Originäre Finanzinstrumente
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Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten | ||||
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Mio. € |
2008 |
2007 | ||
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Finanzielle Vermögenswerte |
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Bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere |
49,5 |
238,6 | ||
Darlehen und Forderungen |
529,0 |
463,5 | ||
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte |
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Liquide Mittel ohne bis zur Endfälligkeit gehaltene Wertpapiere |
255,8 |
127,9 | ||
Sonstige zur Veräusserung verfügbare |
267,5 |
247,3 | ||
Derivative Finanzinstrumente |
52,2 |
57,7 | ||
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1.154,0 |
1.135,0 | ||
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Finanzielle Verbindlichkeiten |
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Finanzverbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten |
272,4 |
250,4 | ||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
296,7 |
241,8 | ||
Sonstige Verbindlichkeiten1 |
1.140,7 |
858,7 | ||
Derivative Finanzinstrumente |
54,2 |
9,4 | ||
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1.764,0 |
1.360,3 |
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Buchwerte sowie Marktwerte von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten* | ||||||||||
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Mio. € |
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2008 |
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2007 | ||||||
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Buchwert |
Marktwert |
Buchwert |
Marktwert | ||||||
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Finanzielle Vermögenswerte |
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Beteiligungen1 |
9,8 |
– |
68,6 |
– | ||||||
Darlehen und Ausleihungen |
62,2 |
62,2 |
2,1 |
2,1 | ||||||
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen |
466,8 |
466,8 |
461,4 |
461,4 | ||||||
Steuerforderungen |
102,6 |
102,6 |
76,3 |
76,3 | ||||||
Sonstige Forderungen2 |
124,4 |
124,4 |
102,4 |
102,0 | ||||||
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente |
204,2 |
204,6 |
366,5 |
366,5 | ||||||
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970,0 |
960,6 |
1.077,3 |
1.008,3 | ||||||
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Finanzielle Verbindlichkeiten |
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Finanzverbindlichkeiten |
272,4 |
272,4 |
250,4 |
250,4 | ||||||
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen |
296,7 |
296,7 |
241,8 |
241,8 | ||||||
Sonstige Verbindlichkeiten |
1.140,7 |
1.140,7 |
858,7 |
858,7 | ||||||
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1.709,8 |
1.709,8 |
1.350,9 |
1.350,9 |
In den Zinsaufwendungen sind 10,4 (Vorjahr 13,7) Mio. € aus finanziellen Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet sind, enthalten. Gewinne aus der Auflösung solcher Finanzinstrumente sind nicht entstanden. Aus Darlehen und Forderungen sowie aus finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten in Fremdwährung sind Nettogewinne in Höhe von 126,0 (Vorjahr 24,5) Mio. € und Nettoverluste in Höhe von –127,1 (Vorjahr –43,9) Mio. € realisiert. Ihr Ausweis erfolgt unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen. Nettogewinne aus Finanzinstrumenten, die verfügbar zum Verkauf sind, resultieren im Wesentlichen aus Beteiligungserträgen. Außerdem sind Währungsergebnisse aus Zahlungsmitteln in Höhe von 9,5 (Vorjahr –3,4) Mio. € in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen enthalten. Derivative Finanzinstrumente, deren Marktwertänderung erfolgswirksam berücksichtigt wurden, haben zu Nettoergebnissen in Höhe von 15,8 (Vorjahr 32,7) Mio. € geführt. 32,9 (Vorjahr 23,2) Mio. € davon betreffen Derivate aus Hedge-Accounting. Der Ausweis erfolgt unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. Aufwendungen. Wesentliche Wertminderungen sind bei finanziellen Vermögenswerten bzw. finanziellen Verbindlichkeiten nicht angefallen. Es fanden weder im Berichtsjahr noch im Vorjahr Umgliederungen bei finanziellen Vermögenswerten zwischen einer Bewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten und einer Bewertung zu Marktwerten oder umgekehrt statt.
Derivative Finanzinstrumente
WACKER ist im Rahmen seiner gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Währungs-, Zins- und Rohstoffpreisrisiken ausgesetzt. Bei den Rohstoffpreisrisiken, die sicherungsmäßig behandelt werden, handelt es sich im Wesentlichen um Edelmetalle (Platin, Gold, Palladium), die als Katalysator oder im sonstigen Produktionsbetrieb eingesetzt werden.
In den Fällen, in denen WACKER eine Absicherung gegen diese Risiken vornimmt, werden Derivate eingesetzt, insbesondere Devisenoptions- und Devisenterminkontrakte sowie Devisenswaps. Derivate werden nur dann eingesetzt, wenn sie durch aus dem operativen Geschäft entstehende Positionen, Geldanlagen und Finanzierungen oder geplante Transaktionen (Grundgeschäft) unterlegt sind; zu den geplanten Transaktionen gehören auch erwartete aber noch nicht fakturierte Umsätze in Fremdwährung.
