Lagebericht der Wacker Chemie AG
(Ergänzende Erläuterungen nach HGB)
Der Lagebericht der Wacker Chemie AG und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2024 sind nach § 315 Abs. 5 HGB in Verbindung mit § 298 Abs. 2 HGB zusammengefasst. Der Jahresabschluss der Wacker Chemie AG nach HGB und der zusammengefasste Lagebericht werden zeitgleich im Unternehmensregister veröffentlicht.
Der zusammengefasste Lagebericht umfasst grundsätzlich auch alle gesetzlich verpflichtenden Bestandteile für die Wacker Chemie AG. Ergänzend zur Berichterstattung über den WACKER Konzern erläutern wir die Entwicklung der Wacker Chemie AG.
Die Wacker Chemie AG ist das Mutterunternehmen des WACKER Konzerns und hat ihren Sitz in München. Sie ist operativ in den vier Geschäftsbereichen Silicones, Polymers, Biosolutions und Polysilicon tätig und erzielt in diesen Geschäftsbereichen einen wesentlichen Teil des Konzernumsatzes. Die Wacker Chemie AG ist stark durch ihre direkt und indirekt gehaltenen Tochtergesellschaften und Beteiligungen im In- und Ausland geprägt. Die Wacker Chemie AG hält insgesamt 51 Tochtergesellschaften, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen und umfasst ferner die Zentralfunktionen des Konzerns. Wesentliche Leitungsfunktionen des Gesamtkonzerns liegen in der Verantwortung des Vorstands der Wacker Chemie AG. Er legt unter anderem die Konzernstrategie fest, verteilt Ressourcen wie zum Beispiel Investitionsmittel und verantwortet das Führungskräfte- und das Finanzmanagement. Der Vorstand der Wacker Chemie AG bestimmt auch die Kommunikation mit wichtigen Zielgruppen des Unternehmens, insbesondere mit dem Kapitalmarkt und den Aktionären.
Die verwendeten Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung werden konzernweit in den Geschäftsbereichen eingesetzt. Die Unternehmensziele werden für die Geschäftsbereiche konzernweit definiert und berichtet. Für die Wacker Chemie AG als selbstständige Einheit erfolgt keine eigenständige Steuerung. Wir verweisen hierzu auf die für den Konzern gemachten Erläuterungen.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Wacker Chemie AG entsprechen im Wesentlichen denen des Konzerns.
Der Jahresabschluss der Wacker Chemie AG ist nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Wesentliche Abweichungen zu den IFRS-Werten bestehen beim Anlagevermögen, bei den Abschreibungen, bei den Finanzinstrumenten, bei Nutzungsrechten sowie Finanzverbindlichkeiten im Rahmen der Leasingbilanzierung, den Pensionsrückstellungen und den latenten Steuern. Bezogen auf das EBITDA ergeben sich nur geringfügige Unterschiede zwischen IFRS und HGB.
Mio. € |
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2024 |
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2023 |
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Umsatzerlöse |
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4.087,9 |
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4.865,3 |
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Bestandsveränderung |
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245,9 |
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-97,5 |
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Andere aktivierte Eigenleistungen |
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52,5 |
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55,1 |
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Bruttoergebnis vom Umsatz |
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4.386,3 |
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4.822,9 |
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Sonstige betriebliche Erträge |
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263,6 |
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263,9 |
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Materialaufwand |
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-2.607,7 |
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-2.982,7 |
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Personalaufwand |
|
-1.128,1 |
|
-1.100,6 |
|||
Abschreibungen |
|
-172,1 |
|
-158,6 |
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Sonstige betriebliche Aufwendungen |
|
-837,4 |
|
-906,1 |
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Betriebsergebnis |
|
-95,4 |
|
-61,2 |
|||
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Beteiligungsergebnis (inkl. Zu- und Abschreibung auf Beteiligungen) |
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95,5 |
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64,4 |
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Zinsergebnis |
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37,2 |
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50,5 |
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Sonstiges Finanzergebnis |
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13,9 |
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-13,3 |
|||
Finanzergebnis |
|
146,6 |
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101,6 |
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Ergebnis vor Ertragsteuern |
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51,2 |
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40,4 |
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Steuern vom Einkommen und Ertrag |
|
23,8 |
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26,2 |
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Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag |
|
27,4 |
|
66,6 |
|||
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EBITDA 1 |
|
76,7 |
|
97,4 |
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Ertragslage der Wacker Chemie AG nach HGB
Die Ertragslage der Wacker Chemie AG war im Geschäftsjahr 2024 geprägt durch rückläufige Umsatzerlöse, damit einhergehende verringerte Materialaufwendungen sowie Erträge aus Bestandsaufbau. Ausschlaggebend für den Rückgang waren vor allem niedrigere Preise und Mengen im Geschäftsbereich Polysilicon. Zum Jahresende wies die Wacker Chemie AG einen Jahresüberschuss von 27,4 Mio. € (Vorjahr 66,6 Mio. €) aus. Das ist ein Rückgang um 39,2 Mio. € gegenüber dem Vorjahr.
