Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft befindet sich nach dem starken Einbruch Ende des Jahres 2008 und im ersten Quartal 2009 wieder auf Wachstumskurs. Wirtschaftsforscher gehen davon aus, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2010 wieder wachsen wird, wenn auch nur auf einem niedrigen Niveau. Gestützt wird diese Entwicklung durch die staatlichen Konjunkturprogramme und die liquiditätsgetriebene Geldpolitik der Zentralbanken. Inwieweit der Aufschwung nachhaltig und selbsttragend ist, bleibt offen. Die Weltbank geht davon aus, dass die Weltwirtschaft im Jahr 2010 um 2,7 Prozent wachsen wird. Für das Jahr 2011 erwartet sie ein Wachstum von 3,2 Prozent.

Die US-Wirtschaft wird im Jahr 2010 wieder wachsen und die stärkste Rezession der Nachkriegszeit beenden. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostiziert einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 2,5 Prozent. Im Jahr 2011 soll sie um 2,8 Prozent steigen. Die Wirtschaftsexperten rechnen nach wie vor mit einer langsamen wirtschaftlichen Erholung. Vor allem die hohe Arbeitslosigkeit wirkt sich weiterhin negativ auf die privaten Konsumausgaben aus. Sie machen etwa zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts aus.

Entwicklung Bruttoinlandsprodukt 2010 Entwicklung Bruttoinlandsprodukt 2010 (Balkendiagramm)
Quellen: Weltweit: Weltbank, USA: OECD, Asien: ADB, China: ADB, Japan: OECD, Europa: OECD, Deutschland: OECD

Das Wachstum in Asien wird im Jahr 2010 deutlich zulegen. Die Asiatische Entwicklungsbank rechnet mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 6,4 Prozent. Vor allem die beiden großen Volkswirtschaften China und Indien werden weiter wachsen. Für Indien erwartet die ADB im Jahr 2010 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 7,0 Prozent, für China einen von 8,9 Prozent. Nach wie vor gestützt wird das Wachstum in China durch Infrastrukturprojekte der Regierung. Deutlich hinter diesem Wachstum zurück bleibt Japan. Die OECD geht für das Jahr 2010 von einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts von 1,8 Prozent aus, im Jahr 2011 soll es um 2,0 Prozent zulegen.

Auch Europa und Deutschland wird eine Rückkehr zu positivem Wachstum prognostiziert. Die OECD erwartet für den Euroraum im Jahr 2010 einen Anstieg um 0,9 Prozent, im Jahr 2011 einen von 1,7 Prozent. Etwas stärker könnte das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland steigen. Nach Schätzungen der OECD wächst es im Jahr 2010 um 1,4 Prozent, im Jahr 2011 um 1,9 Prozent. Das Wachstum wird vor allem durch eine Zunahme der Exporte getragen.