Entlohnung und Sozialleistungen

Zum fixen Grundgehalt erhalten WACKER-Mitarbeiter üblicherweise eine variable Vergütung. Diese freiwillige Leistung kommt tariflichen und außertariflichen Mitarbeitern zugute und ist an die Erreichung von Unternehmenszielen gebunden. Seit 2017 führt WACKER schrittweise ein neues variables Vergütungssystem ein – die bisherigen variablen Vergütungsbestandteile werden dabei ersetzt durch eine einheitliche, marktgerechte und transparente Methodik, die durchgängig für alle Mitarbeitergruppen im deutschen Teilkonzern gilt. Durch die neue variable Vergütung werden die Mitarbeiter stärker als bisher am Geschäftserfolg beteiligt. Die Summe der ausgezahlten variablen Entgeltkomponenten betrug im Jahr 2018 konzernweit 81,1 Mio. €, im Jahr 2017 lag sie bei 65,1 Mio. €.

Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und die Arbeitgeber der chemischen Industrie haben sich im September 2018 auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Die Tarifentgelte stiegen zum 1. November 2018 um 3,6 Prozent – zuvor waren die Tarifentgelte zum 1. Oktober 2017 um 2,3 Prozent gestiegen. Das Urlaubsgeld wird 2019 von 614 € auf 1.200 € pro Jahr erhöht. Die Vergütung der Auszubildenden wuchs für die ersten beiden Lehrjahre um 9,0 Prozent und für die Lehrjahre drei und vier um 6,0 Prozent. Die Banduntergrenzen der außertariflichen Gehälter erhöhte WACKER im Juli 2017 um 2,0 Prozent und im Juli 2018 um weitere 3,0 Prozent.

Im August 2018 modernisierte die Personalabteilung die Zeitnachweise für alle Mitarbeiter in Deutschland. Unter anderem können die Mitarbeiter ihre Zeitnachweise jetzt auch online aufrufen.

Uns ist es wichtig, Zeitarbeitnehmer fair zu behandeln. Wir erfüllen alle Anforderungen des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes. Überwiegend kommt der Tarifvertrag über Branchenzuschläge für Arbeitnehmerüberlassungen in der Chemischen Industrie (TV BZ Chemie) zur Anwendung.

Die Sozial- und Nebenleistungen, wie Zuschüsse zum Krankengeld, zu Betriebsrestaurants oder unsere Dienstwagenmodelle, orientieren sich am Wettbewerb und an lokalen Marktgegebenheiten. Darüber hinaus bieten wir attraktive Zusatzleistungen an, die die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter in unterschiedlichen Lebensphasen aufgreifen. Dazu zählen beispielsweise Optionen für eine flexible Arbeitszeitgestaltung, Fortbildungsmöglichkeiten, Angebote zur Gesundheitsförderung oder auch die Unterstützung in familiären Sondersituationen.

Betriebliche Altersversorgung

Die betriebliche Altersversorgung ist für WACKER ein wesentlicher Teil der Vergütung. Sie wird an den meisten Standorten im In- und Ausland gewährt. Ausnahmen bestehen dort, wo die gesetzliche Rente ausreichend erscheint oder es keinen angemessenen Rechtsrahmen gibt.

Pensionskassenleistungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2018

 

2017

 

2016

 

 

 

 

 

 

 

Durchschnittliche monatliche Pensionskassenrente (€)

 

650

 

650

 

640

Versorgungsleistungen gesamt (Tsd. €)

 

59.200

 

58.200

 

56.700

In Deutschland bietet WACKER den Mitarbeitern eine betriebliche Altersversorgung über die Pensionskasse der Wacker Chemie AG in der Rechtsform eines Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit (VVaG). Die Pensionskasse hat rund 17.800 Mitglieder und leistet an etwa 8.400 Bezieher Pensionsleistungen. Die durchschnittlich ausgezahlte Rente im Jahr 2018 betrug 650 € pro Monat (2017: 650 €). Zu den Beiträgen der Mitglieder steuerte WACKER je nach Vertragsart bis zum Vierfachen der Eigenbeiträge bei. Die Mitarbeiter können ihre betriebliche Altersversorgung durch eigene Beiträge ergänzen. Die ergänzende Vorsorge wird von WACKER nach den tarifvertraglichen Bestimmungen gefördert. Für den Grundbetrag erhalten Mitarbeiter die Chemieförderung I von 28 Prozent. Für weitere Beiträge gibt es die Chemieförderung II von 13 Prozent. Neben den Mitarbeitern von WACKER sind bei der Pensionskasse auch Mitarbeiter anderer Unternehmensmitglieder versichert.