Der Umsatz ging von 4,87 Mrd. € auf 4,09 Mrd. € zurück und bewegte sich mit einem Minus von 16,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Diese Entwicklung ist vor allem auf deutlich geringere Mengen und niedrigere Preise bei Solarsilicium im Geschäftsbereich Polysilicon zurückzuführen. Im Geschäftsjahr 2024 gingen die Umsätze um 40,3 Prozent von 1,61 Mrd. € auf 958,4 Mio. € zurück. Der Geschäftsbereich Silicones verzeichnete mit 1,97 Mrd. € Umsatz einen Anstieg um 3,8 Prozent (2023: 1,90 Mrd. €). Der Umsatz im Geschäftsbereich Polymers belief sich auf 766,0 Mio. € (2023: 852,9 Mio. €). Dies entspricht einem Rückgang von 10,2 Prozent. Im Geschäftsbereich Biosolutions bewegte sich der Umsatz mit 143,6 Mio. € auf Vorjahresniveau (2023: 145,9 Mio. €).
Der Materialaufwand reduzierte sich im Geschäftsjahr 2024 um 375,0 Mio. € auf 2,61 Mrd. € (2023: 2,98 Mrd. €). Dies resultiert aus Effizienzmaßnahmen sowie aus geringeren Mengen und niedrigeren Bezugspreisen der strategischen Rohstoffe im Geschäftsjahr 2024. Hier wirkten sich vor allem die im Jahresdurchschnitt rückläufigen Preise für Siliciummetall aus. Auch die Aufwendungen für Energie waren rückläufig, bewegen sich aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Gegenläufig wirkt die Bildung einer Drohverlustrückstellung für langfristige Gastermingeschäfte in Höhe von 14,3 Mio. €. Die Preise für Methanol und Vinylacetatmonomer stiegen dagegen im Vergleich zum Vorjahr leicht an. Der Preis für Ethylen bewegte sich auf Vorjahresniveau. Die Materialeinsatzquote verringerte sich im Geschäftsjahr 2024 auf 59,5 Prozent (2023: 61,8 Prozent).
Der Personalaufwand erhöhte sich um 2,5 Prozent auf 1,12 Mrd. € (2023: 1,10 Mrd. €). Für den Anstieg verantwortlich sind im Wesentlichen Erhöhungen aus Tarifabschlüssen. Gegenläufig reduzierten sich die Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen. Zum Jahresende 2024 beschäftigte die Wacker Chemie AG 10.245 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (31. Dezember 2023: 10.207). Die Personalaufwandsquote stieg auf 25,7 Prozent (2023: 22,8 Prozent).
Die Abschreibungen erhöhten sich aufgrund der erneut gestiegenen Investitionen auf 172,1 Mio. € (2023: 158,6 Mio. €). Das ist ein Anstieg um 8,5 Prozent.
