Beschaffung

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Das Einkaufsvolumen von WACKER unterteilt sich in Beschaffungen für Rohstoffe, sonstige Dienstleistungen und für Investitionen. Für Rohstoffe und sonstige Dienstleistungen belief sich das Volumen im Geschäftsjahr 2008 auf 1,89 Mrd. €. Das Beschaffungsvolumen für Investitionen betrug 767 Mio. €. Die Einkaufsquote – das Beschaffungsvolumen für Rohstoffe, sonstige Dienstleistungen und Investitionen bezogen auf den Umsatz – liegt bei 61,8 (2007: 60,6) Prozent. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden rund 1.300 verschiedene Rohstoffe sowie eine Vielzahl technischer Güter und Dienstleistungen für den Anlagenbau und die Instandhaltung beschafft.

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Beschaffungsvolumen
(inkl. Beschaffung für Investitionen)

 

 

 

Mio. €

2008

2007

 

 

 

Beschaffungsvolumen

2.660

2.291

Um die Beschaffungsprozesse noch effizienter und effektiver zu gestalten, hat WACKER im Geschäftsjahr 2008 Veränderungen in der Organisation vorgenommen. Auf Grund des großen Volumens und starker Preisschwankungen kommt dem Einkauf von Rohstoffen eine wachsende Bedeutung zu. Auf der anderen Seite erfordern die großen Investitionsprojekte von WACKER im In- und Ausland einen noch stärkeren Fokus auf die damit verbundenen Beschaffungen. Wir haben deshalb den Rohstoffeinkauf in einem eigenen Zentralbereich zusammengefasst und das Einkaufsteam verstärkt. Den Einkauf von technischen Gütern und Dienstleistungen sowie die Logistik verantwortet wie bisher der Zentralbereich Materialwirtschaft.

Die neue Beschaffungsorganisation verbessert die Einkaufsprozesse

Der Einkauf der acht Top-Rohstoffe wie beispielsweise Silicium, Methanol oder Ethylen wird global koordiniert. Die operative Abwicklung erfolgt dezentral in den eigenen Tochtergesellschaften. Mit der Neuorganisation des Rohstoffeinkaufs wollen wir eine höhere Sicherheit in der Beschaffung erreichen, die Einkaufskonditionen optimieren, die Lieferantenbeziehungen verbessern und die Rohstoffmärkte noch intensiver bearbeiten.

Mit der Einrichtung eines eigenen Projekteinkaufs stellen wir uns auf neue Herausforderungen in der Technischen Beschaffung ein. Kompetenzcenter bearbeiten unter anderem die Themen Vertragsmanagement, elektronische Beschaffung und Prozesse. Zusammen mit dem Einkauf von Material und Dienstleistungen sowie der Logistik sind diese Aufgabenfelder im Zentralbereich Technischer Einkauf und Logistik angesiedelt.

Die Verträge mit Lieferanten, die Qualitätssicherung, die Weiterentwicklung von Einkaufsprozessen, die Betreuung globaler Lieferanten und alle Einkaufsprozesse steuert WACKER bei technischen Gütern und Dienstleistungen zentral. Materialabruf und Disposition erfolgen regional oder lokal. Dies erhöht die Versorgungssicherheit vor Ort und optimiert die lokale Belieferung. Auf Grund des gestiegenen Investitionsvolumens im abgelaufenen Geschäftsjahr hat der Anteil von Beschaffungsvorgängen für den Bau neuer Anlagen nochmals zugenommen. Bei der Abwicklung dieser Großprojekte kommt es nicht nur darauf an, Preise und Mengen zu verhandeln, sondern auch Termine mit den Kontraktoren festzulegen. Dies alles geschieht in enger Abstimmung mit den Zentralen Ingenieurdiensten von WACKER.

Organisation Beschaffung (Grafik)

Ziel unseres Beschaffungsverbundes ist es, weltweit die notwendige Verfügbarkeit der Produkte für unsere Kunden sicherzustellen. Auf Basis des IT-Konzernsystems SAP wickeln wir alle Einkaufsprozesse ab – ergänzt um eigene, speziell auf WACKER zugeschnittene DV-Entwicklungen, die vorzugsweise im SAP-System umgesetzt sind. Hinsichtlich der Transparenz profitieren wir von unserer homogenen IT-Infrastruktur. Unser Einkaufsmanagementsystem gibt jederzeit detailliert Auskunft über alle Einkaufsvorgänge. Mit der Integration der APP im abgelaufenen Geschäftsjahr ist auch deren Beschaffung im SAP abgebildet.

Um die Kunden weltweit noch schneller und zuverlässiger beliefern zu können, haben wir am Standort Burghausen das Umschlag- und Logistikzentrum erweitert. Insgesamt investierte WACKER 18 Mio. € in den Ausbau. Mit einem zweiten vollautomatischen Hochregallager konnten die Kapazitäten um 11.000 auf insgesamt 19.000 Palettenplätze erhöht werden. Eine klare Trennung zwischen den eingehenden Produkten aus den Betrieben und den auszuliefernden Produkten, die für den Transport zum Kunden bestimmt sind, machen die Ein- und Auslagerungsprozesse zum Kunden wesentlich effizienter. Der Ausbau der Logistikdrehscheibe in Burghausen wurde abgerundet durch die Inbetriebnahme des externen Lagers der Firma Loxxess. Dadurch konnten vormals zehn verschiedene Außenlager an einem Standort konzentriert werden.

Mit vielen Logistikdienstleistern hat WACKER langfristige Verträge abgeschlossen. Die meisten Leistungen werden dabei regelmäßig ausgeschrieben. Wo es sinnvoll und notwendig ist, verhandeln wir auch mehrjährige Verträge. See-, Luftfracht- und Kurierdienste werden global vergeben und koordiniert, Gütertransporte auf Schiene und Straße in den Wirtschaftsregionen ebenfalls. Sie werden allerdings dezentral gesteuert. Um den Straßenverkehr und die Umwelt zu entlasten, wird der überwiegende Teil der Container, die heute die WACKER-Standorte in Deutschland verlassen, mit der Bahn transportiert. Pro Jahr sind das mehr als 20.000 Frachtcontainer.

Die Zahl der Bestellvorgänge, die automatisiert abgewickelt wurden, ist im Jahr 2008 weiter gestiegen. Rund 60 Prozent aller Bestellungen (2007: 55 Prozent) sind auf diese Weise bearbeitet worden. Für einige große Rohstofflieferanten nutzen wir unter anderem ELEMICA, die E-Commerce-Plattform der chemischen Industrie, sowie die Supplier-Self-Service-Funktionalität von SAP. Außerdem sind derzeit mehr als 80 verschiedene E-Kataloge im Einsatz. Für Online-Auktionen und -Ausschreibungen nutzt der Einkauf die eigene Plattform E-Auctionhouse. E-Businesslösungen gestalten die Geschäftsprozesse zu den Lieferanten effizienter. In Deutschland wickeln wir allein rund 19.000 unserer Bestellpositionen pro Monat automatisiert ab. Das schafft mehr Zeit für große oder komplexe Beschaffungsvorgänge. Der standardisierte und automatisierte Datenaustausch spart Kosten, die bessere Datenqualität reduziert Fehlerquellen und die Transaktionen laufen schneller, präziser und zuverlässiger ab.

Elektronische Bestellvorgänge nehmen weiter zu