Mitarbeiter

Die Zahl der Mitarbeiter bei WACKER hat sich im Geschäftsjahr 2009 verringert. Weltweit waren zum Bilanzstichtag (31.12.2009) 15.618 Mitarbeiter (31.12.2008: 15.922) beschäftigt. Das sind 1,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Um dem Konjunkturabschwung zu begegnen, waren Kurzarbeit und Stellenabbau notwendig. Außerdem wurden Beschäftigungsverhältnisse mit Zeitarbeitskräften nicht verlängert, befristet beschäftigte Mitarbeiter nur teilweise übernommen und Stellen in den Geschäftsbereichen Siltronic und WACKER SILICONES gestrichen. Wir nutzen dabei auch die natürliche Fluktuation und die Möglichkeit, Mitarbeiter in andere Teile des Konzerns zu versetzen wie beispielsweise in den stark wachsenden Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON. Zusätzlich bieten wir Mitarbeitern verstärkt Altersteilzeitregelungen an.

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Personalaufwand

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2009

 

2008

 

2007

 

2006

 

2005

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Konzern

 

1.090,3

 

1.086,1

 

1.014,9

 

962,4

 

867,8

Der Personalaufwand ist ganz leicht gestiegen. Er belief sich auf insgesamt 1,09 Mrd. € (2008: 1,09 Mrd. €) und lag damit 0,4 Prozent höher als im Vorjahr. Darin enthalten sind Aufwendungen für Sozialleistungen und für die betriebliche Altersversorgung in Höhe von 236,3 Mio. € (2008: 220,8 Mio. €). Bereinigt um Sondereffekte in Höhe von 108 Mio. € ist der Personalaufwand allerdings gesunken. Bei den Sondereffekten handelt es sich um Rückstellungen für zusätzliche Altersteilzeitkontingente und Lebensarbeitszeitkonten, für Personalmaßnahmen und Pensionsrückstellungen auf Grund der Sterbetafelanpassung.

Konjunkturabschwung durch Kurzarbeit und Stellenabbau begegnet

Im Geschäftsjahr 2009 haben wir außerdem eine Reihe von Sparmaßnahmen ergriffen. So haben wir zeitweise Kurzarbeit an Standorten in Deutschland eingeführt. Vorstand und Belegschaftsvertreter haben außerdem vereinbart, die Erfolgsbeteiligung am Ergebnis des Geschäftsjahres 2008 für tarifliche und außertarifliche Mitarbeiter sowie die Boni für Vorstand und Obere Führungskräfte zunächst nur zu 50 Prozent auszuzahlen. Die laufenden Bezüge von Vorstand und oberem Management wurden ab Mai 2009 vorübergehend gekürzt. Zudem hat WACKER die Basisgehälter für außertarifliche Mitarbeiter nicht, wie geplant, zum 1. Juli 2009 um 3,3 Prozent erhöht. Der Werterhalt der Oberen Führungskräfte von 3,0 Prozent wurde ausgesetzt. Da das Geschäft im Verlauf des Berichtsjahrs wieder anzog, hat WACKER im November 2009 die einbehaltenen Gehaltsbestandteile der Mitarbeiter mit Ausnahme der noch zu zahlenden 50-prozentigen Erfolgsbeteiligung aus dem Jahr 2008 ausgezahlt.

Kurzarbeit Kurzarbeit (Balkendiagramm)

Zum fixen Grundgehalt mit Urlaubs- und Weihnachtsgeld erhalten die WACKER-Mitarbeiter eine variable Vergütung. Diese freiwillige Leistung kommt tarif- und außertariflichen Mitarbeitern zugute. Sie setzt sich aus einer Erfolgsbeteiligung und einer Entgeltkomponente zusammen, die an die persönliche Leistung geknüpft ist. Vorstand und Belegschaftsvertretungen haben sich auf Grund des wirtschaftlichen Abschwungs darauf verständigt, die leistungsbezogene Entgeltkomponente für das Jahr 2009 auszusetzen. Die Erfolgsbeteiligung für das Jahr 2009 wurde ebenfalls ausgesetzt. Da die Nachfrage nach chemischen Produkten ab April 2009 wieder angezogen hat, gewährt das Unternehmen den Mitarbeitern der Chemiebereiche einen Pauschalbetrag in Höhe von 3,75 Prozent des maßgeblichen Jahresentgelts.

Im Geschäftsjahr 2009 hat WACKER die Stufe 2 des im April 2008 zwischen dem Bundesarbeitgeberverband Chemie und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie geschlossenen Tarifvertrags umgesetzt. In dieser Stufe mit einer Laufzeit von zwölf Monaten haben wir die Entgelte der Tarifmitarbeiter zum 1. Mai 2009 um 3,3 Prozent erhöht.

11.925 Mitarbeiter (76,4 Prozent) von WACKER arbeiten in Deutschland, 3.693 Mitarbeiter (23,6 Prozent) sind im Ausland beschäftigt.

