Für das Geschäftsjahr 2010 gehen wir davon aus, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr im Konzern steigen wird. In erster Linie dafür verantwortlich ist eine Zunahme der Absatzmengen, die auf niedrigem Niveau langsam wieder ansteigen. Nach wie vor ist die weitere wirtschaftliche Entwicklung nur schwer einzuschätzen, da viele Unsicherheiten bestehen. Vor diesem Hintergrund ist keine verlässliche, quantifizierbare Prognose möglich. Beim EBITDA rechnen wir ebenfalls mit einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Beim Konzernjahresüberschuss erwarten wir im Jahr 2010 wieder ein deutlich positives Ergebnis. Wir gehen davon aus, dass der Dollar nachhaltig eher schwach bleiben wird, was uns belastet. Die Rohstoff- und Energiekosten werden im Jahr 2010 aus unserer Sicht steigen. Der Anstieg resultiert aber vor allem aus unserem größeren Mengenbedarf. Die Preiseffekte sind insgesamt gering.
Der Markt für Halbleiter wird im Jahr 2010 seine Erholung fortsetzen. Das wird sich positiv auf die Kapazitätsauslastung auswirken und voraussichtlich auch auf die Preise. Die Nachfrage steigt vor allem bei 300 mm Wafern. Wir gehen davon aus, dass es bei SILTRONIC zu einem Umsatzanstieg kommt.
Für den Geschäftsbereich WACKER SILICONES rechnen wir im Jahr 2010 mit einem leichten Umsatzanstieg. Das Wachstum kommt vor allem aus Asien, wo die Nachfrage nach Siliconprodukten weiter steigen wird. Es ist geplant, den Standort für Siliconemulsionen in Duncan, USA, Ende 2010 zu schließen und die Produktion am WACKER-Standort in Adrian fortzuführen.
Im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS erwarten wir für das Jahr 2010 einen Mengenanstieg. Asien bleibt der am schnellsten wachsende Markt. Mit der Inbetriebnahme des Produktionsstandorts Nanjing kann WACKER den wichtigen chinesischen Markt bestens bedienen und in dieser Region seine Umsätze weiter erhöhen. Regionale Wachstumschancen sehen wir auch in Osteuropa.
WACKER erwartet, dass die Produktionsmengen und die Nachfrage für Polysilicium weltweit in den nächsten beiden Jahren weiter steigen werden und die Preise voraussichtlich nachgeben. Dabei gewinnt die Photovoltaikindustrie als Abnehmer eine immer größere Bedeutung gegenüber der Halbleiterindustrie. Der Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON hat einen großen Teil seiner Polysiliciumproduktion durch Langfristverträge abgesichert. Die Produktionskapazitäten werden durch die Ausbaustufe Poly 9 in Nünchritz erweitert. In der zweiten Jahreshälfte 2011 soll dort die Anlage hochgefahren werden. Eine wichtige Aufgabe in den kommenden zwei Jahren ist es, Produktivitätsfortschritte zu erzielen und die Kostenpositionen weiter zu verbessern, um die Kosten- und Technologieführerschaft gegenüber unseren Wettbewerbern zu sichern.
Fokus liegt auf dem Ausbau der Polysiliciumproduktion
Im Geschäftsjahr 2010 soll der Umsatz im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS prozentual zweistellig steigen. Die bereits bestehende GMP-Anlage (GMP: Good Manufacturing Practice for Active Pharmaceutical Ingredients) in Jena ist auf die doppelte Produktionsfläche erweitert und im März 2010 vollständig in Betrieb genommen worden. Mit dem Ausbau stellt WACKER seinen Kunden ausreichende Kapazitäten bereit, Biopharmazeutika zu produzieren, die sich bereits in einer späten Entwicklungsphase befinden.