Das sonstige betriebliche Ergebnis, bestehend aus sonstigem betrieblichen Ertrag und sonstigem betrieblichen Aufwand, ergibt per Saldo einen Aufwand in Höhe von -573,8 Mio. € (2023: -642,2 Mio. €). Im sonstigen betrieblichen Aufwand sind neben Währungsverlusten, Aufwendungen für Vertriebskosten, Instandhaltung, sonstige Fremdarbeiten, Mieten, Wartungskosten, Forschungs- und Entwicklungskosten sowie Kostenübernahmen für Tochtergesellschaften ausgewiesen. Im Vorjahressaldo war ein Einmaleffekt aus Zuführungen für Drohverlustrückstellungen aus Absatzgeschäften in Höhe von 39,2 Mio. € enthalten. Im Geschäftsjahr 2024 reduzierten sich in Folge des rückläufigen Umsatzniveaus insbesondere die Logistik- und Vertriebsaufwendungen. Gegenläufig ging das Währungsergebnis um 29,8 Mio. € auf -10,5 Mio. € zurück (2023: 19,3 Mio. €). In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Energiebeihilfen in Höhe von 183,3 Mio. € (2023: 111,0 Mio. €) enthalten.
Das Betriebsergebnis war negativ und lag mit -95,4 Mio. € unter dem Vorjahreswert von -61,2 Mio. €. Die im Geschäftsjahr 2024 geringere Gesamtleistung ist die Hauptursache für diese Entwicklung.
Das Beteiligungsergebnis enthält im Wesentlichen Aufwendungen und Erträge aus Ergebnisabführungsverträgen und Dividendenausschüttungen. Es lag mit 95,5 Mio. € über dem Vorjahreswert von 64,4 Mio. €. Neben leicht angestiegenen Dividendenzahlungen von Tochtergesellschaften verringerte sich der Dividendenertrag aus Beteiligungen. Im Geschäftsjahr war eine Zuschreibung der Anteile an der Wacker Química do Brasil Ltda., Jandira – São Paulo, Brasilien, in Höhe von 1,6 Mio. € enthalten. Im Vorjahr wurden die Anteile um 32,1 Mio. € abgeschrieben.
Das Zinsergebnis war erneut positiv und reduzierte sich auf 37,2 Mio. € (2023: 50,5 Mio. €). Hier wirkte sich das höhere Zinsniveau für Finanzschulden mit 21,6 Mio. € aus. Gegenläufig erhöhte sich der Ertrag aus der Bewertung des Deckungsvermögens der Pensionsverpflichtungen um 25,1 Mio. €. Im Vorjahr waren Erträge aus Finanzanlagen des Geschäftsjahres 2023 enthalten.
Im Geschäftsjahr ergab sich für die Wacker Chemie AG inklusive ihrer inländischen Tochtergesellschaften, mit denen ein Ergebnisabführungsvertrag besteht, ein Steueraufwand von -23,8 Mio. €. Im Vorjahr ergab sich ein Ertrag aus Steuern in Höhe von 26,2 Mio. €.
Der Jahresüberschuss betrug 27,4 Mio. €. Der Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2024 ergibt sich nach Berücksichtigung des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr und der Dividendenausschüttung in Höhe von 149,0 Mio. €. Er beläuft sich auf insgesamt 1,38 Mrd. € (2023: 1,50 Mrd.).
Vermögens- und Finanzlage der Wacker Chemie AG nach HGB
Die Bilanzsumme der Wacker Chemie AG ist gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent gestiegen und beläuft sich auf 7,96 Mrd. € (31. Dezember 2023: 7,34 Mrd. €). In den einzelnen Posten ergaben sich dabei einige gegenläufige Effekte.