Trotz eines schwierigen Marktumfeldes konnte die Pensionskasse in den Jahren 2017 und 2018 erfolgreiche Abschlussberichte vorlegen. Die Pensionskasse muss langfristig eine Zinserfordernis von 3,87 Prozent erfüllen, um ihre Rentenverpflichtungen ohne Hilfe von außen erfüllen zu können – 2017 betrug die Rendite auf das Gesamtvermögen 4,7 Prozent, 2018 lag sie unter der langfristigen Zinserfordernis. Wegen des anhaltenden Niedrigzinsumfelds ließen die WACKER Chemie AG als Trägerunternehmen und die anderen Unternehmensmitglieder der Pensionskasse eine Sonderzuwendung in Höhe von 50 Mio. € zukommen. Zum Jahresende 2018 verfügte die Pensionskasse über ein Vermögen von 2,39 Mrd. €. Mit breit angelegten Kapitalanlagen, den eingezogenen Sicherungsmechanismen, der ständigen Überprüfung der Risiken und einem starken Trägerunternehmen im Rücken sieht sich die Kasse auch für die kommenden Jahre gut aufgestellt. Sie hat erneut alle von der Aufsichtsbehörde BaFin geforderten Stresstests bestanden.

Mitarbeiter in Deutschland erhalten neben der Absicherung durch die Pensionskasse außerdem eine Zusatzversorgung – diese sichert den Gehaltsteil oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze ab.

Auch in Ländern ohne staatliche Alters- und Krankenversicherung trägt WACKER zu einer sozialen Mindestsicherung bei. Wir achten darauf, dass unsere Vergütungen und Sozialleistungen weltweit fair und wettbewerbsfähig sind. Sie entsprechen mindestens den geltenden Gesetzen oder Industriestandards vor Ort. In vielen Fällen übersteigen sie diese. WACKER Greater China bietet seinen Mitarbeitern beispielsweise eine Reihe von Zusatzleistungen an, wie Versicherungen und Umzugsbeihilfen. Auch WACKER-Mitarbeiter in den unteren Einkommensgruppen können die Lebenshaltungskosten für sich und ihre Familien decken.

Prinzipiell gewährt WACKER alle Sozialleistungen auch Teilzeitmitarbeitern und befristet beschäftigten Mitarbeitern. Die Teilnahme an einigen Leistungen und deren volle Auszahlung, beispielsweise der Erfolgsbeteiligung oder der betrieblichen Altersversorgung, sind jedoch an eine Mindestbetriebszugehörigkeit gebunden.

Im Jahr 2018 verständigten sich Unternehmen und Betriebsratsgremien auf neue Betriebsvereinbarungen für die kommenden fünf Jahre. Sie regeln für den Zeitraum von 2018 bis 2022 die Themen Altersteilzeit und Übernahme von Auszubildenden. Die neue Regelung zur Altersteilzeit umfasst zwei weitere Jahrgänge, die nun unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit haben, vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. Für Auszubildende mit bestandenem Abschluss und entsprechender Eignung sieht die Betriebsvereinbarung vor, dass sie ein Übernahmeangebot erhalten.

Fluktuation

Mit guten Sozialleistungen, einer wettbewerbsfähigen Vergütung und motivierenden Aufgaben ist WACKER ein attraktiver Arbeitgeber. Die langjährige Bindung unserer Belegschaft an das Unternehmen bestätigt dies. Die Mitarbeiter in Deutschland (Stammpersonal) gehören im Durchschnitt seit 18,1 Jahren zu unserem Unternehmen (2017: 18,3 Jahre). Die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit der Oberen Führungskräfte beträgt 21,6 Jahre.

Die Zahl der Eigenkündigungen lag im Jahr 2018 konzernweit bei 2,2 Prozent (2017: 1,9 Prozent). Besonders gering ist die Fluktuation aufgrund von Eigenkündigungen an den WACKER-Standorten in Deutschland: 0,5 Prozent im Jahr 2018 (2017: 0,3 Prozent). An den ausländischen WACKER-Standorten betrug die Eigenkündigungsquote 6,6 Prozent im Jahr 2018 (2017: 6,5 Prozent).

