Gesamtwirtschaftliche Entwicklung

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Nach sechs Jahren Wachstum in Folge werden Europa und die USA im Jahr 2009 in eine wirtschaftliche Rezession rutschen. In Asien wird sich das Wachstum deutlich verlangsamen. Damit beeinflusst die Finanzkrise massiv die realwirtschaftliche Entwicklung. Wirtschaftsforscher sind uneins darüber, wie lange die Rezession andauern wird und wie tief sie ausfällt. Einig sind sie sich allerdings darüber, dass es der schlimmste Einbruch seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 ist. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2009 nur um 0,5 Prozent wachsen wird und es erst im Jahr 2010 zu einer spürbaren Belebung der Weltkonjunktur kommt. Das Wachstum soll dann bei 3,0 Prozent liegen.

Die Weltwirtschaft befindet sich im Jahr 2009 in der Rezession

Die neue amerikanische Regierung unter Führung von US-Präsident Barack Obama hat im Kampf gegen die Rezession ein Konjunkturpaket von rund 800 Mrd. US-$ aufgelegt. Die Milliardenhilfen sollen auf den Ausbau der Infrastruktur und des Gesundheits- und Bildungssektors gerichtet werden. Die wichtigste Säule der US-Konjunktur, der Konsum, erlahmt. Viele private Haushalte sind überschuldet, das Immobilienvermögen schrumpft. Die Arbeitslosigkeit ist auf dem höchsten Stand seit 14 Jahren. Nach Ansicht vieler Wirtschaftsexperten befindet sich die US-Wirtschaft in einer Strukturkrise, die über Jahre hinweg unterdurchschnittliche Wachstumsraten hervorbringen wird. Nach Schätzungen des IWF wird die US-Volkswirtschaft im Jahr 2009 um 1,6 Prozent zurückgehen, im Jahr 2010 um 1,6 Prozent steigen.

Entwicklung Bruttoinlandsprodukt 2009 (Balkendiagramm)

Asien wird zwar nicht in eine Rezession gehen, aber das Wachstum wird sich deutlich verlangsamen. Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) sieht trotz eines schwächeren Wachstums Inflationsgefahren in der Region. Für das Jahr 2009 rechnet die ADB mit einem Wirtschaftsanstieg von 5,8 Prozent. In China wird nach Schätzung der ADB ein Anstieg der Wirtschaftsleistung von 8,2 Prozent erwartet. Die chinesische Regierung stützt dieses Wachstum mit einem 600 Mrd. US-$ schweren Konjunkturprogramm. Das Geld soll in den Bau von Häusern und in Infrastruktur- und Umweltprojekte fließen. Japan bleibt wie die USA und Europa von einer rezessiven Wirtschaftsentwicklung nicht verschont. Nach Ansicht des IWF wird die japanische Wirtschaft im Jahr 2009 um 2,6 Prozent schrumpfen. Im Jahr 2010 soll sie um 0,6 Prozent zulegen.

Europa rutscht wie die USA im Jahr 2009 in eine Rezession. Der IWF prognostiziert einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von 2,0 Prozent. Im Jahr 2010 soll die Wirtschaft aber um 0,2 Prozent wachsen. In Deutschland rechnet der IWF im Jahr 2009 ebenfalls mit keinem Wachstum. Das Bruttoinlandsprodukt wird um 2,5 Prozent zurückgehen. Die Prognose wird gestützt durch einen starken Rückgang bei den Auftragseingängen der deutschen Industrie. Die Inflation wird sich dafür gegenüber dem Jahr 2008 deutlich abschwächen. Für das Jahr 2010 erwartet der IWF durch finanzielle Hilfen von Staat und Notenbanken ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,1 Prozent.