13 Pensionsrückstellungen

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Für die Mitarbeiter des WACKER-Konzerns bestehen je nach den rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes unterschiedliche Systeme der Alterssicherung, die in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Entgelt der Mitarbeiter basieren.

Bei der betrieblichen Altersversorgung wird zwischen beitrags- und leistungsorientierten Plänen unterschieden. Aus beitragsorientierten Plänen resultieren über die Entrichtung von Beiträgen an zweckgebundene Fonds hinaus keine weiteren Verpflichtungen für das Unternehmen. Pensionsverpflichtungen ergeben sich daneben aus leistungsorientierten Plänen in Form von Anwartschaften und laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter des WACKER-Konzerns sowie deren Hinterbliebene.

Für Mitarbeiter in Deutschland besteht die Möglichkeit, Teile des Entgelts in unmittelbare Versorgungszusagen umzuwandeln. Zusagen bis zum 31. Dezember 2000 werden mit dem m/n-tel Barwert (gemäß Projected Unit Credit Methode), Neuzusagen ab dem 1. Januar 2001 mit dem Barwert der erworbenen Anwartschaft bewertet. Aufgrund des ähnlichen Charakters werden auch Verpflichtungen für die medizinische Versorgung von Mitarbeitern nach deren Eintritt in den Ruhestand (USA) sowie für Austrittsentschädigungen unter den Pensionsrückstellungen ausgewiesen.

Bei den Konzerngesellschaften existieren sowohl beitragsorientierte als auch leistungsorientierte Pläne, die zum einen über Fonds/Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG finanziert, zum anderen in Form von Direktzusagen rückstellungsfinanziert sind.

Die Verpflichtungen aus unmittelbaren Versorgungszusagen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Berücksichtigung von erwarteten zukünftigen Entgelt- und Rentenanpassungen errechnet. Der Dienstzeitaufwand für die Versorgungsanwärter ergibt sich aus der planmäßigen Entwicklung der Anwartschaftsrückstellungen. Unterschiede zwischen den planmäßig ermittelten Pensionsverpflichtungen und dem Anwartschafts- bzw. Rentenbarwert am Jahresende werden als versicherungsmathematische Gewinne bzw. Verluste behandelt und in den Folgeperioden auf die durchschnittliche Restdienstzeit der Anwärter verteilt, soweit sie 10 Prozent des höheren Betrags aus Marktwert des Planvermögens und Barwert des Verpflichtungsumfangs überschreiten. Das Wahlrecht einer sofortigen erfolgsneutralen Erfassung von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten wird nicht angewendet, da es unserer Meinung nach keine bessere Darstellung der langfristigen Natur von Pensionsverpflichtungen ergibt.

Bei einigen kleineren Auslandsgesellschaften bestehen gemäß nationaler Vorschriften pensionsähnliche Verpflichtungen aus Austrittsentschädigungen nach planmäßiger Dienstzeitbeendigung, welche ebenfalls als Pensionsrückstellung bilanziert werden.

Die Finanzierung dieser Verpflichtungen erfolgt nur zum Teil über Rückstellungen. Wesentliche Teile der Pensionsverpflichtungen des Konzerns sind durch extern investiertes Planvermögen – für die Wacker Chemie AG sowie die deutschen Konzerngesellschaften in Form der Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG – finanziert.

Die Dotierungen der Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG durch die inländischen Konzerngesellschaften werden in den Aufwand für Altersversorgung einbezogen. Die sich nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ergebende Pensionsverpflichtung wird in Höhe des Marktwerts eines vorhandenen Planvermögens sowie noch nicht berücksichtigter versicherungsmathematischer Verluste gekürzt bzw. um noch nicht berücksichtigte versicherungsmathematische Gewinne erhöht. Übersteigt das Fondsvermögen die Verpflichtung aus der Pensionszusage, wird grundsätzlich ein Aktivposten ausgewiesen. Die Aktivierung steht jedoch unter dem Vorbehalt, dass das bilanzierende Unternehmen auch einen wirtschaftlichen Nutzen aus diesen Vermögenswerten ziehen kann, z.B. in Form von Rückflüssen oder künftigen Beitragsermässigungen („Asset Ceiling“ nach
IAS 19.58 ff.).

Da sich die tatsächliche Beitragsfestsetzung der Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG nach aufsichtsrechtlichen Gegebenheiten richtet, besteht kein Zugriff auf das übersteigende Fondsvermögen in Deutschland. Überschießende Beträge werden deshalb nicht aktiviert. Soweit das Fondsvermögen die Verpflichtung nicht deckt, wird die Nettoverpflichtung unter den Pensionsrückstellungen passiviert.

Die Pensionsverpflichtungen in Deutschland werden unter Berücksichtigung der biometrischen Rechnungsgrundlagen gemäß den Richttafeln 2005 von Prof. Dr. Klaus Heubeck ermittelt; die Pensionsverpflichtungen im Ausland werden unter Berücksichtigung landesspezifischer Rechnungsgrundlagen und Parameter ermittelt. Den Berechnungen liegen versicherungsmathematische Gutachten zu Grunde, die folgende Parameter berücksichtigt haben:

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Parameter

 

 

 

 

%

Deutschland

USA

Japan

 

2008

2007

2008

2007

2008

2007

 

 

 

 

 

 

 

Rechnungszins

5,75

5,50

6,00

6,00

2,25

2,25

Entgelttrend

3,00

3,00

3,5/3,0

3,00/3,50

Erwartete Verzinsung
des Fondsvermögens

5,25

6,00

7,5/8,0

7,50

Die erwartete Verzinsung des Fondsvermögens wurde aufgrund der Entwicklung der Vergangenheit sowie den Erwartungen für das Folgejahr geschätzt. Die in den einzelnen Vermögensklassen der Fonds erzielten Verzinsungen können unterschiedlich sein; der gewählte Prozentsatz entspricht einem Durchschnittswert über alle Formen der Anlage.

