Im Jahr 2009 hat sich das gesamtwirtschaftliche Marktumfeld durch die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich eingetrübt. In drei unserer fünf Geschäftsbereiche verzeichneten wir Umsatz- und Ergebnisrückgänge. WACKER ist es aber auf Grund des Produktportfolios gelungen, die schwächere Entwicklung durch ein starkes Wachstum im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON teilweise abzufedern. Ein besonderes Augenmerk richteten wir im Geschäftsjahr 2009 auf die Mengenentwicklung, die weitere Entwicklung der Rohstoff- und Energiepreise sowie auf die Personal- und Sachkosten. Weitere Informationen unter Vergleich mit dem prognostizierten Verlauf
Unser Geschäft ist von Währungsschwankungen gegenüber dem Euro beeinflusst. Die Hälfte vom Umsatz in US-$ haben wir durch Wechselkursgeschäfte (Hedging) abgesichert. Die Sicherungsquote liegt bei rund 50 Prozent. Ein Anstieg des Euros gegenüber dem Dollar um ein Cent wirkt sich negativ im EBITDA mit rund drei Mio. € aus.
Seit Juni 2007 sind wir verpflichtet, alle Stoffe in Europa ab einer Jahresmenge von einer Tonne zu registrieren und nach ihren Eigenschaften zu bewerten. Das regelt die Chemikalienverordnung REACH (Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien in der Europäischen Union). Im Geschäftsjahr 2009 haben wir erste Produkte nach REACH registrieren lassen. Insgesamt hat WACKER im Jahr 2009 45 Registrierungsdossiers, vor allem für Phase-in-Stoffe, bei der Europäischen Chemikalienagentur ECHA eingereicht. Wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Kosten für die Umsetzung von REACH in Summe bei etwa drei Mio. € pro Jahr liegen wird.
WACKER hat erste Produkte nach REACH im Jahr 2009 registriert
Im Januar 2009 trat die europäische „Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen“ in Kraft. Damit führt die EU-Kommission das neue Klassifizierungs- und Kennzeichnungssystem (Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals – GHS) in Europa ein. Für WACKER bedeutet das, alle Produkte zu überprüfen, neu einzustufen und gegebenenfalls neu zu kennzeichnen. Bis zum Ende des Jahres 2010 müssen in der EU alle Stoffe, bis Mitte 2015 alle Mischungen neu eingestuft werden.
Das GHS ist eine Initiative der Vereinten Nationen, um die Einstufung und Kennzeichnung von Gefahrstoffen weltweit anzugleichen. Ob, wann und welche Module des Systems die Länder übernehmen, entscheiden sie selbst. Das führt zu einem erheblichen Aufwand für die chemische Industrie. Die Umstellung nach GHS wird WACKER rund drei Mio. € kosten.
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GHS-Einführung |
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Land/Wirtschaftsraum |
Änderung Sicherheitsdatenblätter |
Änderung Etiketten |
Stoffe/Mischungen | |||
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Japan |
Januar 2011 |
Dezember 2006 |
100 spezielle Stoffe | |||
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Januar 2011 |
Dezember 2008 |
Weitere Stoffe | |||
Neuseeland |
Juli 2008 |
Januar 2011 |
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Taiwan |
Januar 2009 |
Januar 2009 |
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Korea |
Juli 2010 |
Juli 2010 |
Stoffe | |||
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Juli 2013 |
Juli 2013 |
Mischungen | |||
Europa |
Dezember 2010 |
Dezember 2010 |
Stoffe | |||
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Juni 2015 |
Juni 2015 |
Mischungen | |||
Singapur |
Januar 2011 |
Januar 2011 |
Stoffe | |||
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Januar 2013 |
Januar 2013 |
Mischungen |
Insgesamt haben sich die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Wacker Chemie AG im Geschäftsjahr 2009 nicht wesentlich verändert. Für unser operatives Geschäft ergaben sich daher keine zusätzlichen Auflagen.