17 Haftungsverhältnisse / Sonstige Verpflichtungen

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Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und deren Existenz erst durch das Eintreten eines oder mehrerer ungewisser künftiger Ereignisse bestätigt wird, die jedoch außerhalb des Einflussbereichs des Konzerns liegen. Ferner können gegenwärtige Verpflichtungen dann Eventualverbindlichkeiten darstellen, wenn die Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen nicht hinreichend wahrscheinlich für die Bildung einer Rückstellung ist und/oder die Höhe der Verpflichtungen nicht ausreichend zuverlässig geschätzt werden kann. Die Wertansätze der Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang.

Die nachfolgend dargestellten Haftungsverhältnisse und sonstigen Verpflichtungen sind Nominalwerte.

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Mio. €

2008

2007

 

 

 

Bürgschaften/Nachschussverpflichtungen

73,7

34,2

Zum 31. Dezember 2008 bestanden Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 34,0 Mio. €, die eine Nachschussverpflichtung im Zusammenhang mit der Errichtung des Joint Venture Siltronic Samsung Wafer Pte. Ltd. in Singapur betreffen.

Die Wacker Chemie AG hat sich verpflichtet, bei einem Gemeinschaftsunternehmen dessen externe Finanzierung zu unterstützen und zwar ggf. durch die Stellung von Bürgschaften oder anderen Sicherheiten in Höhe von 120 Mio. €.

Ein Finance Lease besteht für das Gebäude der Hauptverwaltung München, welches vom Konzern genutzt wird. Der Vertrag mit dem Leasinggeber endet im Jahr 2012; danach hat die Wacker Pensionskasse oder ein von ihr benanntes Unternehmen ein Ankaufsrecht zu einem bereits jetzt definierten Preis.

Als Finance Lease wird auch ein von der Wacker Chemie AG am Standort Burghausen gepachtetes Gas- und Dampfkraftwerk aktiviert. Der Pachtvertrag für das Kraftwerk endet spätestens im Jahr 2016. Eine vorherige Beendigung des Pachtvertrags ist möglich. In beiden Fällen hat WACKER das Recht, das Kraftwerk zu einem Kaufpreis zu erwerben, der sich an den Buchwerten nach deutschem Handelsrecht bemisst. Sofern WACKER dieses Kraftwerk erwirbt, darf das Kraftwerk innerhalb von fünf Jahren nicht an Dritte weiterveräussert werden.

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Mio. €

 

2008

 

2007

 

Nominalwert

Barwert

Nominalwert

Barwert

 

 

 

 

 

Mindestleasingzahlung
innerhalb eines Jahres

14,7
 

11,8
 

14,7
 

11,2
 

Mindestleasingzahlung zwischen einem und fünf Jahren

37,6
 

32,1
 

47,1
 

39,5
 

Mindestleasingzahlung
mehr als fünf Jahren

13,3
 

12,4
 

18,4
 

16,7
 

 

65,6

56,3

80,2

67,4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Summe der erwarteten Mindestzahlungen aus Untermietverhältnissen beträgt

3,0

3,3

Bedingte Leasingzahlungen aus Finance Leasing liegen nicht vor.

Operating Leases werden vor allem bei Kraftfahrzeugen sowie im Bereich von IT-Equipment verwendet. Die Laufzeiten liegen hierbei im Allgemeinen zwischen drei und fünf Jahren. Mietverträge für Büroräume usw. haben eine deutlich längere Laufzeit.

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Mio. €

2008

2007

 

 

 

Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Operating Leases

 

 

fällig innerhalb eines Jahres

11,1

8,6

fällig zwischen einem und fünf Jahren

11,9

12,7

fällig nach fünf und mehr Jahren

6,0

5,4

 

29,0

26,7

 

 

 

 

 

 

Leasingzahlungen aufgrund von Operating Leases

10,4

8,5

 

 

 

Verpflichtungen aus Bestellungen für geplante Investitionsvorhaben (Bestellobligo)

353,2

269,9

Verpflichtungen zur nachträglichen Kaufpreiszahlung für Geschäftsaktivitäten

1,2

Die Wacker Chemie AG hat sich gegenüber den entsprechenden Joint-Venture-Vertragspartnern (Dow Corning, Samsung) verpflichtet, in zukünftigen Jahren Investitionen durchzuführen und die dafür notwendigen Eigenkapitalmittel und/oder Darlehen bereitzustellen. Zum Bilanzstichtag erwartet der Konzern weitere vertragliche Einzahlungen in das Eigenkapital von ca. 54 Mio. US-$. Darüberhinaus garantiert der Konzern für aufgenommenes Fremdkapital in einem Umfang von ca. 250 Mio. US-$. Garantien über 75,5 Mio. US-$ wurden hiervon bereits ausgesprochen und sind in der Angabe zu den Bürgschaften/Nachschussverpflichtungen enthalten.

Der Konzern erhält Zuschüsse der öffentlichen Hand für Investitionsmaßnahmen. Diese Zuschüsse sind an die Bedingung geknüpft, dass an bestimmten Standorten eine gewisse Anzahl von Arbeitsplätzen geschaffen bzw. erhalten werden. Bei Nichterfüllung dieser Vertragszusagen müssen die erhaltenen Fördermittel ganz oder teilweise zurückgezahlt werden. Die Dauer, für die der Konzern die Vertragszusagen einhalten muss, ist zeitlich begrenzt.

Zur Sicherstellung der Rohstoffversorgung am Standort Burghausen mit Ethylen hat sich die Wacker Chemie AG an der EPS Ethylen-Pipeline-Süd GmbH & Co. KG, München, beteiligt. Die Einzahlungsverpflichtungen aus dieser Beteiligung betragen rund 1 Mio. € und werden voraussichtlich in 2009 fällig.