Die chemische Industrie ist eine der energieintensivsten Branchen. Um auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben und zugleich einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, verbessert WACKER ständig die Energieeffizienz seiner Prozesse. Bei der Bewertung von Energieträgern prüfen wir den Einsatz erneuerbarer Energien. Sie nehmen erst dann dauerhaft einen Platz in unserem Energiemix ein, wenn sie wettbewerbsfähig sind. So nutzen wir am Standort Burghausen Wasserkraft, um Strom zu gewinnen. In der Energieerzeugung setzen wir vor allem auf das klimafreundliche Erdgas. An den großen WACKER-Standorten Burghausen und Nünchritz wird Dampf und Strom in gekoppelter Produktion erzeugt. Diese Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen haben mit über 80 Prozent einen doppelt so hohen Brennstoffnutzungsgrad wie konventionelle Anlagen zur Energieerzeugung.
WACKER hat im Geschäftsjahr 2009 vor allem durch den Ausbau der Polysiliciumproduktion seinen Stromverbrauch auf 2,7 Mio. MWh erhöht (2008: 2,4 Mio. MWh) Die eigenen Kraftwerke – das Gas- und Dampfturbinenwerk mit Kraft-Wärme-Koppelung und das Wasserkraftwerk in Burghausen sowie das Heizkraftwerk Nünchritz – erzeugten 1,5 Mio. MWh. Damit produzierte WACKER rund 55 Prozent seines Gesamtstrombedarfs selbst. Der Kohlendioxid-Ausstoß, der zu 83 Prozent aus unternehmenseigenen emissionshandelspflichtigen Anlagen zur Energieerzeugung stammt, belief sich konzernweit auf 969.000 Tonnen.
Im Jahr 2007 hat WACKER für die Standorte Burghausen und Nünchritz das Energieeffizienzprojekt POWER PLUS ins Leben gerufen. Ziel ist es, den spezifischen Energieeinsatz in den beiden Werken bis Ende 2009 um zehn Prozent zu verringern (Basis: 2006). Im Jahr 2009 haben wir das Programm um den Standort Köln erweitert. Viele Bereiche innerhalb der Produktionsstandorte konnten den Energieverbrauch reduzieren. Auf Grund der unterschiedlichen Auslastung der einzelnen Produktionsanlagen hat sich der Energieverbrauch differenziert entwickelt. Das Werk Nünchritz konnte pro Tonne Siloxan mehr als 30 Prozent Energie gegenüber dem Jahr 2006 einsparen. Im Werk Burghausen hat sich der spezifische Energieeinsatz um 24 Prozent erhöht. Die Gründe liegen in der starken Produktmixverschiebung in Richtung stromintensiver Polysiliciumproduktion und der schwächeren Auslastung vieler Anlagen der Chemiebereiche wie auch der Siltronic. Der Wärmeverbrauch blieb konzernweit mit 2,8 TWh (2008: 2,8 TWh) konstant.