Nachbarn

Unternehmen sind nicht nur die treibende Kraft der Wirtschaft. Sie sind immer auch Corporate Citizens – unternehmerische Bürger. Corporate Citizenship beginnt mit einem guten Verhältnis zu den direkten Nachbarn. Für WACKER als Chemieunternehmen gehört dazu eine offene Kommunikation über das, was hinter den Werktoren geschieht. Weltweit gilt für alle WACKER-Standorte die Devise: Wir gehen auf Fragen der Öffentlichkeit klärend und konstruktiv ein. Fragen der Anwohner werden schnell und verständlich beantwortet. Mit Umweltberichten und andere Broschüren informieren wir über unsere Standorte. Und: Wir öffnen die Werktore zu Tagen der offenen Tür und anderen Veranstaltungen, etwa zu den Umweltinformationstagen am Standort Burghausen oder den jährlichen Nachbarschaftsgesprächen im Werk Nünchritz. Für Fragen und Anliegen gibt es Bürgertelefone und zentrale Ansprechpartner.

Im Berichtsjahr 2008 lud unsere US-Tochtergesellschaft Wacker Chemical Corporation Mitarbeiter und deren Familien sowie Nachbarn ins Werk Adrian/Michigan ein. 1.100 Gäste kamen und lernten bei den Werkführungen die Produktionsbetriebe, das Warenumschlagzentrum und das Technical Center kennen.

Im Herbst 2008 begann WACKER mit dem Bau einer neuen Polysiliciumanlage im Werk Nünchritz. Bis 2011 entstehen dadurch rund 450 neue Arbeitsplätze, die Investitionssumme beträgt voraussichtlich 800 Mio. €. WACKER informierte die vom Bau betroffenen Anwohner frühzeitig über das Projekt. In konstruktiven Gesprächen wurden die Lärmbelastung, die notwendige Rodung eines kleinen Birkenwaldes, die Aufforstungsvorgaben der Gemeinde und mögliche Schäden an Wohnhäusern durch Erschütterungen besprochen. Ausgleichsmaßnahmen regelt WACKER schnell und unbürokratisch. Als Ersatz für die Rodung werden 13 Hektar Fläche in Leckwitz und Nünchritz begrünt. Um den Anwohnern einen besseren Sichtschutz zu bieten, hat WACKER zusätzlich Bäume gepflanzt.

Im Jahr 2008 baute WACKER im Salzbergwerk Stetten einen neuen Zufahrtsstollen, der mit straßentauglichen Fahrzeugen befahrbar ist. Damit kann erstmals Versatzgut zum Verfüllen der Hohlräume mit dem Lkw direkt ins Bergwerk transportiert werden. Der für sechs Mio. € erbaute Clara-Stollen trägt wesentlich dazu bei, die rund 60 Arbeitsplätze in Stetten langfristig zu sichern. Teile der Stettener Bevölkerung äußerten Bedenken gegen den Versatz mineralischer Abfälle und befürchteten eine Staubbelastung durch den offenen Umschlag am Bunker. Die bestehenden Vorsorgemaßnahmen waren unter technischen und gesundheitlichen Aspekten ausreichend und gingen sogar über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Dennoch kam WACKER den Anwohnern entgegen und beschloss zusätzliche Maßnahmen. Dazu gehört, auf den offenen Umschlag von Versatzmaterial über Tage grundsätzlich zu verzichten. Die ursprünglich befristeten Staubmessungen außerhalb des Bergwerks werden im Jahr 2009 fortgeführt und durch zusätzliche Messpunkte ergänzt. WACKER hat den TÜV Süd damit beauftragt, die durch einen unabhängigen Sachverständigen bereits vorgenommenen Auswertungen nochmals zu überprüfen.

WACKER fördert die Region um seine Standorte direkt und indirekt, als Arbeit- und Auftraggeber. Im Jahr 2008 wurden 26,5 Prozent der Lieferungen und Dienstleistungen für das Werk Nünchritz/Sachsen von Firmen aus Sachsen erbracht, weitere 12 Prozent von Firmen aus den übrigen neuen Bundesländern. Der Gesamtwert dieser Leistungen lag bei mehr als 130 Mio. €.

Der größte WACKER-Standort in Burghausen ist Teil des bayerischen Chemiedreiecks, dessen Wertschöpfung im Rahmen einer Studie der Ludwig-Maximilians-Universität München untersucht wurde. Ergebnis: Ein Arbeitsplatz im Chemiedreieck sichert annähernd zwei weitere Arbeitsplätze in Deutschland.