,2

Finanzergebnis

 

252,5

 

28,4

 

 

 

 

 

Ergebnis vor Steuern

 

471,8

 

208,4

 

 

 

 

 

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

 

-113,8

 

-87,0

Jahresüberschuss

 

358,0

 

121,4

 

 

 

 

 

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

 

1.243,8

 

1.221,8

Ausschüttung

 

-99,4

 

-99,4

Bilanzgewinn

 

1.502,4

 

1.243,8

 

 

 

 

 

EBITDA*

 

488,5

 

476,5

 

 

 

 

 

Die Ertragslage der Wacker Chemie AG zeigte einen deutlichen Anstieg der Gesamtleistung und des Betriebsergebnisses. Das Ergebnis vor Steuern war zudem geprägt durch ein hohes Beteiligungsergebnis, das durch Anteilsverkäufe positiv beeinflusst war. Der Jahresüberschuss verbesserte sich dadurch von 121,4 Mio. € auf 358,0 Mio. €.

Beim Umsatz verzeichnete die Wacker Chemie AG einen Anstieg von sechs Prozent auf 3,86 Mrd. € (2016: 3,65 Mrd. €). Hierzu trugen alle Geschäftsbereiche bei. Der Geschäftsbereich WACKER SILICONES steigerte seinen Umsatz auf 1,62 Mrd. € (2016: 1,50 Mrd. €). Dies entspricht einem Plus von acht Prozent. Der Geschäftsbereich WACKER POLYMERS konnte einen Umsatzanstieg von sechs Prozent auf 775,1 Mio. € (2016: 731,4 Mio. €) erzielen. Der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS erhöhte seinen Umsatz auf 139,4 Mio. € (2016: 138,7 Mio. €). Das entspricht einem Plus von einem Prozent. Der Umsatz des Geschäftsbereichs WACKER POLYSILICON stieg um drei Prozent auf 1,13 Mrd. € (2016: 1,10 Mrd. €). Die Gesamtleistung erhöhte sich insgesamt um 272,3 Mio. € auf 3,93 Mrd. €.

Der Materialaufwand stieg im Geschäftsjahr 2017 auf 1,96 Mrd. € (2016: 1,79 Mrd. €). Dabei erhöhten sich die Aufwendungen aus dem Bezug von nahezu allen strategischen Rohstoffen. Vor allem wirkten sich die höheren Preise und Mengen bei , Methanol und Vinylacetatmonomer aus. Der Preis für Siliciummetall bewegte sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die Aufwendungen für Energie stiegen leicht an. Im September 2017 kam es im Werk Charleston der Tochtergesellschaft Wacker Polysilicon North America L. L. C. zu einer Wasserstoffexplosion, wodurch die Produktion dort seither ruht. Da der Produktionsausfall versichert ist, sind insgesamt keine erhöhten Aufwendungen für die Wacker Chemie AG auf Grund der Auftragsfertigung zu erwarten. In den Bezugskosten für wurden die künftigen Erträge aus Versicherungserstattungen im Wesentlichen noch nicht berücksichtigt. Insgesamt erhöhte sich die Materialeinsatzquote auf 49,9 Prozent (2016: 48,9 Prozent).

Der Personalaufwand erhöhte sich um drei Prozent auf 901,7 Mio. € (2016: 872,4 Mio. €). Grund für die Erhöhung sind die Tarifabschlüsse sowie höhere variable Vergütungsbestandteile, die im Jahr 2018 zur Auszahlung kommen. Zum 31. Dezember 2017 beschäftigte die Wacker Chemie AG 9.740 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (31. Dezember 2016: 9.539). Die Personalaufwandsquote blieb mit 23,0 Prozent (2016: 23,9 Prozent) auf gleichem Niveau.

Die Abschreibungen reduzierten sich weiter auf 269,2 Mio. € (2016: 296,5 Mio. €). Das ist ein Minus von neun Prozent.

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich um 94,6 Mio. € auf 135,8 Mio. € (2016: 230,4 Mio. €) reduziert. Insbesondere der Rückgang bei den Währungskursgewinnen in Höhe von 31,1 Mio. € und die Vereinnahmung von erhaltenen Anzahlungen und erhaltenen Schadenersatzleistungen im Zusammenhang mit Vertragsauflösungen mit Polysiliciumkunden in Höhe von 20,3 Mio. € in 2016 sind für den Rückgang verantwortlich.

