Vermögenslage

Bilanzentwicklung: Aktiva

Zum 31. Dezember 2009 hat sich die Bilanzsumme des WACKER-Konzerns im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich reduziert. Sie lag mit 4,54 Mrd. € (2008: 4,63 Mrd. €) um 1,8 Prozent niedriger als zum Ende des Geschäftsjahres 2008. Im Wesentlichen gingen die kurzfristigen Vermögenswerte zurück, jedoch ist auch das langfristige Vermögen leicht gesunken.

Innerhalb der langfristigen Vermögenswerte stieg das Anlagevermögen von 2,95 Mrd. € um 65,8 Mio. € auf 3,02 Mrd. €. Im Geschäftsjahr 2009 hat WACKER 740,1 Mio. € (2008: 916,3 Mio. €) investiert. Die Mittel flossen insbesondere in den Ausbau der Produktionskapazitäten im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON. Als gegenläufiger Effekt haben Wertminderungen in Höhe von 182,1 Mio. € und planmäßige Abschreibungen in Höhe von 397,8 Mio. € das Anlagevermögen verringert.

Der Buchwert der at equity bewerteten Beteiligungen ist im vergangenen Geschäftsjahr um 26,9 Prozent gesunken. Er betrug zum Jahresende 140,2 Mio. € (2008: 191,8 Mio. €). Im Wesentlichen reduzierten die anteiligen Jahresergebnisse der at equity konsolidierten Gesellschaften die Beteiligungsbuchwerte um 83,7 Mio. €. Durch Kapitaleinzahlungen in das Gemeinschaftsunternehmen mit Dow Corning zur Herstellung von Siloxan ergaben sich Zugänge in Höhe von 32,1 Mio. €. Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte haben sich deutlich verringert. Sie gingen um 103,5 Mio. € auf 177,8 Mio. € (2008: 281,3 Mio. €) zurück. Durch den Abgang der WACKER SCHOTT Solar Vertriebs GmbH sind die geleisteten Anzahlungen um 70,4 Mio. € geringer ausgefallen. Der Wert der in den langfristigen Vermögenswerten enthaltenen Derivate ging um 15,9 Mio. € auf 4,2 Mio. € zurück. Grund dafür sind sowohl geringere Marktwerte als auch ein geringeres Nominalvolumen. Gegenläufig erhöhten sich die Forderungen aus der Anlage von Altersteilzeitguthaben um 7,5 Mio. € auf 38,2 Mio. €.

Die kurzfristigen Vermögenswerte sind gegenüber dem 31. Dezember 2008 um 2,9 Prozent oder 42,4 Mio. € gesunken. Insbesondere die Vorräte verringerten sich um 12,6 Prozent oder 63,7 Mio. €, weil WACKER die Produktionsmengen an den Bedarf angepasst hat und Rohstoffbestände niedriger bewertet worden sind. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen blieben konstant. Die sonstigen kurzfristigen Vermögenswerte einschließlich Steuerforderungen und Wertpapiere erhöhten sich um 4,3 Prozent auf 513,7 Mio. € (2008: 492,4 Mio. €). Ausschlaggebend hierfür ist eine höhere Liquidität, die um 58,3 Mio. € gestiegen ist. Gegenläufig haben sich die Steuerforderungen um 36,5 Mio. € verringert. Außerdem führte eine niedrigere Marktbewertung derivativer Finanzinstrumente zu einem geringeren Bilanzansatz in Höhe von 18,5 Mio. €.

Wertpapiere aus kurzfristiger Finanzmittelanlage in Höhe von 101,1 Mio. €, die im Vorjahr in der Liquidität ausgewiesen wurden, hat WACKER im Geschäftsjahr 2009 verkauft.

Bilanzentwicklung: Passiva

Das Eigenkapital betrug zum 31. Dezember 2009 1,94 Mrd. € (2008: 2,08 Mrd. €). Die Ursachen für diesen Rückgang um 140,4 Mio. € sind insbesondere der Jahresfehlbetrag von 74,5 Mio. € und die für das Geschäftsjahr 2008 ausgezahlte Dividende in Höhe von 89,4 Mio. €. Die Eigenkapitalquote ist leicht gesunken. Sie lag zum Jahresende 2009 bei 42,8 Prozent (2008: 45,0 Prozent). Veränderungen aus Währungsumrechnungen von Abschlüssen ausländischer Tochtergesellschaften und aus Maßnahmen zur Wechselkursabsicherung (Hedge Accounting) erhöhten das Eigenkapital per Saldo um 17,3 Mio. €. Insbesondere geringere Volumina und Marktwertschwankungen bei derivativen Finanzinstrumenten des Hedge Accounting verringerten die im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen. Die Minderheitenanteile erhöhten sich auf Grund einer Einzahlung des Minderheitsgesellschafters Dow Corning in das gemeinsame HDK ® Joint Venture in China.

