Der Abschwung der Weltwirtschaft hat sich in der ersten Jahreshälfte 2009 fortgesetzt und vor allem im ersten Quartal zu einem Nachfrageeinbruch in wichtigen Abnehmerbranchen geführt. Seit Mitte des Jahres 2009 hat die Rezession ihren Boden gefunden und die Zeichen für eine langsame wirtschaftliche Erholung sind sichtbar. Die wichtigsten Volkswirtschaften konnten sich auf niedrigem Niveau stabilisieren. Führende Wirtschaftsinstitute haben daraufhin die Prognosen für die Jahre 2009 und 2010 nach oben korrigiert. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist die Weltwirtschaft im Jahr 2009 allerdings um 1,1 Prozent geschrumpft (2008: +3,0 Prozent).
Weltwirtschaft schrumpft im ersten Halbjahr 2009, langsame Erholung in der zweiten Jahreshälfte
In den USA ist die Wirtschaftsleistung im Jahr 2009 laut IWF um 2,7 Prozent (2008: +0,4 Prozent) zurückgegangen. Vor allem die hohe Arbeitslosigkeit und sinkende Immobilienpreise sind dafür verantwortlich, dass die stark konsumgetriebene amerikanische Wirtschaft nicht wie gewohnt wächst. In der zweiten Jahreshälfte konnte der Abwärtstrend gestoppt werden.
Quellen: Weltweit: IWF, USA: IWF, Asien: ADB, China: chinesische Regierung, Japan: ADB, Europa: IWF,Deutschland: Statistisches Bundesamt
Die Rezession hat auch das Wachstum in Asien gebremst. Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) rechnet mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung von 3,9 Prozent (2008: 6,1 Prozent). Gegen den Trend blieb das Wachstum in China, gestützt durch ein staatliches Konjunkturprogramm in Höhe von 580 Mrd. US-$, auf einem hohen Niveau. Es beläuft sich nach Angaben der chinesischen Regierung im Jahr 2009 auf 8,7 Prozent (2008: 9,0 Prozent). Stark betroffen von der Wirtschaftskrise ist Japan. Die ADB schätzt, dass die japanische Wirtschaft um 5,8 Prozent (2008: – 0,7 Prozent) zurückfällt. Maßgeblich dafür verantwortlich war der massive Exporteinbruch.
Ähnlich stark fiel der Rückgang im Euroraum aus. Nach Angaben des IWF ist die Wirtschaftsleistung um 4,2 Prozent (2008: +0,7 Prozent) gefallen. Zurückzuführen ist das auf niedrigere Exporte und Investitionen.
Als exportabhängige Nation ist Deutschland von der Wirtschaftskrise besonders stark betroffen. Der kräftige Rückgang der Exporte hat dazu geführt, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2009 um 5,0 Prozent (2008: +1,2 Prozent) geschrumpft ist. In der zweiten Jahreshälfte hat auch hier eine langsame Erholung eingesetzt, die das Minus aus dem ersten Halbjahr aber in keiner Weise ausgleichen konnte.