Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf und zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns durch den Vorstand
WACKER hat im Jahr 2024 aufgrund des anhaltend schwachen Marktumfelds bei Umsatz und Ergebnis niedrigere Werte als im Vorjahr erzielt. Ausschlaggebend waren dabei vor allem deutlich geringere Absatzmengen im Bereich Polysilicium. Die Chemiebereiche erzielten trotz Gegenwind Umsätze auf Vorjahresniveau; im Ergebnis lagen die Bereiche in Summe über dem Vorjahreswert. Die Biotechnologiesparte konnte sowohl den Umsatz als auch das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr steigern.
Der Geschäftsbereich Silicones konnte Umsatz und EBITDA steigern. Positiv ausgewirkt haben sich hier vor allem ein verbesserter Produktmix mit einem deutlich höheren Anteil an Spezialitätenprodukten sowie eine bessere Auslastung der Produktionsanlagen. Im Bereich Polymers lagen Umsatz und EBITDA unter den Vorjahreswerten. Ausschlaggebend waren hier vor allem die im Jahresvergleich niedrigeren Absatzpreise. Die Absatzmengen konnte der Bereich im schwachen Marktumfeld steigern. Der Geschäftsbereich Biosolutions hat sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA die Vorjahreswerte übertroffen. Die positive Entwicklung wurde vor allem durch Wachstum im Bereich der Biopharmazeutika getragen. Im Bereich Polysilicon waren Umsatz und EBITDA dagegen rückläufig. Grund dafür waren sowohl niedrigere Absatzmengen als auch niedrigere Preise im Bereich Solarsilicium. Negativ ausgewirkt haben sich zudem die weiterhin hohen Energiepreise in Deutschland. Der Anteil von höchstreinem Polysilicium für Halbleiteranwendungen an der gesamten Absatzmenge hat sich 2024 weiter erhöht. Der ROCE von WACKER war im Vergleich zum Vorjahr niedriger.
Der Personalaufwand ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Die Herstellungskosten konnte WACKER zwar durch Effizienzmaßnahmen verringern. In Summe haben allerdings weiterhin hohe Rohstoff- und Energiekosten und eine teils niedrige Auslastung der Produktionsanlagen infolge des geringeren Umsatzvolumens die Bruttoumsatzmarge belastet. Die Herstellungskostenquote blieb mit 83 Prozent konstant. Die Abschreibungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht.
Das Konzerneigenkapital ist mit 4,84 Mrd. € gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Damit beträgt die Eigenkapitalquote 51,4 Prozent. Die Nettofinanzschulden beliefen sich zum 31. Dezember 2024 auf -690,6 Mio. €. Die Investitionen lagen mit 666,0 Mio. € leicht unter Vorjahr. Der Netto-Cashflow ist mit -326,0 Mio. € negativ.
Auch wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Jahr 2025 herausfordernd bleiben, sind die Geschäftsaussichten für WACKER mittel- und langfristig weiterhin positiv.