Dem Anwartschaftsbarwert am Jahresende werden die in Fonds ausgegliederten Zweckvermögen zum Zeitwert gegenübergestellt (Finanzierungsstatus). Nach Abzug bzw. Hinzurechnung der noch nicht berücksichtigten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste ergeben sich die Pensionsrückstellungen.

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Mio. €

Deutschland

Ausland

Gesamt

Gesamt

 

2008

2008

2008

2007

 

 

 

 

 

Veränderung des Anwartschaftsbarwerts

 

 

 

 

Anwartschaftsbarwert 01.01.

1.379,1

109,1

1.488,2

1.605,6

Dienstzeitaufwand

31,9

3,9

35,8

42,4

Zinsaufwand

74,3

6,6

80,9

71,7

Beiträge durch die Berechtigten

9,5

0,2

9,7

9,6

Versicherungsmathematische Gewinne (–) und Verluste (+)

4,9

1,8

6,7

–173,2

Pensionszahlungen

–56,1

–3,9

–60,0

–55,7

Veränderung Konsolidierungskreis

0,6

0,6

Währungsveränderungen

7,0

7,0

–11,5

Sonstige Veränderungen

–0,7

Anwartschaftsbarwert 31.12.

1.444,2

124,7

1.568,9

1.488,2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Veränderung des Fondsvermögens

 

 

 

 

Fondsvermögen zum Zeitwert 01.01.

1.209,9

82,2

1.292,1

1.279,0

Erträge aus Fondsvermögen

–100,2

–20,8

–121,0

41,3

Beiträge durch die Arbeitgeber

45,6

15,9

61,5

13,2

Beiträge durch die Berechtigten

9,5

0,2

9,7

9,6

Pensionszahlungen

–40,9

–3,4

–44,3

–41,8

Währungsveränderungen

3,5

3,5

–8,9

Sonstige Veränderungen

–0,3

Fondsvermögen zum Zeitwert 31.12.

1.123,9

77,6

1.201,5

1.292,1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Finanzierungsstatus

320,3

47,1

367,4

196,1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch nicht berücksichtigte versicherungsmathematische Gewinne/Verluste

–36,7
 

–33,3
 

–70,0
 

–28,6
 

„Asset Ceiling“ nach (IAS 19.58 ff.)

75,7

75,7

200,2

Ähnliche Verpflichtungen

1,1

1,9

3,0

1,5

Pensionsrückstellungen

360,4

15,7

376,1

369,2

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vom Anwartschaftsbarwert sind durch Rückstellungen finanziert

396,0

47,1

443,1

396,3

in 2007 davon Inlandsgesellschaften

 

 

 

369,4

in 2007 davon Auslandsgesellschaften

 

 

 

26,9

Der Pensionsaufwand aus leistungsorientierten Pensionsplänen sowie die Summe aller Pensionsaufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:

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Mio. €

2008

2007

 

 

 

Dienstzeitaufwand

–35,8

–42,2

Zinsaufwand

–80,9

–71,7

Erwartete Erträge des Fondsvermögens

79,4

76,6

Amortisation von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten

–169,5

105,7

Effekt aus „Asset Ceiling“

124,5

–111,9

Plankürzungen und Abgeltungen

–0,6

Sonstiges

0,5

–0,4

Pensionsaufwendungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen

–81,8

–44,5

 

 

 

 

 

 

Pensionsaufwendungen aus
beitragsorientierten Pensionsplänen

–3,6

–1,3

Übrige Pensionsaufwendungen

4,2

–2,3

Pensionsaufwendungen

–81,2

–48,1

 

 

 

 

 

 

Beiträge zur gesetzlichen Altersversorgung

–52,1

–51,3

Altersversorgung

–133,3

–99,4

 

 

 

 

 

 

davon im Personalaufwand (Funktionskosten) enthalten

–131,8

–104,3

davon im übrigen Finanzergebnis enthalten

–1,5

4,9

Abweichungen zwischen den Verpflichtungen und dem Planvermögen aufgrund der Annahmen und der tatsächlichen Entwicklung:

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Mio. €

2008

2007

2006

2005

 

 

 

 

 

Anwartschaftsbarwert

1.568,9

1.488,2

1.605,6

1.626,0

darin enthaltene erfahrungsbedingte Anpassungen

–206,7

12,6

–12,3

–14,7

Fondsvermögen

1.201,5

1.292,1

1.279,0

1.208,1

darin enthaltene erfahrungsbedingte Anpassungen

186,8

34,3

–7,1

–81,8

Finanzierungsstatus

367,4

196,1

326,6

417,9

In 2009 erwarten wir Beiträge zum Planvermögen in Höhe von 24,6 Mio. €.

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Zusammensetzung des Fondsvermögens

 

 

 

%

2008

2007

 

Gesamt

davon
Dritte

davon
Konzern1

Gesamt

davon
Dritte

davon
Konzern1

1

Hier werden jene Teile ausgewiesen, welche von Konzerngesellschaften genutzt werden.

2

Die Pensionskasse der Wacker Chemie VVaG hat mit einer Kapitalanlagegesellschaft eine durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) anerkannte Vereinbarung geschlossen, wonach Kursschwankungen des Aktienbestandes ausgeglichen werden.

 

 

 

 

 

 

 

Immobilien

16,9

11,8

5,1

16,8

11,6

5,2

Darlehen/Renten

47,7

47,7

38,5

38,5

Aktien/Fonds2

34,4

34,4

38,8

38,8

Liquidität

1,0

1,0

5,9

5,9

Insgesamt

100,0

94,9

5,1

100,0

94,8

5,2