Im Rahmen einer Feierstunde zeichnet WACKER regelmäßig seine langjährigen Mitarbeiter aus. Allein im Jahr 2018 wurden deutschlandweit 285 Mitarbeiter für 25 oder 40 Jahre Betriebszugehörigkeit geehrt.

Weltweite Mitarbeiterbefragung

WACKER hat im Jahr 2018 erstmals eine weltweite Mitarbeiterbefragung an allen Standorten abgehalten. Ziel der Online-Befragung war es, die Stärken der Organisation sowie Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Das Instrument soll auch die Führungskräfte dabei unterstützen, die Leistungsfähigkeit in ihrem Verantwortungsbereich zu verbessern. Die Auswertung des „Global Employee Survey“ zeigte, dass sich die WACKER-Mitarbeiter in hohem Maß mit ihrem Arbeitgeber identifizieren – nicht nur in Deutschland, sondern auch an den internationalen Standorten.

85 Prozent der Befragten in Deutschland und 86 Prozent an den internationalen Standorten sind stolz, für WACKER zu arbeiten. 88 Prozent bzw. 86 Prozent würden WACKER als Arbeitgeber empfehlen. 86 Prozent sind in Deutschland und weltweit bereit, sich über ihre definierten Aufgaben hinaus zu engagieren, um zum Erfolg des Konzerns beizutragen. 92 Prozent erklärten, dass Aufgaben und Erwartungen an die eigene Tätigkeit klar definiert seien. Positiv beurteilten 91 bzw. 92 Prozent auch, dass sie entsprechend ihren Kenntnissen und Fähigkeiten eingesetzt werden.

93 Prozent stimmten sowohl in Deutschland als auch international ganz oder teilweise der Aussage zu: „In meiner Organisationseinheit legen wir Wert auf Nachhaltigkeit.“

Potenzial für Verbesserungen sehen die Mitarbeiter bei der Wertschätzung von Leistung im Unternehmen, aber auch bei der Offenheit für neue Ideen.

Die Teilnahmequote lag bei 72 Prozent in Deutschland und bei 75 Prozent an den internationalen Standorten. Im Vergleich zur letzten Mitarbeiterbefragung 2015 in Deutschland gab es bei fast allen Fragen höhere Zustimmungswerte.

Beliebter Arbeitgeber

WACKER gehört zu den angesehensten deutschen Unternehmen: Bei der Reputationsanalyse des Marktforschungsportals Statista belegte WACKER im Jahr 2018 unter 300 untersuchten Organisationen den vierten Platz. In der Branche Chemie, Pharma und rangiert WACKER sogar auf dem ersten Platz. Für die Untersuchung haben die Marktforscher von Statista mehr als 5.000 Personen zu Unternehmen befragt, mit denen sie als Geschäftspartner, Mitarbeiter oder Kunde zu tun hatten.

Auch nach Einschätzung der eigenen Führungskräfte gehört WACKER zu den beliebtesten Arbeitgebern in der deutschen Chemie-Industrie. Bei der jährlichen Befindlichkeitsumfrage des Führungskräfteverbands Chemie VAA belegte WACKER im Jahr 2018 den vierten Platz unter 24 untersuchten Unternehmen. Mit einer Gesamtnote von 2,50 (angelehnt an Schulnoten) konnte sich WACKER im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal verbessern. In der Umfrage 2017 hatte WACKER die durchschnittliche Gesamtnote 2,52 erhalten.

WACKER Greater China zählt mit seiner Personalabteilung und -strategie zu den 100 besten Arbeitgebern in China. Zum sechsten Mal in Folge gewann die Landesgesellschaft im Jahr 2018 die Auszeichnung „100 Employer Excellence of China“, die von dem chinesischen Personalvermittlungsdienstleister „51job“ ausgeschrieben wird. Für seine vorbildliche Mitarbeiter-Entwicklung wurde WACKER Greater China von „51job“ zudem mit dem Award „Excellence in Employee Development Plan of 2018“ ausgezeichnet.

Biotechnologie
Biotechnologische Verfahren nutzen lebende Zellen oder Enzyme zur Stoffumwandlung und Stoffproduktion. Je nach Anwendung wird zwischen roter, grüner und weißer Biotechnologie unterschieden: Rote Biotechnologie: medizinisch-pharmazeutische Anwendung. Grüne Biotechnologie: landwirtschaftliche Anwendung. Weiße Biotechnologie: biotechnologisch basierte Produkte und Industrieprozesse, z.B. in der Chemie sowie der Textil- und Lebensmittelbranche.

GRI-Indikatoren