Für den Geschäftsbereich Siltronic ist es strategisch wichtig, dass er technologisch führend bleibt. Deshalb werden wir hier in Zukunft weiter insbesondere in Produktentwicklungen und qualitätssteigernde Maßnahmen investieren, um diesen Anspruch weiterhin zu erfüllen. Im Bereich der Waferproduktion konzentriert sich die Siltronic auf das Geschäft mit 300 mm-Wafern. Durch die neue 300 mm-Wafer-Fabrik in Singapur, an der die WACKER-Tochter Siltronic und Samsung beteiligt sind, und die Erweiterung der 300 mm-Fertigung in Deutschland ist Siltronic in diesem Bereich gut aufgestellt. Dritter strategischer Schwerpunkt der Siltronic ist es, die Fixkosten weiter zu verringern und zu flexibilisieren, damit Siltronic bei Nachfrageschwankungen in der Halbleiter-Industrie noch besser agieren kann.
Im Geschäftsbereich WACKER SILICONES sehen wir auf Grund der vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten weitere Wachstumschancen. Die Siliciumchemie ist noch sehr jung und verfügt über ein großes Entwicklungspotenzial. Interessante Eigenschaftsprofile in den Endprodukten sind bei weitem noch nicht ausgereizt. Entwicklungsmöglichkeiten ergeben sich auch aus der Verbindung der Silicium- mit der Kohlenstoffchemie, die sich in ihren Eigenschaften perfekt ergänzen können. Im Fokus der Strategie steht, uns noch stärker als Lösungsanbieter zu positionieren, der nicht nur Produkte oder Materialien vertreibt, sondern durch individuell auf Kundenwünsche zugeschnittene Produkte Lösungen bereitstellt. Ein weiterer strategischer Schwerpunkt ist der Ausbau des Produktionsverbundes in den wichtigsten Märkten. Im Jahr 2010 soll im wichtigsten Zukunftsmarkt China der Produktionsstandort Zhangjiagang vollständig in Betrieb genommen werden.
Mit der Übernahme des Air Products Polymers-Geschäfts im vergangenen Geschäftsjahr hat der Geschäftsbereich WACKER POLYMERS ein wichtiges strategisches Ziel erreicht: Als einziges Unternehmen am Markt verfügen wir im Geschäftsjahr 2009 über eine geschlossene Wertschöpfungskette in Europa, Amerika und Asien für Dispersionen und Dispersionspulver. Im attraktiven Marktsegment für Vinylacetatethylen-Copolymere wollen wir unsere Marktposition festigen und ein wichtiger Anbieter sein. Wir wollen den Marktanteil für Dispersionspulver im Anwendungsbereich Bau steigern und die Wertschöpfung für unsere Kunden durch spezifische Produkteigenschaften erhöhen. Dazu werden wir unser Netz von Technischen Zentren weltweit ausbauen.
Im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON liegt der strategische Schwerpunkt darauf, die Produktionskapazitäten für die Elektronik- und Solarindustrie zügig auszubauen. Im Oktober 2008 hat WACKER deshalb beschlossen, eine neue Produktionsanlage für Polysilicium mit einer Nennkapazität von 10.000 Jahrestonnen im sächsischen Nünchritz zu errichten. Insgesamt können wir mit diesem Ausbau bis Ende 2011 eine Nennkapazität von 35.500 Jahrestonnen erreichen. Mit dem Ausbau will WACKER seine Marktposition weiter festigen. Auch im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON verfolgen wir die Strategie, unsere Wertschöpfung zu erweitern. Durch die Gründung des Gemeinschaftsunternehmens mit SCHOTT Solar haben wir uns im Bereich der Solarindustrie vertikal integriert. Wir sind damit nicht nur ein reiner Polysiliciumlieferant, sondern auch Hersteller von Ingots und multikristallinen Solarwafern.
Der Geschäftsbereich WACKER FINE CHEMICALS konzentriert sich nach der erfolgreichen Restrukturierung mit seinen Produkten hauptsächlich auf die Pharma- und Lebensmittelindustrie. In den nächsten Jahren will WACKER das Wachstum in der weißen (industrielle Produktion) und roten (Pharma) Biotechnologie vorantreiben und prozentual zweistellig pro Jahr wachsen. Mit seinen beiden biotechnologisch hergestellten Produktgruppen Cyclodextrinen und Cystein (weiße Biotechnologie) hat WACKER nach eigenen Marktuntersuchungen bereits einen hohen Marktanteil erreicht. Durch weitere Investitionen wollen wir das Wachstum in diesen Märkten vorantreiben. Durch die einzigartige Proteinsekretionstechnologie, die auf dem Bakterium E.coli basiert, haben wir einen guten Einstieg in das „Contract Manufacturing“ pharmazeutischer Proteine (rote Biotechnologie) geschafft. Auch hier streben wir ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich pro Jahr an.