Mio. € |
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2024 |
|
2023 |
---|---|---|---|---|
|
|
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|
|
Aktiva |
||||
Immaterielle Vermögensgegenstände |
|
7,7 |
|
5,0 |
Sachanlagen |
|
1.568,3 |
|
1.350,3 |
Finanzanlagen |
|
2.879,1 |
|
3.028,4 |
Anlagevermögen |
|
4.455,1 |
|
4.383,7 |
|
|
|
|
|
Vorräte |
|
1.175,4 |
|
889,3 |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
|
267,1 |
|
292,9 |
Andere Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände |
|
962,9 |
|
711,6 |
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände |
|
1.230,0 |
|
1.004,5 |
Wertpapiere und Termingelder |
|
129,9 |
|
181,6 |
Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten |
|
920,8 |
|
820,1 |
Umlaufvermögen |
|
3.456,1 |
|
2.895,5 |
|
|
|
|
|
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten |
|
50,1 |
|
65,4 |
Summe Aktiva |
|
7.961,3 |
|
7.344,6 |
|
|
|
|
|
Passiva |
||||
Gezeichnetes Kapital |
|
260,8 |
|
260,8 |
./. Nennbetrag eigene Anteile |
|
-12,4 |
|
-12,4 |
Ausgegebenes Kapital |
|
248,4 |
|
248,4 |
Kapitalrücklage |
|
157,4 |
|
157,4 |
Andere Gewinnrücklagen |
|
1.000,0 |
|
1.000,0 |
Bilanzgewinn |
|
1.377,5 |
|
1.499,1 |
Eigenkapital |
|
2.783,3 |
|
2.904,9 |
|
|
|
|
|
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen |
|
951,7 |
|
981,7 |
Andere Rückstellungen |
|
540,0 |
|
491,0 |
Rückstellungen |
|
1.491,7 |
|
1.472,7 |
Finanzierungsverbindlichkeiten |
|
2.721,3 |
|
1.890,8 |
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
|
542,0 |
|
597,0 |
Übrige Verbindlichkeiten |
|
411,2 |
|
466,1 |
Verbindlichkeiten |
|
3.674,5 |
|
2.953,9 |
|
|
|
|
|
Passive Rechnungsabgrenzungsposten |
|
11,8 |
|
13,1 |
Summe Passiva |
|
7.961,3 |
|
7.344,6 |
Das Anlagevermögen erhöhte sich im Geschäftsjahr 2024 auf 4,45 Mrd. € (Vorjahr 4,38 Mrd. €). Das Sachanlagevermögen hat sich gegenüber dem Vorjahr erhöht, da die Investitionen in Höhe von 394,0 Mio. € (31. Dezember 2023: 356,0 Mio. €) die Abschreibungen in Höhe von 169,3 Mio. € (31. Dezember 2023: 155,5 Mio. €) überstiegen. Das Finanzanlagevermögen reduzierte sich von 3,03 Mrd. € auf 2,88 Mrd. €. Verantwortlich hierfür ist im Wesentlichen die Rückführung von langfristig angelegtem Fondsvermögen im Geschäftsjahr. Insgesamt beträgt das Anlagevermögen 56,0 Prozent der Bilanzsumme. Im Vorjahr waren es 59,7 Prozent.
Die Vorräte haben sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht und beliefen sich auf 1.175,4 Mio. € (31. Dezember 2023: 889,3 Mio. €). Das entspricht einem Anstieg von 32,2 Prozent. Dies ist im Wesentlichen auf einen Anstieg der Bestände im Bereich Polysilicon zurückzuführen.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gingen um 8,8 Prozent von 292,9 Mio.€ auf 267,1 Mio. € zurück. Die anderen Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände lagen zum Stichtag bei 962,9 Mio. € (31. Dezember 2023: 711,6 Mio. €). Das ist ein Anstieg um 35,3 Prozent. Die darin enthaltenen Forderungen an verbundene Unternehmen betrugen 826,7 Mio. € (31. Dezember 2023: 553,8 Mio. €). Dabei stiegen die Forderungen aus der konzerninternen Finanzierung um 275,2 Mio. € auf 609,8 Mio. € (31. Dezember 2023: 338,2 Mio. €). Dies ist auf den Bau des mRNA Kompetenzzentrums in Halle zurückzuführen.