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Mitarbeiter zum Stichtag 31.12.2009

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2009

 

2008

 

2007

 

2006

 

2005

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutschland

 

11.925

 

12.110

 

11.624

 

11.340

 

11.296

Ausland

 

3.693

 

3.812

 

3.420

 

3.328

 

3.138

Konzern

 

15.618

 

15.922

 

15.044

 

14.668

 

14.434

Als produzierendes Unternehmen hat WACKER einen hohen Anteil gewerblicher Arbeitnehmer (56,0 Prozent). Rund jede achte Stelle davon wird von einer Frau besetzt (12,2 Prozent).

Einen hohen Stellenwert genießt bei WACKER seit jeher die betriebliche Ausbildung. Wir haben trotz der Wirtschaftskrise die Ausbildung von Jugendlichen auf einem hohen Niveau gehalten. Im Geschäftsjahr 2009 traten 201 junge Menschen ihre Ausbildung bei WACKER oder im Berufsbildungswerk Burghausen (BBiW) an. Insgesamt hat das Unternehmen 665 Auszubildende beschäftigt, 22 mehr als ein Jahr zuvor (2008: 643). 575 erlernen einen naturwissenschaftlich-technischen und 90 einen kaufmännischen Beruf. Die Ausbildungsquote (Zahl der Auszubildenden im Verhältnis zur Konzernbelegschaft in Deutschland) liegt mit 5,3 Prozent weiter auf hohem Niveau (2008: 5,0 Prozent). Nach dem Abschluss hat der Nachwuchs gute Chancen auf einen Arbeitsplatz. Trotz des umfangreichen Sparprogramms hat WACKER im Jahr 2009 einen Großteil der geeigneten und interessierten Auszubildenden unbefristet übernommen. Andere Auszubildende erhielten eine befristete Stelle, mindestens für sechs Monate. Insgesamt wurden 159 Absolventen übernommen. Das Berufsbildungswerk Burghausen, eine von WACKER gegründete öffentliche Stiftung des privaten Rechts, erfüllt zudem mit der Ausbildung für rund 30 Partnerunternehmen einen überbetrieblichen Bildungsauftrag. Im Jahr 2009 begannen 57 Auszubildende von Partnerfirmen ihre Berufslaufbahn im BBiW.

Zahl der Auszubildenden erneut gestiegen

Um Nachwuchs für das Management zu rekrutieren, bietet WACKER Hochschulabsolventen eine General-Trainee-Ausbildung an. Im Jahr 2009 durchliefen fünf Hochschulabsolventen das auf 18 Monate angelegte Programm. Der Geschäftsbereich Siltronic hat seine Trainee-Ausbildung auf Grund der wirtschaftlichen Situation ausgesetzt. Die Trainees haben wir unbefristet im WACKER-Konzern übernommen.

Damit WACKER-Mitarbeiter ihr Wissen ständig erweitern können, bedarf es einer gezielten Weiterbildung, um Stärken zu fördern und notwendige Fähigkeiten für die übertragenen Aufgaben zu erwerben. WACKER entwickelt seine Mitarbeiter stärkeorientiert und zielgruppenspezifisch. Mindestens einmal jährlich vereinbaren Mitarbeiter und Vorgesetzte Entwicklungsmaßnahmen im Rahmen des Mitarbeitergesprächs. Das gilt für alle Mitarbeiter vom Tarifbereich bis zum Topmanagement. Im Jahr 2009 wurden rund 90.000 E-Learning-Schulungen absolviert mehr als 7.300 Teilnehmer besuchten Seminare, Weiterbildungen, Kongresse oder erhielten Einzelunterricht.

Ein wichtiges Instrument der Personalarbeit ist die Identifikation und Auswahl von Nachwuchskräften für Führungsaufgaben. Dies wird bei WACKER konzernweit anhand eines einheitlichen Prozesses gesteuert. Im Jahr 2009 haben 14 Nachwuchskräfte mit hohem Potenzial eine Managementausbildung absolviert. Für Führungskräfte des mittleren Managements über 50 Jahre bieten wir das Entwicklungsprogramm Management Experts an. Ziel ist es, die Leistungskurve in der zweiten Hälfte der Karriere auf hohem Niveau zu halten. Das Programm wurde im Wettbewerb „Chief Learning Officer“ der Fachzeitschrift „wirtschaft+weiterbildung“ mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Insgesamt hat WACKER im Jahr 2009 5,3 Mio. € (2008: 7,2 Mio. €) in die Personalentwicklung und Weiterbildung investiert.

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten profitieren Unternehmen von den Ideen und Vorschlägen der Mitarbeiter. Das Ideenmanagement von WACKER verzeichnete nach dem Rekord 2008 im Jahr 2009 leicht rückläufige Zahlen bei den eingereichten Vorschlägen wie auch beim rechenbaren Nutzen. Insgesamt kamen 5.724 Vorschläge (2008: 5.808) aus den Reihen der Mitarbeiter. Dies sind rund 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr. Der rechenbare Nutzen beläuft sich auf 11,2 Mio. € (2008: 13,5 Mio. €). Die Beteiligungsquote (Zahl der Einreicher pro 100 Mitarbeitern) betrug 28 Prozent (2008: 28 Prozent). Das Deutsche Institut für Betriebswirtschaft (dib) hat WACKER für die positive Entwicklung des Ideenmanagements in den vergangenen Jahren mit dem dib-Förderpreis 2009 ausgezeichnet.

