Die weltweite Krise der Finanzmärkte, ausgelöst durch die Immobilienkrise in den USA, belastete die globale Wirtschaftsentwicklung im Geschäftsjahr 2008. Ohne massive Eingriffe von staatlicher Seite wäre das gesamte Finanzmarktsystem wahrscheinlich zusammengebrochen. Besonders in der zweiten Hälfte des Jahres hat sich das Weltwirtschaftsklima deutlich abgekühlt. Führende Wirtschaftsforschungsinstitute haben daraufhin ihre Wachstumsprognosen für das Jahr 2008 zurückgenommen. Der wirtschaftliche Abschwung hat sich auf alle Wirtschaftsregionen der Welt ausgedehnt und wird sich im Jahr 2009 fortsetzen. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist die Weltwirtschaft im Jahr 2008 nur noch um 3,4 Prozent (2007: 5,0 Prozent) gewachsen.
Weltwirtschaft befindet sich seit dem zweiten Halbjahr 2008 im Abschwung
In den USA hat sich das wirtschaftliche Wachstum gegenüber dem Jahr 2007 nochmals abgeschwächt. Laut IWF hat das Bruttoinlandsprodukt um 1,1 Prozent (2007: 2,0 Prozent) zugenommen. Jahrelang war der kreditfinanzierte Konsum ein wichtiger Wachstumsmotor der US-Wirtschaft. Arbeitslosigkeit, der Verfall der Immobilienpreise und die Krise am Aktienmarkt haben dazu geführt, dass viele Verbraucher ihr Konsumverhalten einschränken, was sich negativ auf wichtige Industriezweige wie die Automobilindustrie auswirkt und die Abwärtsentwicklung weiter beschleunigt hat.
Nach wie vor stark gewachsen sind die Volkswirtschaften Asiens, obwohl auch hier im Verlauf des Jahres 2008 erste Bremsspuren zu erkennen waren. Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) rechnet mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung von 7,5 Prozent (2007: 9,0 Prozent). Noch stärker legte wiederum die chinesische Wirtschaft zu. Zurückzuführen ist dies auf weiterhin hohe Investitionen und einen Anstieg der privaten Konsumausgaben. Nach Angaben der ADB wird das Bruttoinlandsprodukt Chinas um 9,5 Prozent (2007: 11,9 Prozent) zulegen. Japans Wirtschaft ist dagegen ins Stottern geraten. Der IWF rechnet für 2008 mit einem Minus von 0,3 Prozent (2007: +2,1 Prozent).
Europa konnte sich nach vier wachstumsstarken Jahren von der schwächer werdenden Wirtschaftsentwicklung nicht abkoppeln. Der IWF geht davon aus, dass der Zuwachs sich auf 1,0 Prozent (2007: 2,6 Prozent) belaufen wird. Impulse kamen nach wie vor aus dem Exportgeschäft, während die privaten Konsumausgaben zurückgingen. In einigen Ländern Europas, wie in Spanien und Großbritannien, kam es zu einer kräftigen Korrektur bei den Immobilienpreisen.
Ebenfalls abgeschwächt hat sich das Wachstum der deutschen Wirtschaft. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt um 1,3 Prozent (2007: 2,5 Prozent). Verantwortlich war wiederum die hohe Exportrate der deutschen Wirtschaft. Bereits seit Dezember 2007 ist jedoch erkennbar, dass sich der Auftragseingang der deutschen Industrie Monat für Monat abschwächt und ein Rückgang im Jahr 2009 zu erwarten ist.