Eine große Stärke von WACKER ist der Produktionsverbund, der im Wesentlichen auf den Ausgangsstoffen Silicium und Ethylen basiert. In integrierten Prozessen optimieren wir die Zahl der verwendeten Materialien, kombinieren, verarbeiten und verwerten sie neu. Nebenprodukte werden in der Regel sofort weiterverarbeitet und an anderer Stelle in die Produktion zurückgeführt. Nach diesem Prinzip entstehen beispielsweise in unserem Siliciumverbund aus nur vier Rohstoffen – Silicium, Methanol, Wasserstoff, Kochsalz (Natriumchlorid) – über 3.000 Siliconprodukte, pyrogene Kieselsäure und Polysilicium. In unserem Ethylenverbund erzeugen wir aus Ethylen organische Grundchemikalien und daraus wiederum Polymerdispersionen und Dispersionspulver.
Ein Schwerpunkt unserer Verbundproduktion liegt darauf, den Verbrauch von Chlorwasserstoff zu minimieren. Chlorwasserstoff ist ein unverzichtbarer Hilfsstoff für die Herstellung chlorhaltiger Zwischenprodukte. Seine Produktion benötigt viel Energie und ist damit teuer. In unserem Stoffverbund wird Chlorwasserstoff als Nebenprodukt zurückgewonnen, wenn die chlorhaltigen Zwischenprodukte zu den gewünschten chlorfreien Endprodukten (beispielsweise Reinstsilicium oder pyrogene Kieselsäure) umgewandelt werden. Der Chlorwasserstoff wird in den Produktionskreislauf wieder eingespeist und wiederverwendet. Dieser geschlossene Kreislauf reduziert Emissionen und durch den verminderten Rohstoffverbrauch auch Transporte.
Neben Burghausen und Nünchritz ist Zhangjiagang in China unser dritter Verbundstandort. Dort hat WACKER im November 2008 mit der Dow Corning Corporation eine Produktions-anlage für pyrogene Kieselsäure und Siloxane in Betrieb genommen. Bis Ende 2010 soll sie eine Kapazität von 200.000 Tonnen pro Jahr erreichen. Die neue Anlage setzt auf modernste Umwelttechnik und wird nach strengen internationalen Standards für Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz geführt.