Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf

WACKER hat seine zu Jahresbeginn gesteckten Ziele für das Geschäftsjahr 2019 bei der -Marge, beim , bei den Nettofinanzschulden und bei den Investitionen nicht verändert. Seine Erwartungen für den Umsatz, das EBITDA, die Abschreibungen und den hat WACKER im Laufe des Jahres den sich verschlechternden Rahmenbedingungen angepasst. Ausschlaggebend dafür war neben der sich eintrübenden Weltkonjunktur vor allem die ausbleibende Preiserholung bei Solarsilicium im 2. Halbjahr 2019, mit der das Unternehmen im Einklang mit vielen Marktexperten in seiner ursprünglichen Prognose gerechnet hatte.

Prognose über das Jahr hinweg gesenkt

WACKER hat Anfang des Jahres 2019 prognostiziert, seinen Umsatz um einen mittleren einstelligen Prozentsatz zu steigern. Die EBITDA-Marge und der ROCE sollten deutlich unter Vorjahr liegen, das um zehn bis 20 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Netto-Cashflow wurde deutlich positiv und deutlich über Vorjahr erwartet. Die Investitionen sollten bei rund 400 Mio. € und die Abschreibungen bei rund 525 Mio. € liegen. Die Nettofinanzschulden wurden über dem Niveau des Vorjahres erwartet.

Mit der Veröffentlichung der Zwischenmitteilung zum 1. Quartal im April 2019 hat WACKER keine Veränderung an seiner Prognose vorgenommen.

Mit der Vorlage des Zwischenberichts zum 2. Quartal hat WACKER seine Prognose für das EBITDA konkretisiert. Auf Grund der bis dahin ausgebliebenen Belebung im chinesischen Solarmarkt ging WACKER zur Jahresmitte 2019 davon aus, die prognostizierte Spanne für das EBITDA von zehn bis 20 Prozent unter dem Vorjahreswert voraussichtlich eher am unteren Ende zu erreichen. Das Unternehmen hob seine Erwartungen für die Abschreibungen des Gesamtjahres auf rund 550 Mio. € an. Für alle anderen Steuerungskennzahlen blieb die Prognose unverändert.

Mit der Vorlage des Berichts zum 3. Quartal hat WACKER seine Erwartungen für den Umsatz, das EBITDA und den Netto-Cashflow spürbar gesenkt. Ursächlich dafür waren die weiter rückläufigen Preise für Solarsilicium sowie die weltweit immer schwächer werdende Konjunktur. Demnach sollte der Umsatz voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres liegen und das EBITDA wurde um etwa 30 Prozent unter Vorjahr erwartet. Der sollte deutlich positiv sein, aber unter Vorjahr liegen. Die Erwartungen für die übrigen Steuerungskennzahlen blieben unverändert. Wie bereits zu Jahresbeginn erläutert, waren die Versicherungsleistungen aus dem Schadensfall am Standort Charleston weiterhin nicht Bestandteil der Jahresprognose.

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Vergleich tatsächlicher mit prognostiziertem Geschäftsverlauf

 

 

 

 

 

Ergebnis 2018

 

Prognose
März 2019

 

Prognose
April 2019

 

Prognose
August 2019

 

Prognose
Oktober 2019

 

Ergebnis 2019

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wichtige finanzielle Steuerungs­kennzahlen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

EBITDA-Marge (%)

 

18,7

 

deutlich unter dem Vorjahr

 

deutlich unter dem Vorjahr

 

deutlich unter dem Vorjahr

 

deutlich unter dem Vorjahr

 

15,9

EBITDA
(Mio. €)

 

930,0

 

10 bis 20 % unter dem Vorjahr

 

10 bis 20 % unter dem Vorjahr

 

10 bis 20 % unter dem Vorjahr (voraussichtlich am unteren Ende)

 

etwa 30 % unter dem Vorjahr

 

783,4

ROCE (%)

 

5,9

 

deutlich unter dem Niveau des Vorjahres

 

deutlich unter dem Niveau des Vorjahres

 

deutlich unter dem Niveau des Vorjahres

 

deutlich unter dem Niveau des Vorjahres

 

-11,3

Netto-Cashflow (Mio. €) (Wert 2018 angepasst)

 

86,2

 

deutlich positiv, deutlich über dem Vorjahr

 

deutlich positiv, deutlich über dem Vorjahr

 

deutlich positiv, deutlich über dem Vorjahr

 

deutlich positiv, unter dem Vorjahr

 

184,4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ergänzende finanzielle Steuerungs­kennzahlen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatz
(Mio. €)

 

4.978,8

 

mittlerer einstelliger Prozentsatz höher

 

mittlerer einstelliger Prozentsatz höher

 

mittlerer einstelliger Prozentsatz höher

 

auf dem Niveau des Vorjahres

 

4.927,6

Investitionen (Mio. €)

 

460,9

 

rund 400

 

rund 400

 

rund 400

 

rund 400

 

379,5

Nettofinanz­schulden (Mio. €)

 

609,7

 

über dem Niveau des Vorjahres

 

über dem Niveau des Vorjahres

 

über dem Niveau des Vorjahres

 

