Branchenspezifische Rahmenbedingungen

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WACKER bedient mit seinen Produkten eine Vielzahl von Branchen. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Halbleiter-, die Solar-, die Chemie-, die Bau- sowie die Energie- und Elektronikindustrie.

Der Markt für Halbleiter ist im Jahr 2008 nicht gewachsen. Nach Angaben des Marktforschungsinstitutes Gartner sind die Umsätze im vergangenen Jahr um 16,3 Prozent zurückgegangen. Auch der weltweite Markt für Siliciumwafer konnte deshalb nicht zulegen. Unter Druck geraten sind wegen Überkapazitäten und wegen eines schwächeren Bedarfs auch die Preise für Wafer sowie für Halbleiterchips.

Der Markt für Photovoltaik (PV) hat sich im Jahr 2008 weiter positiv entwickelt. Die neu installierte Photovoltaikleistung lag nach Angaben einer Nachhaltigkeitsstudie der Bank Sarasin weltweit bei rund vier Gigawatt (GW) (2007: 2,3 GW). Führend in punkto neu installierter PV-Leistung sind die Länder Deutschland, Spanien, Japan und USA (Quelle: European Photovoltaic Industry Association EPIA). Allein in Europa wurden rund 3,2 GW davon installiert. Getrieben wurde der Markt durch die hohen Kosten für klassische Energieträger sowie durch Subventionsprogramme. Nach wie vor ist kristallines Polysilicium der wichtigste Rohstoff für Photovoltaikanlagen. Davon hat auch WACKER profitiert. Im Jahr 2008 konnten wir die Nennkapazität um 4.500 Tonnen erhöhen. Zum Jahresende stieg die Nennkapazität um 50 Prozent auf 15.000 Tonnen.

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Neu installierte PV-Leistung 2007 und 2008

 

 

 

 

 

Neu installierte
PV-Leistung (MW)

CAGR1
07–08

 

2008

2007

%

Quelle: Bank Sarasin, Nov. 2008;

1

CAGR: compound annual growth rate (durchschnittliche jährliche Wachstumsrate)

 

 

 

 

Deutschland

1.703

1.135

50,0

Spanien

1.050

512

105,1

Übriges Europa

434

133

226,3

USA

341

207

64,7

Asien

434

314

38,2

Übrige Welt

118

56

110,7

Gesamt

4.080

2.357

73,1

Die globale Chemieproduktion hat im Jahr 2008 nachgelassen. Besonders im zweiten Halbjahr ist die Nachfrage nach chemischen Produkten zurückgegangen. Nach Schätzungen des Verbandes der chemischen Industrie (VCI) konnte die Chemieproduktion im vergangenen Jahr weltweit nur noch um 2,2 Prozent zulegen. Weltweit wurden Chemikalien im Wert von 2,4 Billionen € hergestellt. Die chemische Industrie in Deutschland stagniert im Jahr 2008. Verantwortlich für diese Entwicklung ist die sinkende Nachfrage vor allem aus der Automobilindustrie und der Bauwirtschaft. Der Umsatz stieg nur auf Grund höherer Preise im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent auf 178,8 Mrd. €.

Die Bauindustrie ist nach Berechnungen des Marktforschungsinstitutes Global Insight im Jahr 2008 weltweit um 2,5 Prozent auf über 4,4 Billionen € gewachsen. Dieser Zuwachs kommt hauptsächlich aus Asien. In den USA hat das Baugeschäft auf Grund der Finanz- und Immobilienkrise gelitten, in Europa blieb es auf Vorjahreshöhe. Der Abschwung der Bauindustrie hat im zweiten Halbjahr 2008 weiter an Dynamik gewonnen. Dies spiegelt sich auch in der Umsatzentwicklung von WACKER wider. Unser Baugeschäft wuchs von Juni bis Dezember 2008 nur noch in Asien.

Der weltweite Markt der Elektro- und Elektronikindustrie mit einem Volumen von rund 2,5 Billionen € im Jahr 2007 hat im abgelaufenen Geschäftsjahr unter einer schwächeren Nachfrage gelitten. Er bleibt dennoch der größte Produktmarkt. Vor allem im zweiten Halbjahr sank der Umsatz. Während im Investitionsgüterbereich wie der Automation oder der Energietechnik die Umsätze stiegen, kam es in der Informations- und Kommunikationstechnik zu deutlichen Rückgängen.