Sicherheit am Arbeitsplatz und Sicherheit der Anlagen haben bei WACKER den höchsten Stellenwert. Sie bilden die Grundlage für eine störungsfreie Produktion. Zum systematischen Arbeitsschutz gehört bei WACKER, dass die Gefährdungen regelmäßig beurteilt und die Arbeitsbereiche überwacht werden. Ein umfassendes Programm zum Gesundheitsschutz dient dazu, die Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter zu erhalten und zu fördern.
Um die Sicherheit unserer Anlagen zu gewährleisten, führen wir von der Konzeption bis zur Inbetriebnahme umfangreiche Sicherheits- und Risikoanalysen durch. Dies geschieht nach einem zweistufigen System. Bei Stufe eins gehen Experten von denkbaren Schadensereignissen aus, beispielsweise einer Explosion oder dem Austritt von Chemikalien. Darauf aufbauend werden die möglichen Ursachen ermittelt und Präventivmaßnahmen entwickelt. Neben dieser Gefahrfeldanalyse untersuchen wir bei Stufe zwei besonders kritische Anlagenteile nach potenziellen Fehlerquellen. Die Risiken, die sich daraus ergeben, werden nach Auswirkung, Wahrscheinlichkeit des Aufenthalts von Personen im Gefahrenbereich, voraussichtlicher Eintrittswahrscheinlichkeit und den Möglichkeiten einer rechtzeitigen Gefahrenabwehr bewertet. Die Qualität geeigneter Schutzmaßnahmen wird je nach Risikoklasse daraus abgeleitet. WACKER legt besonderen Wert auf die Aus- und Weiterbildung seiner Sicherheitsexperten weltweit. Regelmäßig führen wir Seminare zu Anlagensicherheit, Explosions- und Arbeitsschutz durch.
Fortgesetzt und ausgeweitet hat WACKER die im Jahr 2007 gestartete Initiative „Neue Impulse im Arbeitsschutz“. Sie dient dazu, Unfälle am Arbeitsplatz zu vermeiden. Die Führungskräfte in Deutschland sind im abgelaufenen Jahr in Sachen Arbeitsschutz geschult worden. Mit Hilfe von Plakataktionen, Videos, Artikeln in Mitarbeitermedien sowie in interaktiven Theaterstücken sind Mitarbeiter über sicheres Verhalten am Arbeitsplatz informiert worden, mit dem Ziel, die bereits niedrigen Unfallzahlen weiter zu senken.
Konzernweit ereigneten sich im Geschäftsjahr 2008 3,7 (2007: 3,8) Arbeitsunfälle pro eine Mio. Arbeitsstunden. Zum Vergleich: Die Berufsgenossenschaft Chemie gibt für die chemische Industrie in Deutschland die Zahl der Unfälle pro eine Mio. Arbeitsstunden im Jahr 2007 mit 9,4 an.
Zahl der Arbeitsunfälle pro Arbeitsstunde weiter gesunken
Im Herbst 2008 begannen am Standort Burghausen die Aufbauarbeiten für das Unwetter-Forschungsprojekt SAFE. Es dient dazu, die infolge des Klimawandels häufigeren und intensiveren Unwetter früher vorhersagen und Maßnahmen zur Gefahrenabwehr einleiten zu können. Dabei werden neue Umweltsensoren eingesetzt und mit bestehenden Wetterstationen und Warnsystemen vernetzt. Das WACKER-Werk in Burghausen ist als einziger Industriestandort an dem vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt beteiligt.
Transportsicherheit
Bei der Zusammenarbeit mit Logistik-Dienstleistern achtet WACKER darauf, dass Gefahrgutfahrzeuge vor jedem Beladen kontrolliert und bei Mängeln zurückgewiesen werden. Mängel werden konsequent verfolgt und erfasst. Auf dieser Grundlage vereinbaren wir Verbesserungsmaßnahmen für die Transportsicherheit. Alle zwei Jahre werden die Gefahrgutspediteure von WACKER auditiert. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Überwachung der Gefahrguttransporte verfolgt WACKER auch den sicheren Transport nicht gefährlicher Güter.
Beim Transport gefährlicher Güter liegen die Sicherheitsstandards von WACKER über den Mindestanforderungen. So lassen wir beispielsweise Chlorsilane nicht mit LKW, sondern über die Schiene zum Kunden liefern, in Containern der höchsten Sicherheitsstufe.
Zur Beurteilung der Spediteure nutzt WACKER das Safety and Quality Assessment System (SQAS) des europäischen Chemieverbandes CEFIC. Ziel ist, Logistik-Dienstleister einheitlich durch unabhängige Gutachter zu bewerten. Beurteilt werden unter anderem der Ausbildungsstand der Speditionsmitarbeiter, die Ausrüstung der Fahrzeuge und die Reaktion bei Unfällen. Die Ergebnisse sind allen Mitgliedern der Service Group zugänglich.