Geschäftsbericht 2021

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Ertragslage

Konzernumsatz liegt mit 6,21 Mrd. € 32 Prozent über dem Niveau des Vorjahres von 4,69 Mrd. €

Der WACKER-Konzern hat im Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz deutlich über dem Niveau des Vorjahres erzielt. Ausschlaggebend für den Anstieg waren in allen Geschäftsbereichen höhere Preise und höhere Absatzmengen. Wechselkursveränderungen durch den im Jahresvergleich stärkeren US-Dollar haben sich negativ ausgewirkt. Der Geschäftsbereich WACKER SILICONES erzielte einen Jahresumsatz von 2,60 Mrd. € (2020: 2,24 Mrd. €) und lag damit auf Grund höherer Absatzmengen und Preise um 16 Prozent über dem Wert des Vorjahres. WACKER POLYMERS erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 1,67 Mrd. € (2020: 1,30 Mrd. €). Das ist ein Plus von 29 Prozent. Der Umsatz von WACKER BIOSOLUTIONS erhöhte sich um 20 Prozent auf 296,4 Mio. € (2020: 246,1 Mio. €). Der Umsatz im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON hat sich insbesondere auf Grund höherer Preise für Polysilicium für die Solarindustrie nahezu verdoppelt. Er stieg um 93 Prozent auf 1,53 Mrd. € (2020: 792,2 Mio. €).

Wir verweisen für weitere Informationen zu den Geschäftsbereichen auf den Segmentbericht .

Den Hauptteil des Konzernumsatzes erzielte WACKER im Ausland. Der Auslandsumsatz belief sich auf 5,25 Mrd. € (2020: 3,91 Mrd. €). Bezogen auf den Gesamtumsatz sind das 85 Prozent.

Wir verweisen für weitere Informationen auf den Regionenbericht.

Umsatzentwicklung im Jahresvergleich

in Mio. €

Umsatzentwicklung im Jahresvergleich (Balkendiagramm)

Konzern-EBITDA liegt bei 1,54 Mrd. €, EBITDA-Marge beträgt 24,8 Prozent

Das operative Ergebnis (EBITDA) des Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr um 131 Prozent gestiegen. Es beläuft sich auf 1,54 Mrd. € (2020: 666,3 Mio. €). Die EBITDA-Marge liegt mit 24,8 Prozent über dem Vorjahr (2020: 14,2 Prozent). Neben dem deutlichen Umsatzanstieg konnte WACKER auch Einsparungen bei den laufenden Sachkosten und Funktionskosten erzielen. Das hat das EBITDA positiv beeinflusst. Dagegen belasteten hohe Rohstoff- und Energiekosten das EBITDA stark. Bestandteil des Effizienzprogramms „Zukunft gestalten“ war auch ein Personalabbau. In diesem Zusammenhang hat WACKER im Vorjahr für freiwillige Abfindungen an Mitarbeiter 48,0 Mio. € zurückgestellt. Diese Kosten haben im Vorjahr das EBITDA belastet.

Wir verweisen für weitere Informationen zu den Geschäftsbereichen auf den Segmentbericht.

Überleitung EBITDA auf EBIT

 

 

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2021

 

2020

 

Veränderung
in %

 

 

 

 

 

 

 

EBITDA

 

1.538,5

 

666,3

 

>100

Abschreibungen / Zuschreibungen auf Anlagevermögen

 

-404,2

 

-403,5

 

0,2

EBIT

 

1.134,3

 

262,8

 

>100

EBIT liegt bei 1,13 Mrd. €

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) summierte sich im Geschäftsjahr auf 1,13 Mrd. € (2020: 262,8 Mio. €). Das entspricht einer EBIT-Marge von 18,3 Prozent (2020: 5,6 Prozent). Im Geschäftsjahr 2021 beliefen sich die Abschreibungen auf 404,2 Mio. € (2020: 403,5 Mrd. €).

Überleitung EBIT auf Periodenergebnis

 

 

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2021

 

2020

 

Veränderung
in %

 

 

 

 

 

 

 

EBIT

 

1.134,3

 

262,8

 

>100

Finanzergebnis

 

-40,7

 

-44,9

 

-9,4

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

1.093,6

 

217,9

 

>100

Ertragsteuern

 

-265,8

 

-15,6

 

>100

Jahresergebnis

 

827,8

 

202,3

 

>100

davon

 

 

 

 

 

 

auf Aktionäre der Wacker Chemie AG entfallend

 

806,9

 

189,2

 

>100

auf andere Gesellschafter entfallend

 

20,9

 

13,1

 

59,5

Ergebnis je Aktie in € (unverwässert / verwässert)

 

16,24

 

3,81

 

>100

Herstellungskosten steigen im Vergleich zum Vorjahr

Das Bruttoergebnis vom Umsatz ist mit 1,67 Mrd. € im Vergleich zum Vorjahr (2020: 869,9 Mio. €) um 92 Prozent gestiegen. Die Herstellungskosten belaufen sich auf 4,54 Mrd. € (2020: 3,82 Mrd. €). Die Bruttoumsatzmarge betrug 26,9 Prozent (2020: 18,5 Prozent). WACKER konnte die Herstellungskosten durch Effizienzmaßnahmen reduzieren. Höhere Rohstoff- und Energiekosten haben die Herstellungskosten jedoch deutlich ansteigen lassen. Die Herstellungskostenquote des Konzerns ist von 81 Prozent auf 73 Prozent deutlich gesunken.

