Geschäftsbericht 2024

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Ertragslage

Konzernumsatz mit 5,72 Mrd. € um 11 Prozent unter Vorjahr

Der WACKER Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz deutlich unter dem Niveau des Vorjahres. Ausschlaggebend waren vor allem deutlich geringere Mengen und niedrigere Preise bei Solarsilicium im Geschäftsbereich Polysilicon. Nach wie vor belasten Überkapazitäten in China und Unsicherheiten durch Antidumping-Zölle der USA das Geschäft mit Solarsilicium. Das Geschäft mit Polysilicium für Halbleiteranwendungen hat sich dagegen positiv entwickelt. Der Umsatz im Geschäftsbereich Polysilicon sank aufgrund der genannten Effekte um 41 Prozent auf 949,2 Mio. € (2023: 1,60 Mrd. €). Silicones erzielte einen Jahresumsatz von 2,81 Mrd. € (2023: 2,74 Mrd. €) und lag damit um 2 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Dies ist im Wesentlichen auf einen verbesserten Produktmix mit einem höheren Anteil an Spezialitätenprodukten sowie eine bessere Auslastung der Produktionsanlagen zurückzuführen. Polymers erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von 1,46 Mrd. € (2023: 1,58 Mrd. €), was einem Rückgang von 7 Prozent entspricht. Ausschlaggebend hierfür waren vor allem die im Jahresvergleich niedrigeren Absatzpreise. Der Umsatz von Biosolutions erhöhte sich um 11 Prozent auf 374,9 Mio. € (2023: 337,2 Mio. €).

Wir verweisen für weitere Informationen zu den Geschäftsbereichen auf den Segmentbericht.

Den Hauptteil des Konzernumsatzes erzielte WACKER im Ausland. Der Auslandsumsatz belief sich auf 4,81 Mrd. € (2023: 5,44 Mrd. €), was 84 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht.

Wir verweisen für weitere Informationen auf den Regionenbericht.

Konzern-EBITDA bei 762,8 Mio. €, EBITDA-Marge von 13,3 Prozent

Das operative Ergebnis (EBITDA) des Konzerns ist im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent gesunken und belief sich auf 762,8 Mio. € (2023: 823,6 Mio. €). Neben dem deutlichen Umsatzrückgang beeinflussten weiterhin hohe Energiekosten in Deutschland und eine teilweise niedrige Auslastung der Produktionsanlagen infolge des geringeren Umsatzvolumens das EBITDA negativ. Rückstellungen für drohende Verluste aus ausstehenden Lieferverpflichtungen sowie Vorratsabwertungen beeinflussten das EBITDA im Vorjahr negativ. Die EBITDA-Marge lag mit 13,3 Prozent über dem Vorjahr (2023: 12,9 Prozent).

Wir verweisen für weitere Informationen zu den Geschäftsbereichen auf den Segmentbericht.

Umsatzentwicklung im Jahresvergleich

Umsatzentwicklung im Jahresvergleich (Balkendiagramm)
Überleitung EBITDA auf EBIT

Mio. €

 

2024

 

2023

 

Veränderung
in %

 

 

 

 

 

 

 

EBITDA

 

762,8

 

823,6

 

-7,4

Abschreibungen

 

-472,7

 

-418,7

 

12,9

EBIT

 

290,1

 

404,9

 

-28,4

EBIT bei 290,1 Mio. €

Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) summierte sich im Geschäftsjahr auf 290,1 Mio. € (2023: 404,9 Mio. €). Das entspricht einer EBIT-Marge von 5,1 Prozent (2023: 6,3 Prozent). Im Geschäftsjahr 2024 beliefen sich die Abschreibungen auf 472,7 Mio. € (2023: 418,7 Mio. €). Diese stiegen durch Inbetriebnahmen neuer Produktionsanlagen in Deutschland und China.

Überleitung EBIT auf Periodenergebnis

Mio. €

 

2024

 

2023

 

Veränderung
in %

 

 

 

 

 

 

 

EBIT

 

290,1

 

404,9

 

-28,4

Finanzergebnis

 

-31,7

 

-17,9

 

77,1

Ergebnis vor Ertragsteuern

 

258,4

 

387,0

 

-33,2

Ertragsteuern

 

2,3

 

-59,7

 

n.a.