Im sonstigen betrieblichen Aufwand sind neben Währungsverlusten Aufwendungen für Vertriebskosten, Instandhaltung, sonstige Fremdarbeiten, Mieten, Wartungskosten, Forschungs- und Entwicklungskosten sowie Kostenübernahmen für Tochtergesellschaften ausgewiesen. Insbesondere die Vertriebsaufwendungen haben sich im Geschäftsjahr 2017 auf Grund des Anstiegs des Umsatzvolumens erhöht. Rückläufig waren die Währungskursverluste. Sie gingen gegenüber dem Vorjahr um 31,1 Mio. € zurück.

Das Betriebsergebnis lag mit 219,3 Mio. € um 22 Prozent über dem Vorjahreswert (2016: 180,0 Mio. €).

Das Beteiligungsergebnis stieg auf 291,4 Mio. € (2016: 27,1 Mio. €). Das resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf von Anteilen an der Siltronic AG. Der hieraus entstandene Gewinn aus dem Abgang von Anteilen belief sich auf 258,1 Mio. €. Die Erträge aus Ergebnisabführungen und Dividendenausschüttungen lagen mit 43,3 Mio. € um 5,3 Mio. € über Vorjahresniveau (2016: 38,0 Mio. €).

Das Zinsergebnis ging zurück und betrug – 36,9 Mio. € (2016: 2,5 Mio. €). Dabei wirkte sich vor allem der Zinsaufwand aus Pensionsverpflichtungen mit 63,9 Mio. € negativ aus. Im Vorjahr lag der Zinsaufwand auf Grund der erstmaligen Verwendung des zehnjährigen Durchschnittszinses nach der Zinsverordnung der Deutschen Bundesbank bei 13,7 Mio. €. Zudem gingen wegen des durchschnittlich gesunkenen Zinsniveaus die Zinserträge aus Forderungen gegenüber Tochtergesellschaften zurück. Gegenläufig wirkte sich der Zinsertrag aus der Anlage von Termingeldern in US-Dollar aus.

Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belief sich auf 113,8 Mio. € (2016: 87,0 Mio. €). Er enthält neben den laufenden Steueraufwendungen der Wacker Chemie AG auch Steueraufwendungen für inländische Tochtergesellschaften, mit denen ein Ergebnisabführungsvertrag besteht.

Der Jahresüberschuss betrug 358,0 Mio. €. Der Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2017 ergibt sich nach Berücksichtigung des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr und der Dividendenausschüttung in Höhe von 99,4 Mio. €. Er beläuft sich auf insgesamt 1,50 Mrd. € (2016: 1,24 Mrd. €).

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Bilanz

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aktiva

 

 

 

 

Immaterielle Vermögensgegenstände

 

15,7

 

9,8

Sachanlagen

 

1.028,0

 

1.135,6

Finanzanlagen

 

2.533,7

 

2.715,6

Anlagevermögen

 

3.577,4

 

3.861,0

Vorräte

 

481,9

 

424,8

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

393,2

 

414,0

Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

 

238,8

 

361,7

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

 

632,0

 

775,7

Wertpapiere und Termingelder

 

155,0

 

Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten

 

216,4

 

88,7

 

 

371,4

 

88,7

Umlaufvermögen

 

1.485,3

 

1.289,2

Aktive Rechnungsabgrenzungsposten

 

6,5

 

4,6

Summe Aktiva

 

5.069,2

 

5.154,8

 

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

 

Gezeichnetes Kapital

 

260,8

 

260,8

. /. Nennbetrag eigener Anteile

 

-12,4

 

-12,4

Ausgegebenes Kapital

 

248,4

 

248,4

Kapitalrücklage

 

157,4

 

157,4

Andere Gewinnrücklagen

 

1.000,0

 

1.000,0

Bilanzgewinn

 

1.502,4

 

1.243,8

Eigenkapital

 

2.908,2

 

2.649,6

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

 

762,5

 

705,8

Andere Rückstellungen

 

439,0

 

413,5

Rückstellungen

 

1.201,5

 

1.119,3

Finanzverbindlichkeiten

 

496,6

 

647,0

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

136,2

 

184,2

Übrige Verbindlichkeiten

 

289,4

 

516,5

Verbindlichkeiten

 

922,2

 

1.347,7

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

 

37,3

 

38,2

Summe Passiva

 

5.069,2

 

5.154,8

 

 

 

 

 

Die Bilanzsumme der Wacker Chemie AG ist gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Sie beläuft sich auf 5,07 Mrd. € (31. Dezember 2016: 5,15 Mrd. €). Das sind zwei Prozent weniger als im Vorjahr. In den einzelnen Posten ergaben sich dabei einige gegenläufige Effekte.