Funktionskosten steigen

Die übrigen Funktionskosten (Vertrieb, Forschung und Entwicklung sowie allgemeine Verwaltungskosten) sind im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent gestiegen. Sie erhöhten sich auf 620,6 Mio. € (2020: 586,7 Mio. €). Zurückzuführen ist dieser Anstieg vor allem auf höhere Vertriebs- und Verwaltungskosten in allen Bereichen.

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen

Der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen belief sich im Geschäftsjahr 2021 auf 19,9 Mio. € (2020: -57,4 Mio. €). Im Berichtsjahr wurden 15,0 Mio. € an erhaltenen Anzahlungen aus ausgelaufenen Langfristverträgen erfolgswirksam vereinnahmt. Der sonstige betriebliche Aufwand enthielt im Vorjahr 48,9 Mio. € Aufwendungen für Abfindungsleistungen, die im Rahmen eines Freiwilligenprogramms im Wesentlichen im Jahr 2021 ausgezahlt wurden. Erträge aus dem Währungsergebnis verbessern das sonstige betriebliche Ergebnis um 4,7 Mio. € (2020: -7,8 Mio. €).

Beteiligungsergebnis

Im Vergleich zum Vorjahr ist das Beteiligungsergebnis deutlich gestiegen. Es beläuft sich auf 62,5 Mio. € (2020: 37,0 Mio. €). Im Wesentlichen ist hierfür das Equity-Ergebnis der Siltronic AG verantwortlich.

Finanz- und Zinsergebnis

Das Finanzergebnis des WACKER-Konzerns verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr. Es belief sich auf -40,7 Mio. € (2020: -44,9 Mio. €). Zinserträge von 6,2 Mio. € (2020: 8,1 Mio. €) standen Zinsaufwendungen in Höhe von 22,5 Mio. € (2020: 22,0 Mio. €) gegenüber. Das Zinsergebnis lag bei -16,3 Mio. € (2020: -13,9 Mio. €).

Das übrige Finanzergebnis belief sich auf -24,4 Mio. € (2020: -31,0 Mio. €). Neben geringeren Zinseffekten aus Pensions- und anderen Rückstellungen sind hier Kurseffekte und Kosten der derivativen Finanzinstrumente enthalten, die zur Sicherung von Konzernfinanzierungen eingesetzt werden.

Ertragsteuern

Der Konzern weist für das Jahr 2021 einen Steueraufwand von 265,8 Mio. € (2020: 15,6 Mio. €) aus. Die Steuerquote des Konzerns beträgt 24,3 Prozent (2020: 7,1 Prozent). Im Vorjahr minderten steuerfreie Erträge und periodenfremde Steuern die Steuerquote.

Konzernergebnis

Das Konzernergebnis beträgt auf Grund der genannten Effekte 827,8 Mio. €. Im Vorjahr hat WACKER ein Jahresergebnis in Höhe von 202,3 Mio. € ausgewiesen.

Kapitalrendite (ROCE)

Die Kapitalrendite (ROCE) setzt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Bezug zum für die Geschäftstätigkeit notwendigen Kapital (Capital Employed). Das Equity-Ergebnis der Siltronic sowie der entsprechende Equity-Buchwert fließen nicht in die Berechnung des ROCE ein.

Die Kapitalrendite (ROCE) belief sich im Berichtsjahr auf 28,3 Prozent (2020: 5,6 Prozent). Ursächlich für den Anstieg ist das deutlich bessere EBIT. Die Mittelbindung ist gesunken. Das Capital Employed sank im Geschäftsjahr von 4,11 Mrd. € auf 3,78 Mrd. €.

Capital Employed (CE)
Das Capital Employed (gebundenes Kapital) setzt sich aus den durchschnittlichen langfristigen Vermögenswerten abzüglich langfristiger Wertpapiere und aktiven latenten Steuern, zuzüglich Vorräten, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen abzüglich der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zusammen. Es ist die Bezugsgröße für die Berechnung der Kapitalkosten.
EBIT
Earnings Before Interest and Taxes = Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Über verschiedene Unternehmen einheitlich definierte und damit gut vergleichbare Gewinngröße.
EBITDA
Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation = Ergebnis vor Zinsen und Steuern und vor Abschreibungen = EBIT + Abschreibungen.
Kapitalrendite (ROCE)
Return on Capital Employed: Rentabilitätsgröße in Bezug auf das gebundene Kapital. Der ROCE ist definiert als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), dividiert durch das eingesetzte Kapital. Das Equity-Ergebnis der Siltronic AG sowie der entsprechende Equity-Buchwert fließen nicht in die Berechnung des ROCE ein. Mit dem ROCE wird deutlich, wie profitabel das für den Geschäftsbetrieb notwendige Kapital genutzt wird. Neben der Profitabilität wird der ROCE von der Kapitalintensität in Bezug auf die langfristigen betriebsnotwendigen Vermögenswerte sowie auf das Working Capital beeinflusst. Die Rendite des gebundenen Vermögens wird jährlich im Rahmen des Planungsprozesses überprüft und ist ein wesentliches Kriterium, das Investitionsbudget zu steuern.
Polysilicium
Polykristallines Silicium des Bereichs WACKER POLYSILICON. Hochreines Silicium zur Herstellung von Siliciumwafern für die Elektronik und Solarindustrie. Rohsilicium wird in das flüssige Trichlorsilan überführt, aufwändig destilliert und bei 1.000 °C in hochreiner Form wieder abgeschieden.