Jahresergebnis

 

260,7

 

327,3

 

-20,3

davon

 

 

 

 

 

 

auf Aktionäre der Wacker Chemie AG entfallend

 

241,0

 

313,6

 

-23,2

auf andere Gesellschafter entfallend

 

19,7

 

13,7

 

43,8

Ergebnis je Aktie in € (unverwässert / verwässert)

 

4,85

 

6,31

 

-23,2

Herstellungskosten sinken aufgrund geringerer Auslastung

Das Bruttoergebnis vom Umsatz ist mit 986,7 Mio. € im Vergleich zum Vorjahr (2023: 1,08 Mrd. €) um 9 Prozent gesunken. Die Herstellungskosten beliefen sich auf 4,74 Mrd. € (2023: 5,32 Mrd. €). Die Bruttoumsatzmarge betrug 17,2 Prozent (2023: 16,9 Prozent). Zwar konnte WACKER die Herstellungskosten durch Effizienzmaßnahmen verringern. In Summe haben jedoch weiterhin hohe Rohstoff- und Energiekosten und eine teils niedrige Auslastung der Produktionsanlagen infolge des geringeren Umsatzvolumens die Bruttoumsatzmarge belastet. Die Herstellungskostenquote des Konzerns blieb konstant bei 83 Prozent (Vorjahr 83 Prozent).

Funktionskosten gestiegen

Die übrigen Funktionskosten (Vertrieb, Forschung und Entwicklung sowie allgemeine Verwaltungskosten) stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent und erhöhten sich auf 753,2 Mio. € (2023: 699,1 Mio. €).

Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen im Saldo positiv

Der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen belief sich im Geschäftsjahr 2024 auf 37,4 Mio. € (2023: -30,2 Mio. €). Im Berichtsjahr wurden Erträge aus aufgelösten Langfristverträgen in Höhe von 15,4 Mio. € (2023: 10,5 Mio. €) erfolgswirksam vereinnahmt. Des Weiteren ergab sich ein Ertrag aus der Auflösung von Drohverlustrückstellungen in Höhe von 6,5 Mio. € (Vorjahr: Aufwand in Höhe von 39,2 Mio. €). Das Währungsergebnis war mit 3,9 Mio. € positiv (2023: 1,1 Mio. €).

Beteiligungsergebnis rückläufig

Im Vergleich zum Vorjahr sank das Beteiligungsergebnis deutlich auf 19,2 Mio. € (2023: 51,2 Mio. €). Maßgeblich hierfür ist das niedrigere Equity-Ergebnis der Siltronic AG in Höhe von 12,7 Mio. € (2023: 47,4 Mio. €).

Finanz- und Zinsergebnis

Das Finanzergebnis des WACKER Konzerns verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahr auf -31,7 Mio. € (2023: -17,9 Mio. €). Den Zinserträgen von 41,4 Mio. € (2023: 48,1 Mio. €), die im Wesentlichen aus Festgeldanlagen resultierten, standen Zinsaufwendungen in Höhe von 45,6 Mio. € (2023: 40,3 Mio. €) gegenüber. Der Anstieg der Zinsaufwendungen ist auf die höheren Finanzierungsverbindlichkeiten infolge der Refinanzierung zurückzuführen. Das Zinsergebnis lag bei -4,2 Mio. € (2023: 7,8 Mio. €).

Das übrige Finanzergebnis belief sich auf -27,5 Mio. € (2023: -25,7 Mio. €). Es enthält im Wesentlichen Bewertungseffekte im Zusammenhang mit Währungseffekten aus Finanzierungen des Konzerns sowie Zinseffekte aus Pensions- und anderen Rückstellungen.

Ertragsteuern

Für den Konzern ergab sich für das Jahr 2024 ein Steuerertrag von 2,3 Mio. € (2023: Steueraufwand von 59,7 Mio. €). Die Steuerquote des Konzerns betrug -0,9 Prozent (2023: 15,4 Prozent). Im Berichtsjahr minderten latente Steuererträge aus bisher nicht berücksichtigten aktiven latenten Steuern bei US-amerikanischen Tochterunternehmen die Steuerquote.

Das Konzernergebnis lag aufgrund der genannten Effekte bei 260,7 Mio. €. Im Vorjahr hatte WACKER ein Jahresergebnis in Höhe von 327,3 Mio. € ausgewiesen.

Kapitalrendite (ROCE)

Die Kapitalrendite (ROCE) setzt das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Bezug zum für die Geschäftstätigkeit notwendigen Kapital (Capital Employed). Das Equity-Ergebnis der Siltronic AG sowie der entsprechende Equity-Buchwert fließen nicht in die Berechnung des ROCE ein.

Die Kapitalrendite (ROCE) belief sich im Berichtsjahr auf 5,0 Prozent (2023: 6,9 Prozent). Ursächlich für den Rückgang waren das geringere EBIT in Verbindung mit einem höheren gebundenen Kapital, das im Berichtsjahr von 5,19 Mrd. € auf 5,51 Mrd. € stieg.