Das Anlagevermögen reduzierte sich im Geschäftsjahr 2017 von 3,86 Mrd. € auf 3,58 Mrd. €. Das Sachanlagevermögen ist gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, da die Abschreibungen in Höhe von 263,4 Mio. € (31. Dezember 2016: 291,9 Mio. €) die Investitionen in Höhe von 159,1 Mio. € (31. Dezember 2016: 141,7 Mio. €) überstiegen. Das Finanzanlagevermögen ging von 2,72 Mrd. € auf 2,53 Mrd. € zurück. Der größte Teil des Rückgangs ist auf die Verschmelzung mit der Wacker-Chemie Dritte Venture GmbH, München, zum 01. Januar 2017 und den Verkauf von Anteilen an der Siltronic AG im Januar und März 2017 zurückzuführen. Das langfristige Fondsvermögen betrug zum Stichtag 104,8 Mio. € (31. Dezember 2016: 106,4 Mio. €). Insgesamt belief sich das Anlagevermögen auf 71 Prozent der Bilanzsumme. Im Vorjahr waren es 75 Prozent.

Der Bestand an Vorräten ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Er belief sich auf 481,9 Mio. € (31. Dezember 2016: 424,8 Mio. €). Das entspricht einem Anstieg von 13 Prozent. Im Wesentlichen ist dies auf die hohe Auslastung der Produktionsanlagen bei gestiegenem Rohstoffpreisniveau zurückzuführen. Dagegen gingen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen leicht von 414,0 Mio. € auf 393,2 Mio. € zurück.

Die anderen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände reduzierten sich um 34 Prozent und beliefen sich zum Stichtag auf 238,8 Mio. € (31. Dezember 2016: 361,7 Mio. €). Die darin enthaltenen Forderungen an verbundene Unternehmen insbesondere mit der Tochtergesellschaft Wacker Polysilicon North America L. L. C. sind deutlich zurückgegangen und betrugen 141,0 Mio. € (31. Dezember 2016: 296,6 Mio. €).

Zum 31. Dezember 2017 verfügte die Wacker Chemie AG über 155,0 Mio. € an Termingeldern mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten. Das Bankguthaben der Wacker Chemie AG belief sich zum 31. Dezember 2017 auf 216,4 Mio. € (31. Dezember 2016: 88,7 Mio. €).

Das Eigenkapital betrug zum Bilanzstichtag 2,91 Mrd. € (31. Dezember 2016: 2,65 Mrd. €). Das entspricht einer von 57,4 Prozent (31. Dezember 2016: 51,4 Prozent). Die Hauptversammlung der Wacker Chemie AG beschloss, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2016 eine Dividende in Höhe von 99,4 Mio. € auszuschütten. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von 1.144,4 Mio. € wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Der Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2017 setzt sich aus dem laufenden Ergebnis des Jahres 2017 in Höhe von 358,0 Mio. € und dem nicht ausgeschütteten Gewinnvortrag aus dem Vorjahr zusammen und beläuft sich auf 1.502,4 Mio. €.

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 56,7 Mio. € auf 762,5 Mio. € (31. Dezember 2016: 705,8 Mio. €). Auch die anderen Rückstellungen, bestehend aus Steuer-, Personal- und Umweltschutzrückstellungen, erhöhten sich im Geschäftsjahr 2017 und betrugen 439,0 Mio. € (31. Dezember 2016: 413,5 Mio. €). Grund für diesen Anstieg in Höhe von 25,5 Mio. € waren insbesondere die Steuer- und Personalrückstellungen. Insgesamt bilden die Rückstellungen 24 Prozent (31. Dezember 2016: 22 Prozent) der Bilanzsumme ab.