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Ideenmanagement

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2009

 

2008

 

2007

 

2006

 

2005

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zahl der Verbesserungsvorschläge

 

5.724

 

5.808

 

4.440

 

3.816

 

3.105

Beteiligungsquote (%)

 

28

 

28

 

24

 

24

 

22

Rechenbarer Nutzen (Mio. €)

 

11,2

 

13,5

 

7,6

 

3,8

 

2,5

Die betriebliche Altersversorgung ist für WACKER ein wichtiger Bestandteil der Vergütung. Sie wird an wesentlichen Standorten im In- und Ausland gewährt. Ausnahmen bestehen dort, wo es keinen angemessenen Rechtsrahmen gibt oder die gesetzliche Rente ausreichend erscheint. In Deutschland bietet WACKER über die 1928 gegründete Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG den Mitarbeitern eine attraktive betriebliche Altersversorgung. Die Pensionskasse hat rund 15.700 Mitglieder und leistet an rund 6.900 Rentenbezieher Pensionsleistungen. Die durchschnittlich ausbezahlte Rente betrug rund 630 € pro Monat. Zu den eigenen Beiträgen der Mitglieder steuerte WACKER je nach Vertragsart Beiträge in mindestens derselben Höhe bei. Für Mitarbeiter besteht außerdem die Möglichkeit, steuerbegünstigte Eigenvorsorge zu betreiben.

Demografieanalyse 2009 von Deutschland und Ausland Demografieanalyse 2009 von Deutschland und Ausland (Liniendiagramm)

Seit etlichen Jahren befasst sich WACKER mit dem demografischen Wandel. Das durchschnittliche Alter der Beschäftigten im Konzern lag zum Bilanzstichtag bei 42,5 Jahren (Stammpersonal). Dabei ist die Belegschaft im Ausland jünger (durchschnittliches Alter: 41,2 Jahre) als in Deutschland (42,8 Jahre). Die Altersstrukturen im Ausland unterscheiden sich ebenfalls stark. Die Länder Asiens beschäftigen vor allem jüngere Mitarbeiter (durchschnittliches Alter: 35,1 Jahre), die Belegschaft der US-Niederlassungen war im Schnitt 47,5 Jahre alt. Die regional unterschiedlichen Altersstrukturen stellen keine Besonderheit von WACKER dar, sondern spiegeln die Altersstrukturen auf dem jeweiligen Kontinent und indem jeweiligen Land wider.

Um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu erhalten, haben wir zehn strategische Ziele definiert. Die Maßnahmen reichen von Gesundheitsprogrammen bis hin zu Ausbildungs- und Weiterbildungsangeboten mit dem Ziel, die Mitarbeiter flexibel einsetzen zu können. Mit vorbildlichen Sozialleistungen, einer leistungsorientierten Vergütung und herausfordernden Aufgaben wollen wir für aktive und künftige Mitarbeiter attraktiv bleiben und sie langfristig an das Unternehmen binden. Die Fluktuationsrate lag im Jahr 2009 konzernweit bei 2,3 Prozent (2008: 2,9 Prozent), in Deutschland nur bei 0,7 Prozent (2008: 0,9 Prozent). Im Ausland betrug sie 7,5 Prozent (2008: 9,3 Prozent). Die durchschnittliche Dauer der Unternehmenszugehörigkeit liegt in Deutschland bei 17,1 Jahren (2008: 16,8 Jahre).

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Fluktuationsquote

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

%

 

2009

 

2008

 

2007

 

2006

 

20051

1

Fluktuationsquote wird seit 2006 erhoben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutschland

 

0,7

 

0,9

 

0,9

 

0,8

 

Ausland

 

7,5

 

9,3

 

9,1

 

8,5

 

Konzern

 

2,3

 

2,9

 

2,8

 

2,6

 


Für unsere Personalpolitik wurden wir im Jahr 2009 erneut ausgezeichnet. In der jährlichen Analyse des Verbandes angestellter Akademiker und leitender Angestellter der chemischen Industrie (VAA) verbesserten wir uns auf Rang zwei (2008: Rang drei). Für die hervorragenden Zufriedenheitswerte, die WACKER von seinen Führungskräften erhält, zeichnete der Verband das Unternehmen mit dem Kölner Chemiepreis 2009 aus. Darauf ruhen wir uns nicht aus. Im Personalmarketing verfolgen wir das strategische Ziel, erfolgskritische Berufsbilder, wie das des Ingenieurs, verstärkt zu bewerben. Am Sommerkurs 2009 für Studenten der Verfahrenstechnik und des Chemieingenieurwesens nahmen 15 Studenten von acht Universitäten teil.

Personalarbeit von WACKER mit dem Kölner Chemiepreis 2009 ausgezeichnet