Devisensicherungen erfolgen vorwiegend für den US-$, den Japanischen Yen sowie den Singapur-Dollar. Bei Devisensicherungen im Finanzbereich werden die Fälligkeiten der Forderungen/Verbindlichkeiten berücksichtigt. Zinssicherungen erfolgen überwiegend im Euro- und US-$-Bereich; es wird auf die Fälligkeit der Grundgeschäfte abgestellt.
Die operative Sicherung im Devisenbereich bezieht sich auf die bereits gebuchten Forderungen und Verbindlichkeiten und umfasst im Allgemeinen Laufzeiten zwischen drei und vier Monaten, die strategische Sicherung umfasst den Zeitraum von vier Monaten bis maximal 27 Monate. Die gesicherten Cashflows beeinflussen im Zeitpunkt der Umsatzrealisierung die Gewinn- und Verlustrechnung. Ihr Zufluss erfolgt üblicherweise je nach Zahlungsziel kurz danach. Gesichert werden neben den Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Dritten auch konzerninterne Finanzforderungen und -verbindlichkeiten.
WACKER unterliegt dem Kreditrisiko, soweit Derivate einen positiven Marktwert haben und Vertragspartner ihre Leistungen nicht erfüllen können. Zur Beschränkung des Ausfallrisikos werden Transaktionen nur im Rahmen festgelegter Limits und mit Partnern sehr guter Bonität getätigt. Um ein effizientes Risikomanagement zu ermöglichen, werden die Marktrisiken im Konzern zentral gesteuert. Der Abschluss und die Abwicklung der Geschäfte erfolgen nach internen Richtlinien und unterliegen Kontrollen unter Berücksichtigung der Funktionstrennung.
Die Marktwerte beziehen sich auf die Auflösungsbeträge (Rückkaufswerte) der Finanzderivate zum Bilanzstichtag. Sie werden auf der Basis quotierter Preise oder mit Hilfe standardisierter Verfahren ermittelt.
Für die Bewertung der Devisentermingeschäfte wendet WACKER konsistent zum Vorjahr die Zerocoupon-Methode an. Durch die Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Finanzmärkte können sich bei Verwendung anderer Bewertungsmodelle, wie z.B. die Par-Methode, abweichende Fair Values und damit bei Glattstellung Ergebniseffekte ergeben. Da die Devisentermingeschäfte jedoch ausschließlich Sicherungszwecken dienen, ist eine Glattstellung nicht beabsichtigt. Grundsätzlich unterliegen im Umfeld der Finanzmarktkrise derzeit alle Fair Value-Bewertungen einer erhöhten Unsicherheit, so dass nicht zwangsläufig davon ausgegangen werden kann, dass mittels Modellen ermittelte Fair Values tatsächlich am Markt handelbar sind.
Die Derivate werden unabhängig von ihrer Zwecksetzung zum Marktwert angesetzt; der Ausweis erfolgt in der Bilanz unter den sonstigen Vermögenswerten bzw. übrigen Verbindlichkeiten. Bei strategischen Sicherungen von Währungsrisiken aus zukünftigen Fremdwährungspositionen wird – sofern zulässig – Hedge Accounting praktiziert. In diesen Fällen werden die Marktwertveränderungen von Devisentermingeschäften bzw. Veränderungen des inneren Werts von Devisenoptionen bis zum Eintritt des Grundgeschäfts ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. Die Veränderungen der Zeitwerte der Devisenoptionen werden erfolgswirksam erfasst. In wenigen Fällen existieren eingebettete Derivate. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zu Marktwerten; sofern solche nicht ableitbar sind, zu fortgeführten Anschaffungskosten. Auch hier erfolgt der Ausweis unter den sonstigen Vermögenswerten bzw. übrigen Verbindlichkeiten.
Der Ausweis in der Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt in Abhängigkeit von der Art des Grundgeschäfts entweder im Betriebsergebnis oder bei der Sicherung von Finanzverbindlichkeiten im Zinsergebnis.
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Mio. € |
31.12.2008 |
31.12.2007 | ||
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Nominal-werte |
Markt- |
Nominal- |
Markt- |
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Währungsderivate |
1.777,3 |
–2,5 |
1.450,9 |
67,0 |
Zinsderivate |
– |
– |
50,0 |
– |
Sonstige Derivate |
1,9 |
0,5 |
5,9 |
0,1 |
Davon Marktwerte für derivate Finanz-instrumente |
– |
–17,6 |
– |
41,1 |
Der Anstieg der Nominalwerte der Währungsderivate ist im Wesentlichen auf zwei Ursachen zurückzuführen – höhere Sicherungsquote und Ausweitung des Sicherungshorizonts. Die zum Jahresende 2008 offenen Optionsgeschäfte im Devisenbereich werden im Laufe der folgenden Geschäftsjahre (2009 bis 2010) fällig.