Die Finanzverbindlichkeiten betrugen zum Bilanzstichtag 496,6 Mio. € (31. Dezember 2016: 647,0 Mio. €). Das ist ein Rückgang von 23 Prozent. Er ist im Wesentlichen bedingt durch die planmäßige Rückführung von Bankdarlehen. Zum Stichtag belaufen sich die Kreditaufnahmen bei Banken auf 298,0 Mio. € (31. Dezember 2016: 545,2 Mio. €). Im Zusammenhang mit der Auftragsfertigung von Polysilicium stiegen die Verbindlichkeiten an verbundene Unternehmen um 98,9 Mio. € auf 197,2 Mio. € (31. Dezember 2016: 98,3 Mio. €) an. Der Anteil der Finanzverbindlichkeiten an der Bilanzsumme reduzierte sich insgesamt auf zehn Prozent der Bilanzsumme (31. Dezember 2016: 13 Prozent).

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gingen im Vergleich zum Vorjahr um 48,0 Mio. € auf 136,2 Mio. € zurück (31. Dezember 2016: 184,2 Mio. €). Die übrigen Verbindlichkeiten betrugen zum Stichtag 289,4 Mio. € (31. Dezember 2016: 516,5 Mio. €). Die erhaltenen Anzahlungen aus Lieferverträgen für Polysilicium gingen zurück. Sie betrugen zum Stichtag 170,5 Mio. € (31. Dezember 2016: 242,0 Mio. €).

Der aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr von 520,7 Mio. € auf 106,1 Mio. € zurückgegangen. Das liegt im Wesentlichen an der Zahlung von Verbindlichkeiten. Zusätzlich reduzierten sich die erhaltenen Anzahlungen für Polysiliciumlieferungen um 71,5 Mio. € auf Grund der erfolgten Lieferungen.

Aus Investitionstätigkeit erzielte die Wacker Chemie AG einen Mittelzufluss in Höhe von 42,6 Mio. €. Im Vorjahr betrug der Mittelabfluss aus Investitionstätigkeit – 223,8 Mio. €. Im Geschäftsjahr 2017 wirkte sich der Verkauf von Anteilen an der Siltronic AG mit einem Zufluss von 438,2 Mio. € positiv aus. Gegenläufig stiegen die Auszahlungen für Investitionen auf 177,9 Mio. € (2016: 137,0 Mio. €). Zudem wurden im Geschäftsjahr 2017 Kapitalerhöhungen über eine Zwischenholding in die Gesellschaften Wacker Chemicals Norway AS, Holla, sowie Wacker Chemicals Korea Inc., Seoul, durchgeführt. Nicht sofort notwendige Mittel wurden in Termingeldern mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten angelegt. Das führte zu einem Mittelabfluss in Höhe von 155,0 Mio. €.

Der Netto-Cashflow als Summe aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit ohne die Veränderung von Anzahlungen und dem Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit (ohne Termingelder) gingen im abgelaufenen Geschäftsjahr zurück. Er belief sich auf 375,2 Mio. € (2016: 537,9 Mio. €).

Der aus Finanzierungstätigkeit belief sich auf – 17,9 Mio. € (2016: – 326,3 Mio. €). Im Rahmen der konzerninternen Finanzierung wurden Mittel von den Tochtergesellschaften an die Wacker Chemie AG zurückgeführt. Mit freien Mitteln wurden im Geschäftsjahr 2017 per saldo Bankverbindlichkeiten in Höhe von 241,9 Mio. € (2016: 215,9 Mio. €) getilgt. Die Dividende für das Geschäftsjahr 2017 führte zu einem Mittelabfluss in Höhe von – 99,4 Mio. €.

Die Liquidität, definiert als Summe der Wertpapiere des Umlaufvermögens, des WMM Universal Fonds und des Kassen- und Bankguthabens, hat sich zum 31. Dezember 2017 von 195,1 Mio. € auf 476,2 Mio. € deutlich erhöht. Der Saldo aus Liquidität und Verbindlichkeiten gegenüber Finanzinstituten hat sich dadurch deutlich verbessert (Nettofinanzforderungen in Höhe von 178,2 Mio. €; 2016: Nettofinanzschulden in Höhe von – 350,1 Mio. €).

