Ertragslage der Wacker Chemie AG nach HGB

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Gewinn- und Verlustrechnung

 

 

 

 

Mio. €

 

2010

 

2009

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

3.416,9

 

2.722,4

Bestandsveränderungen

 

14,1

 

5,5

Andere aktivierte Eigenleistungen

 

40,7

 

46,7

Gesamtleistung

 

3.471,7

 

2.774,6

 

 

 

 

 

Sonstige betriebliche Erträge

 

104,7

 

97,9

Materialaufwand

 

-1.216,7

 

-927,5

Personalaufwand

 

-706,9

 

-678,9

Abschreibungen

 

-307,4

 

-267,8

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

-595,8

 

-588,4

Betriebsergebnis

 

749,6

 

409,9

 

 

 

 

 

Beteiligungsergebnis

 

-134,3

 

-203,6

Zinsergebnis

 

-38,7

 

0,3

Sonstiges Finanzergebnis

 

-1,7

 

-0,8

Finanzergebnis

 

-174,7

 

-204,1

 

 

 

 

 

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

 

574,9

 

205,8

 

 

 

 

 

Außerordentliches Ergebnis

 

-94,7

 

-64,4

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

 

-178,7

 

-95,6

Jahresüberschuss

 

301,5

 

45,8

 

 

 

 

 

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

 

533,3

 

576,9

Ausschüttung

 

-59,6

 

-89,4

Einstellung in die Gewinnrücklagen

 

-45,1

 

Entnahme aus der Rücklage für eigene Anteile

 

45,1

 

 

 

 

 

 

Bilanzgewinn

 

775,2

 

533,3

Die Ertragslage im Geschäftsjahr 2010 ist mit der im Vorjahr nur eingeschränkt vergleichbar, weil die Wacker Polymer Systems GmbH & Co. KG (WPS) zum 1. Juli 2009 auf die Wacker Chemie AG verschmolzen wurde. Deshalb war die WPS im Geschäftsjahr 2009 nur mit sechs Monaten in der Gewinn- und Verlustrechnung der Wacker Chemie AG enthalten. Darüber hinaus wurden im aktuellen Geschäftsjahr erstmals zum 1. Januar 2010 die Regelungen des BilMoG umgesetzt. Die Vorjahreswerte sind nicht angepasst worden.

Die Ertragslage der Wacker Chemie AG spiegelt die positive Entwicklung des Gesamtkonzerns wider. Das Krisenjahr 2009 war noch von hohen Sonderbelastungen geprägt. Dagegen wiesen im Jahr 2010 alle Geschäftsbereiche neue Bestmarken aus. Der Jahresüberschuss ist von 45,8 Mio. € im Vorjahr auf 301,5 Mio. € gewachsen.

Deutlich zugenommen hat auch der Umsatz in allen Geschäftsbereichen. Er stieg um 26 Prozent auf 3,42 Mrd. €. Im Vorjahr lag er bei 2,72 Mrd. €. Die Umsätze des Geschäftsbereichs WACKER POLYMERS haben um 49 Prozent auf 558,5 Mio. € zugenommen. Hierzu hat auch die Verschmelzung der WPS beigetragen. Der Geschäftsbereich WACKER SILICONES steigerte seinen Umsatz um 24 Prozent auf 1,29 Mrd. €. Im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON ist der Umsatz um 24 Prozent auf 1,31 Mrd. € gewachsen. Auch im Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS fiel der Umsatz höher aus als im Vorjahr. Er kletterte um 37 Prozent auf 104,0 Mio. €. Die Gesamtleistung stieg auf 3,47 Mrd. € (2009: 2,77 Mrd. €). Hierin enthalten ist ein Bestandsaufbau in Höhe von 14,1 Mio. € (2009: 5,5 Mio. €), der aus den zum Stichtag erhöhten Vorratsbeständen resultiert.

Der Materialaufwand kletterte um 31 Prozent auf 1,22 Mrd. € (2009: 927,5 Mio. €). Die Gründe dafür sind die Verschmelzung der WPS, das deutlich gestiegene Produktionsvolumen sowie höhere Preise für Rohstoffe und Energie.

Der Personalaufwand hat sich von 678,9 Mio. € im Jahr 2009 auf 706,9 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöht. Hier haben sich eine Reihe von Effekten ausgewirkt, die zum Teil gegenläufig waren. Durch die Verschmelzung der WPS und höhere variable Vergütungen sind die Personalkosten gestiegen. Dagegen ist der Aufwand für Pensionsrückstellungen niedriger als im Vorjahr, weil der Zinsanteil in den Zinsaufwand umgegliedert wurde. Ebenfalls geringer fielen die Aufwendungen für Abfindungen und Altersversorgung aus. Im Vorjahr haben wir hierfür Sondereffekte in Höhe von 41,2 Mio. € im Personalaufwand ausgewiesen.

Die Abschreibungen in Höhe von 307,4 Mio. € (2009: 267,8 Mio. €) stiegen vor allem auf Grund der erstmals vorgenommenen Abschreibungen der im Jahr 2010 in Betrieb gegangenen Polysiliciumausbaustufe 8 in Burghausen.

Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich geringfügig von 97,9 Mio. € im Jahr 2009 auf 104,7 Mio. € verändert. Der sonstige betriebliche Aufwand blieb mit 595,8 Mio. € (2009: 588,4 Mio. €) ebenfalls nahezu konstant. Wesentlich erhöht haben sich die Währungskursgewinne. Sie stiegen von 48,8 Mio. € im Vorjahr auf 66,8 Mio. € im Geschäftsjahr 2010. Im sonstigen betrieblichen Aufwand fielen Währungskursverluste mit 55,1 Mio. € (2009: 40,5 Mio. €) ebenfalls höher aus als im Vorjahr. Der beidseitige Anstieg ist das Ergebnis des höheren Umsatzvolumens in Fremdwährungen. Das Währungsergebnis ist mit 11,7 Mio. € (2009: 8,3 Mio. €) positiv. Weitere Effekte, die die sonstigen betrieblichen Erträge beeinflusst haben, sind geringere Auflösungen von Kundenanzahlungen in Höhe von 8,5 Mio. € (2009: 19,7 Mio. €) und Rückstellungsauflösungen von 16,1 Mio. € (2009: 6,9 Mio. €). Im sonstigen betrieblichen Aufwand sind außerdem Aufwendungen für Auslandsfrachten, Zölle und sonstige Vertriebskosten, sonstige Fremdarbeiten sowie Reparaturen und Instandhaltung enthalten. Im Vorjahr war der sonstige betriebliche Aufwand noch durch Verluste aus der Beteiligung an der WACKER SCHOTT Solar belastet, die wir veräußert haben. Die Verluste beliefen sich auf 70,8 Mio. €. Daneben werden auch Zuführungen zu Rückstellungen für Umweltschutz, Schadensersatz und belastende Verträge in dem Posten ausgewiesen. Sie erhöhten sich auf Grund des gestiegenen Geschäftsvolumens und der Verschmelzung der WPS.

Das Betriebsergebnis des Geschäftsjahres 2010 betrug 749,6 Mio. € (2009: 409,9 Mio. €). Für dieses Plus von 83 Prozent sind die bereits genannten Effekte verantwortlich. Positiv wirkte sich auch die Verschmelzung der WPS aus. Bereits im Vorjahr verzeichneten wir dadurch einen Ergebnisanstieg um 42,5 Mio. €.

Das Beteiligungsergebnis erreichte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Wert von -134,3 Mio. € (2009: -203,6 Mio. €). Es enthält die saldierten Verluste aus Gewinn- und Verlustübernahmen der Ergebnisabführung in Höhe von 64,5 Mio. € (2009:
-211,8 Mio. €). Diese resultierten im Wesentlichen aus dem zweistufigen Ergebnisabführungsvertrag zwischen der Wacker Chemie AG, der Wacker Dritte Venture GmbH und der Siltronic AG in Höhe von 96,6 Mio. €. Die Wacker Chemie AG wertete die Beteiligung der Wacker Chemicals (China) Company Ltd. (Holding), Shanghai, im Berichtsjahr um 78,9 Mio. € ab. Die Gründe liegen in einer langfristigen Abnahmeverpflichtung mit hohen langfristig vereinbarten Verrechnungspreisen zwischen den chinesischen WACKER-Gesellschaften und dem Gemeinschaftsunternehmen mit Dow Corning zur Herstellung von Siloxan.

Das Zinsergebnis sank im Vergleich zum Vorjahr um 39,0 Mio. € auf -38,7 Mio. € (2009: 0,3 Mio. €). Das resultiert aus Zinseffekten bei den langfristigen Rückstellungen, insbesondere den Pensionsrückstellungen, die aus dem Betriebsergebnis in den Zinsaufwand umgegliedert wurden. Die übrigen Zinserträge und Zinsaufwendungen blieben gegenüber dem Vorjahr konstant.

Das außerordentliche Ergebnis beinhaltet im Wesentlichen den Umstellungseffekt aus Bilanzierungsänderungen im Zusammenhang mit dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, die sich mit 97,0 Mio. € ausgewirkt haben. Der größte Effekt resultiert aus der geänderten Bewertung der Pensionsrückstellungen. Im Vorjahr wurde der Verschmelzungsverlust aus der Integration der WPS in die Wacker Chemie AG im außerordentlichen Ergebnis ausgewiesen.

Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ist von 95,6 Mio. € im Vorjahr auf 178,7 Mio. € gestiegen. Das entspricht einer Steuerquote von 31 Prozent.

Im Ergebnis ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 301,5 Mio. €. Ergänzt um den Gewinnvortrag aus dem Vorjahr abzüglich der Dividendenausschüttung in Höhe von 59,6 Mio. € beträgt der Bilanzgewinn 775,2 Mio. €.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten der Wacker Chemie AG beliefen sich im Jahr 2010 auf 87,3 Mio. € (2009: 88,8 Mio. €).