Zum 31. Dezember 2024 verfügte die Wacker Chemie AG über Wertpapiere und Termingelder in Höhe von 129,9 Mio. € (31. Dezember 2023: 181,6 Mio. €) mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf von Termingeldern. Das Bankguthaben der Wacker Chemie AG belief sich zum 31. Dezember 2024 auf 920,8 Mio. € (31. Dezember 2023: 820,1 Mio. €).
Das Eigenkapital betrug zum Bilanzstichtag 2,78 Mrd. € (31. Dezember 2023: 2,90 Mrd. €). Das entspricht einer Eigenkapitalquote von 35,0 Prozent (31. Dezember 2023: 39,6 Prozent). Die Hauptversammlung der Wacker Chemie AG beschloss, aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2023 eine Dividende in Höhe von 149,0 Mio. € auszuschütten. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von 1.350,1 Mio. € wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Der Bilanzgewinn zum 31. Dezember 2024 setzt sich aus dem laufenden Ergebnis des Jahres 2024 in Höhe von 27,4 Mio. € und dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr zusammen und beläuft sich auf 1.377,5 Mio. €.
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen reduzierten sich im Vergleich zum Vorjahr um 30,0 Mio. € auf 951,7 Mio. € (31. Dezember 2023: 981,7Mio. €). Hierbei überstieg die Wertentwicklung des Planvermögens den Anstieg der Pensionsverpflichtungen. Die anderen Rückstellungen, bestehend aus Personal-, Steuer- und Umweltschutzrückstellungen, erhöhten sich im Geschäftsjahr 2024 um 49,0 Mio. € auf 540,0 Mio. € (31. Dezember 2023: 491,0 Mio. €). Grund für diesen Anstieg waren insbesondere die Steuerrückstellungen, die Rückstellung im Zusammenhang mit der Auftragsfertigung von Polysilicium sowie eine Rückstellung für langfristige Gastermingeschäfte. Gegenläufig wirkte im Geschäftsjahr 2024 der Verbrauch der Rückstellung für drohende Verluste aus Verkaufsverträgen. Im Verhältnis zur Bilanzsumme machen die Rückstellungen 18,7 Prozent aus (Vorjahr 20,1 Prozent).
Die Finanzverbindlichkeiten betrugen zum Bilanzstichtag 2.721,3 Mio. € (31. Dezember 2023: 1.890,8 Mio. €). Das ist ein Anstieg von 43,9 Prozent. Die Bankverbindlichkeiten beliefen sich auf 1.514,0 Mio. € (31. Dezember 2023: 1.194,2 Mio. €). Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen erhöhten sich um 509,8 Mio. € und beliefen sich auf 1.197,7 Mio. € (31. Dezember 2023: 687,9 Mio. €). Dabei stiegen im Wesentlichen die Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit der Auftragsfertigung von Polysilicium. Der Anteil der Finanzverbindlichkeiten an der Bilanzsumme beträgt 34,2 Prozent (Vorjahr 25,8 Prozent).
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen beliefen sich zum Stichtag auf 542,0 Mio. € (31. Dezember 2023: 597,0 Mio. €). Die übrigen Verbindlichkeiten betrugen zum Stichtag 411,2 Mio. € (31. Dezember 2023: 466,1 Mio. €). Verantwortlich für den Rückgang sind im Wesentlichen die erhaltenen Anzahlungen aus Lieferverträgen insbesondere für Polysilicium. Sie gingen um 29,5 Mio. € auf 268,8 Mio. € (31. Dezember 2023: 298,3 Mio. €) zurück.
Der passive Rechnungsabgrenzungsposten betrug zum Bilanzstichtag 11,8 Mio. € (31. Dezember 2023: 13,1 Mio. €). Er betrifft im Wesentlichen eine geleistete Zahlung der Siltronic AG an die Wacker Chemie AG für die Übernahme von Mitarbeitern.
Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit war im Geschäftsjahr 2024 negativ und beträgt -153,4 Mio. € (Vorjahr 399,5 Mio. €). Zum großen Teil ist dies auf den Bestandsaufbau in den Vorräten zurückzuführen.