Risiken und Chancen

Die Geschäftsentwicklung der Wacker Chemie AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die des WACKER-Konzerns. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die Wacker Chemie AG grundsätzlich entsprechend ihrer jeweiligen Beteiligungsquote. Die Bewertung der Beteiligungen ist insbesondere abhängig von den im Risikobericht dargestellten Risiken. Aus den Beziehungen zu unseren Beteiligungen und Tochtergesellschaften können zusätzlich aus gesetzlichen oder vertraglichen Haftungsverhältnissen (insbesondere Finanzierungen) Belastungen resultieren. Diese Haftungsverhältnisse werden im Anhang der Wacker Chemie AG dargestellt. Die Wacker Chemie AG als Mutterunternehmen des WACKER-Konzerns ist eingebunden in das konzernweite Risikomanagementsystem. Weitere Informationen hierzu finden sich im Kapitel Finanzinstrumente dieses Geschäftsberichts. Die nach § 289 Abs. 5 HGB erforderliche Beschreibung des internen Kontrollsystems für die Wacker Chemie AG erfolgt im Abschnitt Internes Kontrollsystem (IKS) und rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem.

Ausblick

Die wichtigsten Prämissen, die WACKER bei der Planung zugrunde legt, sind die Energie- und Rohstoffkosten, die Personalkosten und die Wechselkurse. Für das Jahr 2018 planen wir mit einem Wechselkurs des Euro zum US-Dollar von 1,25. Die Erwartung für die weitere Geschäftsentwicklung der Wacker Chemie AG im kommenden Jahr ist im Wesentlichen identisch mit dem Ausblick des WACKER-Konzerns, der im Prognosebericht des Konzerns ausführlich beschrieben wird.

Wir gehen davon aus, dass der Umsatz gegenüber dem Vorjahr leicht ansteigt. Für die Wacker Chemie AG erwarten wir einen positiven Jahresüberschuss, der unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2017 liegen wird.

Veröffentlichung

Der von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss der Wacker Chemie AG, aus dem hier insbesondere die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung wiedergegeben sind, wird beim Betreiber des elektronischen Bundesanzeigers eingereicht und ist über die Website des Unternehmensregisters zugänglich. Er wird zusammen mit dem Konzernabschluss veröffentlicht. Dieser Abschluss kann bei der Wacker Chemie AG, Hanns-Seidel-Platz 4, 81737 München, angefordert oder im Internet abgerufen werden. www.wacker.com

IFRS
Die International Financial Reporting Standards (bis 2001 International Accounting Standards, IAS) sind internationale Rechnungslegungsvorschriften, die vom in London / Großbritannien ansässigen „International Accounting Standards Board“ (IASB) erarbeitet und veröffentlicht werden. Seit 2005 sind die IFRS nach der so genannten IAS-Verordnung von börsennotierten Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden.
EBITDA
Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation = Ergebnis vor Zinsen und Steuern und vor Abschreibungen = EBIT + Abschreibungen.
Ethylen
Ein farbloses, schwach süßlich riechendes Gas, das unter Normalbedingungen leichter als Luft ist. Es wird als chemisches Zwischenprodukt für eine Vielzahl von Kunststoffen benötigt, wie Polyethylen und Polystyrol. Daraus entstehen Produkte z. B. für Haushalt, Landwirtschaft oder Automobilbau.
Polysilicium
Polykristallines Silicium des Bereichs WACKER POLYSILICON. Hochreines Silicium zur Herstellung von Siliciumwafern für die Elektronik und Solarindustrie. Rohsilicium wird in das flüssige Trichlorsilan überführt, aufwändig destilliert und bei 1.000 Grad Celsius in hochreiner Form wieder abgeschieden.
Eigenkapitalquote
Die Eigenkapitalquote errechnet sich aus dem prozentualen Verhältnis des Eigenkapitals zur Bilanzsumme eines Unternehmens. Sie beschreibt den Grad der wirtschaftlichen und finanziellen Stabilität des Unternehmens.
Cashflow
Der Cashflow ist die wirtschaftliche Messgröße, die den aus der Geschäftstätigkeit erzielten Nettozufluss bzw. -abfluss liquider Mittel während einer Periode darstellt. Der Netto-Cashflow ist die Summe aus dem Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ohne die Veränderung der erhaltenen Anzahlungen und dem Cashflow aus laufender Investitionstätigkeit ohne Wertpapiere, inklusive Zugänge aus Finanzierungsleasing.
Cashflow
Der Cashflow ist die wirtschaftliche Messgröße, die den aus der Geschäftstätigkeit erzielten Nettozufluss bzw. -abfluss liquider Mittel während einer Periode darstellt. Der Netto-Cashflow ist die Summe aus dem Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit ohne die Veränderung der erhaltenen Anzahlungen und dem Cashflow aus laufender Investitionstätigkeit ohne Wertpapiere, inklusive Zugänge aus Finanzierungsleasing.