über dem Niveau des Vorjahres

 

713,7

Abschrei­bungen (Mio. €)

 

540,4

 

rund 525

 

rund 525

 

rund 550

 

rund 550

 

1.319,7

WACKER erreicht Prognoseziele des 3. Quartals bei Umsatz und EBITDA, außerplanmäßige Wertminderung des Anlagevermögens erhöht die Abschreibungen

WACKER hat 2019 einen Umsatz von 4,93 Mrd. € erzielt und damit das Niveau des Vorjahres (4,98 Mrd. €) knapp erreicht. Niedrigere Preise, vor allem für Solarsilicium, aber auch für Standardsilicone, sind der wesentliche Grund für den leichten Rückgang um ein Prozent. Insgesamt höhere Absatzmengen, Produktmixeffekte sowie Wechselkursveränderungen durch den im Jahresvergleich stärkeren US-Dollar haben den Umsatz dagegen positiv beeinflusst.

Das EBITDA blieb mit 783,4 Mio. € (2018: 930,0 Mio. €) um 15,8 Prozent unter Vorjahr. Es enthält als Sonderertrag Versicherungsleistungen von 112,5 Mio. € aus dem Schadensfall am Standort Charleston. Bereinigt um diesen Betrag beläuft sich das EBITDA auf 670,9 Mio. €. Das ist ein Rückgang um 27,9 Prozent, was im Rahmen der im 3. Quartal getroffenen Prognose liegt. Entsprechend ist auch die EBITDA-Marge deutlich niedriger als im Vorjahr.

Der Netto-Cashflow ist mit 184,4 Mio. € deutlich positiv, liegt aber bereinigt um den Mittelzufluss von rund 100 Mio. € wie prognostiziert unter dem Vorjahreswert. Der ROCE ist mit -11,3 Prozent wie erwartet deutlich unter dem Niveau des Vorjahres.

Im Geschäftsjahr 2019 beliefen sich die Investitionen auf 379,5 Mio. €. Sie lagen damit leicht unter dem prognostizierten Wert von rund 400 Mio. €.

Die Nettofinanzschulden waren zum Jahresende mit 713,7 Mio. € wie zu Beginn des Jahres prognostiziert über dem Niveau des Vorjahres. Der Anstieg kommt im Wesentlichen aus der erstmaligen Anwendung von 16.

WACKER hat, wie Anfang Dezember 2019 bekanntgegeben, im Jahresabschluss 2019 eine außerplanmäßige Abschreibung auf den Bilanzwert seiner Produktionsanlagen zur Herstellung von polykristallinem Reinstsilicium vorgenommen. Sie beläuft sich auf 760,0 Mio. €. Hintergrund dieser Maßnahme sind die verhaltenen Erwartungen des Unternehmens für die weitere Preisentwicklung bei Solarsilicium. Dadurch liegen die Abschreibungen des Gesamtjahres mit 1,32 Mrd. € deutlich über dem zuletzt prognostizierten Wert von rund 550 Mio. €.

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Aufwand Kostenarten

 

% vom Umsatz

 

2019

 

2018

 

 

 

 

 

Personalkosten

 

25,6

 

24,9

Rohstoffkosten

 

30,0

 

30,0

Energiekosten

 

8,1

 

6,6

Abschreibungen

 

26,8

 

10,9

EBITDA
Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation = Ergebnis vor Zinsen und Steuern und vor Abschreibungen = EBIT + Abschreibungen.
Kapitalrendite (ROCE)
Return on Capital Employed: Rentabilitätsgröße in Bezug auf das gebundene Kapital. Der ROCE ist definiert als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), dividiert durch das eingesetzte Kapital. Das Equity-Ergebnis der Siltronic AG sowie der entsprechende Equity-Buchwert fließen nicht in die Berechnung des ROCE ein. Mit dem ROCE wird deutlich, wie profitabel das für den Geschäftsbetrieb notwendige Kapital genutzt wird. Neben der Profitabilität wird der ROCE von der Kapitalintensität in Bezug auf die langfristigen betriebsnotwendigen Vermögenswerte sowie auf das Working Capital beeinflusst. Die Rendite des gebundenen Vermögens wird jährlich im Rahmen des Planungsprozesses überprüft und ist ein wesentliches Kriterium, das Investitionsbudget zu steuern.
Netto-Cashflow
Der Netto-Cashflow ist definiert als Summe aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit (ohne Wertpapiere).
EBITDA
Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation = Ergebnis vor Zinsen und Steuern und vor Abschreibungen = EBIT + Abschreibungen.
Netto-Cashflow
Der Netto-Cashflow ist definiert als Summe aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit (ohne Wertpapiere).
IFRS
Die International Financial Reporting Standards (bis 2001 International Accounting Standards, IAS) sind internationale Rechnungslegungsvorschriften, die vom in London / Großbritannien ansässigen „International Accounting Standards Board“ (IASB) erarbeitet und veröffentlicht werden. Seit 2005 sind die IFRS nach der so genannten IAS-Verordnung von börsennotierten Unternehmen mit Sitz in der Europäischen Union verpflichtend anzuwenden.

Vorjahresvergleich