Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

die Jahre 2007 und 2008 waren die erfolgreichsten in der Geschichte der Wacker Chemie AG. Wir haben unseren Weg des Wachstums in Umsatz und Ertrag äußerst erfolgreich fortgesetzt. Wir messen uns aber nicht nur daran, ob wir unsere finanziellen Ziele erreichen, sondern auch daran, wie wir dies tun.

Wir haben als Unternehmen die Vision, langfristig einen unverzichtbaren Beitrag zum weltweiten Fortschritt und zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Nachhaltiges Wirtschaften ist bei WACKER seit Jahren fester Bestandteil der Produktions- und Geschäftsprozesse. Wir sehen darin die Grundlage für unseren langfristigen wirtschaftlichen Erfolg. Bei all unserem Tun streben wir danach, ökonomische, ökologische und soziale Faktoren in Einklang zu bringen. Daran halten wir gerade auch in Zeiten der Finanzkrise und des konjunkturellen Abschwungs fest.

Unternehmen sind nicht nur die treibende Kraft der Wirtschaft. Sie sind immer auch Corporate Citizens – unternehmerische Bürger. Als Konzern mit 27 Produktionsstandorten und rund 16.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit ist WACKER auch ein Global Citizen. Wir haben uns von Anfang an in der weltweiten Initiative Responsible Care® der chemischen Industrie engagiert und unterstützen deren internationale Umsetzung. WACKER hat sich auch der UN-Initiative Global Compact verschrieben. Wir setzen die zehn Prinzipien des Global Compact zum Schutz der Menschenrechte, zu Sozial- und Umweltstandards und zur Bekämpfung der Korruption um. Im Jahr 2008 haben wir unsere Lieferanten aufgefordert, diese Verpflichtung ebenfalls zu unterstützen. Die Selbstverpflichtung ist jetzt fester Bestandteil unseres Lieferantenmanagements.

Um das Thema Nachhaltigkeit noch stärker im Unternehmen zu verankern, hat WACKER seit dem Geschäftsjahr 2008 einen Konzernkoordinator für Responsible Care® berufen. Er unterstützt und berät die Bereiche in ihrem Nachhaltigkeitsengagement und sorgt dafür, dass sich unsere Geschäftspartner in der Lieferkette ebenfalls zur Einhaltung anerkannter Sicherheits- und Gesundheitsstandards sowie zum verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt bekennen.

Mit unserer Forschung und Entwicklung suchen wir nach Lösungen für die Bedürfnisse unserer Kunden und für die großen gesellschaftlichen Aufgaben. Den steigenden Energiebedarf zu decken und gleichzeitig das Klima zu schützen zählt zu den größten Herausforderungen der globalen Gesellschaft. Dieser Aufgabe nehmen wir uns in unseren Produktionsprozessen und in der Produktentwicklung an. Die Verbundproduktion ist eine der großen Stärken von WACKER. Das gilt für die eingesetzten Materialien, die wir in unseren integrierten Prozessen neu kombinieren, verarbeiten und verwerten. Das gilt auch für die Nutzung von Energie, indem wir zum Beispiel die Abwärme aus Produktionsprozessen verwerten. Im Jahr 2007 hat WACKER für die Standorte Burghausen und Nünchritz das Projekt POWER PLUS ins Leben gerufen. Ziel ist, den spezifischen Energieeinsatz in beiden Werken zu verringern. Alle energieintensiven Betriebe wurden daraufhin untersucht und Energiesparmaßnahmen entwickelt.

In unserem Portfolio gewinnen Produkte an Bedeutung, die wesentlich zu Energieeffizienz und Klimaschutz beitragen. WACKER ist einer der größten Hersteller von polykristallinem Reinstsilicium für Solarzellen. Allein jede Tonne Polysilicium, verwendet in Solarmodulen, verhindert die Emission von rund 6.000 Tonnen CO2.

Ein weiteres Beispiel sind VINNAPAS®-Dispersionspulver. Mit Hilfe von VINNAPAS® werden Gebäude gegen Hitze und Kälte gedämmt. Dadurch lassen sich bis zu 60 Prozent der Energiekosten von Häusern einsparen.

In der Arbeitssicherheit setzen wir alles daran, Unfälle am Arbeitsplatz zu vermeiden und die niedrigen Unfallzahlen weiter zu senken. 2007 starteten wir die Initiative Neue Impulse im Arbeitsschutz in Deutschland, die wir sukzessive konzernweit umsetzen.

Eine Herausforderung stellt für uns der demografische Wandel dar, mit dem wir uns seit 2006 intensiv beschäftigen. Wir haben zehn strategische Ziele definiert, um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit von WACKER langfristig zu erhalten.

Fortschritte haben wir auch in unserem gesellschaftlichen Engagement erzielt. 2008 eröffnete WACKER mit der Technischen Universität München das Institut für Siliciumchemie. Damit fördern wir die interdisziplinäre Forschung an makromolekularen siliciumorganischen Verbindungen. Neben Bildung und Wissenschaft treten wir besonders für soziale Projekte der Kinder- und Jugendarbeit ein. Seit 2007 unterstützt WACKER das christliche Kinder- und Jugendwerk Die Arche. Die Sozialeinrichtung kümmert sich in mehreren deutschen Städten um Kinder aus sozial benachteiligten Familien.

Wenn wir in Sachen nachhaltiges Wirtschaften Bilanz über die Jahre 2007 und 2008 ziehen, können wir sagen, wir haben viel erreicht. Es wäre anmaßend zu behaupten, wir wären perfekt und hätten für alles die richtigen Lösungen. Aber wir arbeiten an diesen Lösungen – mit Begeisterung und Zuversicht.

Ihr
Dr. Rudolf Staudigl
Vorsitzender des Vorstands
der Wacker Chemie AG