Akquisitionen und Mehrheitsübernahmen im Geschäftsjahr 2016

Am 01. Oktober 2016 unterzeichnete die WACKER Chemie AG und die Asahi Kasei Corporation einen Vertrag über den Kauf einer Call-Option für zusätzlich ein Prozent der Anteile an der WACKER Asahikasei Silicone Co. Ltd., Japan (AWS) zu dem Wert von einem japanischen Yen. Bis zu diesem Zeitpunkt hielten beide Gesellschafter 50 Prozent an der Gesellschaft und führten sie als Gemeinschaftsunternehmen. Durch den Options-Vertrag und die damit entstandenen potenziellen Stimmrechte erlangte WACKER Beherrschung nach IFRS 10 über die zuvor als Equity-Beteiligung geführte Gesellschaft. Die Gesellschaft wird ab dem 01. Oktober 2016 voll in den Konzernabschluss von WACKER einbezogen. Die AWS produziert unterschiedliche Siliconprodukte für den japanischen und asiatischen Markt. Die Kaufoption sichert WACKER die Möglichkeit der Kontrollübernahme als Gegenleistung für eine intensivere Geschäftsentwicklung durch WACKER.

Der Buchwert der at-equity bewerteten Altanteile belief sich zum 1. Oktober 2016 auf 6,6 Mio. €. Eine durch einen externen Gutachter anhand eines finanzmathematischen Modells durchgeführte Unternehmensbewertung führte zu einer positiven Wertanpassung der Altanteile in Höhe von 9,9 Mio. €. Die Bewertung basierte auf der Cashflow-Planung der Gesellschaft. Die Neubewertung im Rahmen des fiktiven Abgangs der Altanteile sowie Effekte aus der zuvor erfolgsneutral gebuchten Währungsumrechnung führten zu einem sonstigen betrieblichen Ertrag von 10,0 Mio. €.

Die Kaufpreisallokation wurde zum 31. Dezember 2016 abgeschlossen. Der Zeitwert des erworbenen Vermögens zum Zeitpunkt der Übernahme betrug 48,7 Mio. €, wobei 23,2 Mio. € auf langfristige Vermögenswerte und 25,5 Mio. € auf kurzfristige Vermögenswerte entfielen. Der Zeitwert der erworbenen Schulden belief sich auf 22,2 Mio. €, wobei langfristige Schulden von 11,1 Mio. € und kurzfristige Schulden von 11,1 Mio. € erworben wurden. Aus der Transaktion resultierte ein geringfügiger Goodwill von 3,2 Mio. €.

Die Vollkonsolidierung führte zu keinen wesentlichen Einflüssen auf die Umsatzerlöse und das Ergebnis des Konzerns. Die AWS hat im vierten Quartal 2016 einen Umsatz von 12,9 Mio. €, ein EBITDA von 0,9 Mio. € und ein Jahresergebnis von 0,7 Mio. € erzielt. Die erworbenen Forderungen hatten einen beizulegenden Zeitwert von 7,8 Mio. € und betrafen ausschließlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Der Zeitwert entsprach dem Bruttoforderungswert. Der auf den Gesellschafter Asahikasei entfallende Minderheitenanteil belief sich zum 01. Oktober 2016 auf 13,2 Mio. €.