Aus der Investitionstätigkeit der Wacker Chemie AG resultiert ein Mittelabfluss in Höhe von -193,8 Mio. € (2023: Mittelzufluss von 312,3 Mio. €). Darin enthalten sind Investitionen in Sachanlagevermögen in Höhe von -399,0 Mio. €. Aus der Rückführung von langfristig angelegtem Fondsvermögen ergab sich im Geschäftsjahr ein Mittelzufluss in Höhe von 135,9 Mio. €. Aus der Tilgung von Ausleihungen des Finanzanlagevermögens sowie der Veräußerung von Wertpapieren und Termingeldern ergab sich ein Mittelzufluss in Höhe von 144,8 Mio. € (2023: 705,9 Mio. €). Der Netto-Cashflow als Summe aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit (ohne Wertpapiere und Termingelder) war im abgelaufenen Geschäftsjahr negativ und belief sich auf -461,1 Mio. €. Im Vorjahr war der Netto-Cashflow positiv und betrug 188,3 Mio. €. Hier wirkt sich insbesondere der geringere betriebliche Cashflow belastend aus.
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit betrug 447,9 Mio. €. (2023: -610,0 Mio. €). Aus der konzerninternen Finanzierung ergab sich ein Mittelzufluss von 277,1 Mio. € (2023: Mittelabfluss von -162,4 Mio. €). Die Dividende für das Geschäftsjahr 2023 führte zu einem Mittelabfluss in Höhe von 149,0 Mio. €.
Zusammengefasst erhöhte sich der Finanzmittelfonds um 100,7 Mio. € auf 920,8 Mio. € (2023: 820,1 Mio. €).
Risiken und Chancen
Die Geschäftsentwicklung der Wacker Chemie AG unterliegt im Wesentlichen den gleichen Risiken und Chancen wie die des WACKER Konzerns. An den Risiken der Beteiligungen und Tochterunternehmen partizipiert die Wacker Chemie AG grundsätzlich entsprechend ihrer jeweiligen Beteiligungsquote. Die Bewertung der Beteiligungen ist insbesondere abhängig von den im Risikobericht dargestellten Risiken. Aus den Beziehungen zu unseren Beteiligungen und Tochtergesellschaften können zusätzlich aus gesetzlichen oder vertraglichen Haftungsverhältnissen (insbesondere Finanzierungen) Belastungen resultieren. Diese Haftungsverhältnisse werden im Anhang der Wacker Chemie AG dargestellt. Die Wacker Chemie AG als Mutterunternehmen des WACKER Konzerns ist eingebunden in das konzernweite Risikomanagementsystem.
Weitere Informationen hierzu finden sich im Kapitel „Finanzinstrumente“ dieses Geschäftsberichts. Die nach § 289 Abs. 5 HGB erforderliche Beschreibung des internen Kontrollsystems für die Wacker Chemie AG erfolgt im Abschnitt „Internes Kontrollsystem (IKS) und rechnungslegungsbezogenes internes Kontrollsystem“.
Ausblick
Die wichtigsten Prämissen, die WACKER bei der Planung zugrunde legt, sind die Rohstoff- und Energiekosten, die Personalkosten und die Wechselkurse. Die Erwartung für die weitere Geschäftsentwicklung der Wacker Chemie AG im kommenden Jahr ist im Wesentlichen identisch mit dem Ausblick des WACKER Konzerns, der im Prognosebericht des Konzerns ausführlich beschrieben wird.
Veröffentlichung
Der von der PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss der Wacker Chemie AG, aus dem hier insbesondere die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung wiedergegeben sind, wird beim Betreiber des Unternehmensregisters eingereicht und ist über die Website des Unternehmensregisters zugänglich. Er wird zusammen mit dem Konzernabschluss veröffentlicht. Dieser Abschluss kann bei der Wacker Chemie AG, Gisela-Stein-Str. 1, 81671 München, angefordert oder im Internet abgerufen werden.