Die Fremdwährungsoptionen umfassen zum Jahresende 2008 ein Volumen von 30 Mio. US-$ (Put) sowie 3,9 Mrd. JPY (Put). Daneben bestehen Devisenterminkontrakte über 1,43 Mrd. US-$ und 32,8 Mrd. JPY.
Für ein bestehendes Darlehen in Höhe von 70 Mio. US-$ wurde ein Währungsswap zur Devisenkurssicherung eingesetzt, dessen Laufzeit 2010 endet.
Angaben zu Natur und Ausmaß von Risiken
Die Risiken im Zusammenhang mit Beschaffung, Finanzierung und Absatz der Produkte und Dienstleistungen von WACKER sind im Lagebericht ausführlich dargestellt. Der Vorstand wird durch regelmäßige Analysen über das Ausmaß dieser Risiken unterrichtet. Insbesondere werden Rohstoffpreisrisiken, Währungsrisiken und Zinsrisiken bezüglich ihres möglichen Einflusses auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bzw. auf das Zinsergebnis analysiert.
Währungsrisiko
Die Ermittlung des Risikopotentials zum Hedging erfolgt auf Basis der wesentlichen US-$-Einnahmen und Ausgaben. Als US-$-Einnahmen sind alle in US-$ fakturierten Umsätze zu verstehen, unter US-$-Ausgaben werden sämtliche US-$-Einkäufe sowie die Standortkosten in US-$ erfasst. Zu den direkten US-$-Einnahmen und Ausgaben werden noch in die Ermittlung des Risikopotenzials die indirekten US-$-Einflüsse der Top-Rohstoffe Methanol und Erdgas miteinbezogen. Eine Wechselkurserhöhung des Euro gegenüber dem US-Dollar um 1 US-Cent würde das EBITDA um 5,3 (Vorjahr 6,6) Mio. € negativ beeinflussen. Hierbei werden Devisensicherungen nicht mit einbezogen. Wechselkurserhöhungen des Euro gegenüber dem SGD und JPY haben demgegenüber einen nur geringen Einfluß.
Zinsrisiko
Das Zinsrisiko resultiert hauptsächlich aus Finanzschulden und zinstragenden Anlagen. Jährlich legt der Vorstand die Mischung aus fest und variabel verzinslichen Nettofinanzschulden fest. Unter Berücksichtigung der gegebenen Struktur werden gegebenfalls Zinsderivate abgeschlossen. Je nachdem, ob das entsprechende Instrument (Finanzverbindlichkeiten, Anlagen, Zinsderivate) mit einem festen oder variablen Zinssatz ausgestattet ist, werden die Zinsrisiken entweder auf Basis einer Marktwertsensitivität oder einer Cash-Flow Sensitivität gemessen. Finanzschulden und Anlagen mit fester Verzinsung werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet und unterliegen somit nach IFRS 7 keinem Zinsänderungsrisiko. Für keines der Zinsderivate wird Hedge Accounting angewendet. Marktzinsänderungen wirken sich auf das Zinsergebnis von variabel verzinslichen Finanzinstrumenten aus und gehen demzufolge in die Berechnung der ergebnisbezogenen Sensitivität ein. Marktzinsänderungen von Zinsderivaten haben Auswirkungen auf das Finanzergebnis und werden daher bei einer ergebnisbezogenen Sensitivitätsanalyse berücksichtigt. Wenn das Marktzinsniveau durchschnittlich um 100 Basispunkte höher (niedriger) gewesen wäre, wäre das Zinsergebnis um 2,1 (Vorjahr 0,8) Mio. € besser (schlechter) ausgefallen.
Liquiditätsrisiko
Das Liquiditätsrisiko umfaßt das Risiko, dass WACKER seine finanziellen Verpflichtungen nicht in ausreichendem Maß erfüllen kann. Zu seiner Begrenzung hält WACKER eine Liquiditätsreserve in Form von kurzfristigen Anlagen und Kreditlinien vor. WACKER hat mit einer Reihe von Banken langfristige syndizierte Kredite und bilaterale Kreditverträge abgeschlossen. Das Gesamtvolumen übersteigt die geplanten Finanzverbindlichkeiten signifikant.
Rohstoffpreisrisiko
Das Risiko einer nicht ausreichenden Versorgung mit Rohstoffen bei Zusammentreffen mehrerer Ursachen ist im Bereich Erdgas sowie Ethylen nicht auszuschließen. Allerdings wird es bei Ethylen durch die im Bau befindliche Ethylen-Pipeline Süd deutlich gemindert.Generell besteht ein Ergebnisrisiko durch mögliche Erhöhungen der Rohstoffpreise. Eine Steigerung um 1 Prozent würde das EBITDA um 9,1 (Vorjahr 6,8) Mio. € negativ beeinflussen.