Boden und Grundwasser

Wie bei vielen traditionsreichen Chemieunternehmen finden sich auf Geländen von WACKER-Standorten Verunreinigungen im Boden. Denn in der Gründerzeit der chemischen Produktion war noch nicht bekannt, welche Gefahren von bestimmten Stoffen ausgehen können und dass einige Substanzen über lange Zeit im Boden bleiben, ohne abgebaut zu werden.

Zur Sanierung der Altlasten am Standort Burghausen betreibt WACKER seit 1989 Anlagen, die Bodenluft absaugen. Damit werden vor allem leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe aus dem Boden entfernt und in der Rückstandsverbrennungsanlage unschädlich gemacht. Bis Ende des Jahres 2018 haben wir insgesamt 2.086 Tonnen entsorgt; die entfernte Schadstoffmenge im Jahr 2018 betrug 23 Tonnen.

Mit einer Grundwasserstrippanlage beseitigen wir seit 2003 eine lokal begrenzte Grundwasserverunreinigung östlich des Burghauser Standorts. Bis Ende 2018 haben wir 31 Tonnen Chlorkohlenwasserstoffe entfernt; die Schadstoffkonzentration ist bis auf ein Zehntel der Ausgangskonzentration zurückgegangen. Um den Eintrag von in den Unterwasserkanal am Standort Burghausen zu verringern, reinigen wir weiterhin das Grundwasser an belasteten Stellen des Werkgeländes. Derzeit werden pro Jahr 23 Kilogramm dieses Schadstoffs entfernt. Unser jährliches Fischschadstoff-Monitoring am Standort Burghausen ergab, dass Fische aus der Salzach ohne Bedenken verzehrt werden können. Das Fisch-Monitoring wurde von der BNGF GmbH – Büro für Naturschutz-, Gewässer- und Fischereifragen durchgeführt. 

Auch am Standort Nünchritz sind Belastungen des Grundwassers vorhanden. Diese stammen aus früherer Produktion vor Übernahme des Werks durch WACKER und wurden bereits im Rahmen befristeter Maßnahmen gereinigt. In befristeten Pilotmaßnahmen wurden Reinigungsverfahren untersucht und mit der Reinigung des Grundwassers begonnen. Daran schloss sich eine Untersuchung an, die wir im aktuellen Berichtszeitraum fortgesetzt haben, um ein Konzept für die weiteren Sanierungsmaßnahmen zu erstellen. Dabei und ebenso beim Hochwasserschutz am Standort Nünchritz kooperieren wir eng mit den Behörden.

Chlorierte Kohlenwasserstoffe (CKW)
Organische chemische Verbindungen, die Chloratome enthalten. Sie werden z.B. zur Produktion von Kunststoffen und Lösungsmitteln genutzt. CKW sind chemisch stabil und fettlöslich; einige zählen zu den Umweltgiften.
Hexachlorbutadien (HCBD)
Farblose Flüssigkeit mit mildem Geruch. Sie entsteht als Nebenprodukt bei einigen chemischen Produktions- und Verbrennungsprozessen, z.B. bei der Synthese von Tetrachlorethen, Trichlorethen oder Tetrachlorkohlenstoff. HCBD ist in der Wasserrahmenrichtlinie als gefährlich eingestuft. Nach den Ergebnissen des Europäischen Emissionsinventars stammt der überwiegende Teil der gemeldeten Emissionen aus der organischen Grundstoffchemie.

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