Nach wie vor gute Eigenkapitalquote

Die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten beliefen sich zum Ende des Jahres 2009 auf 439,7 Mio. € (2008: 272,4 Mio. €). Dieser Anstieg um 61,4 Prozent oder 167,3 Mio. € kam zustande, weil WACKER Mitte 2009 langfristig endfällige Darlehen in Höhe von 180,0 Mio. € aufgenommen hat. Die Darlehen sind endfällig im Geschäftsjahr 2011 beziehungsweise 2013 und werden größtenteils variabel verzinst. Sie tragen dazu bei, die Finanzierung der zukünftigen Investitionen des Konzerns zu sichern. Die Finanzverbindlichkeiten gegenüber at equity konsolidierten Unternehmen wurden zurückgezahlt. Ferner verringerten sich die Verbindlichkeiten aus Finance-Lease-Verpflichtungen wegen der laufenden Leasingzahlungen um 11,8 Mio. € auf 44,5 Mio. € (2008: 56,3 Mio. €). Die Nettofinanzverbindlichkeiten als Saldo aus Finanzverbindlichkeiten und liquiden Mitteln haben sich gegenüber dem Vorjahr erhöht. Die Finanzverbindlichkeiten überstiegen die Liquidität zum 31. Dezember 2009 um 76,1 Mio. €. Im Jahr 2008 ergab sich ein Liquiditätsüberschuss von 32,9 Mio. €.

Insgesamt nahmen die langfristigen Schulden um 9,4 Prozent auf 1,86 Mrd. € (2008: 1,70 Mrd. €) zu. Die Pensionsrückstellungen stiegen um 18,3 Prozent auf 445,1 Mio. € (2008: 376,1 Mio. €). Im Geschäftsjahr entschied sich WACKER dazu, die Annahmen zur Lebenserwartung der Bezugsberechtigten anzuheben. Weil hier keine Umkehreffekte in der Zukunft erwartet werden, wurde dieser Aufwand in Höhe von 47,9 Mio. € sofort ergebniswirksam erfasst.

Die langfristigen erhaltenen Anzahlungen blieben konstant bei 761,8 Mio. € (2008: 761,8 Mio. €). Die sonstigen langfristigen Rückstellungen stiegen leicht auf 281,9 Mio. € (2008: 261,0 Mio. €). Zwei Effekte waren dafür verantwortlich: WACKER hat zusätzliche Altersteilzeitkontingente freigegeben und die Voraussetzung für Lebensarbeitszeitkonten geschaffen. Langfristige Steuerrückstellungen haben wir im Geschäftsjahr in den kurzfristigen Bereich umgegliedert, weil wir damit rechnen, dass sie im Geschäftsjahr 2010 in Anspruch genommen werden.

Die kurzfristigen Schulden veränderten sich um 12,8 Prozent auf 732,1 Mio. € (2008: 839,4 Mio. €). Im Wesentlichen reduzierten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 78,8 Mio. € auf 217,9 Mio. €. Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten gingen um 49,1 Mio. € auf 297,5 Mio. € (2008: 346,6 Mio. €) zurück. Hier haben sich die Verpflichtungen aus derivativen Finanzinstrumenten und Erfolgsbeteiligungen verringert. Außerdem sind die kurzfristigen erhaltenen Anzahlungen um 40,7 Mio. € auf 138,5 Mio. € gestiegen.

WACKER hat im Geschäftsjahr 2009 keine wesentlichen Unternehmensteile veräußert oder erworben, die sich signifikant auf die Vermögenslage ausgewirkt hätten.

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Zusammengefasste Bilanz vom 31.12.

 

 

 

 

Mio. €

 

2009

 

2008

 

 

 

 

 

Aktiva

 

 

 

 

Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und
als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

 

2.802,2

 

2.687,9

At equity bewertete Beteiligungen

 

140,2

 

191,8

Sonstige langfristige Vermögenswerte

 

177,8

 

281,3

Langfristige Vermögenswerte

 

3.120,2

 

3.161,0

Vorräte

 

441,2

 

504,9

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

466,8

 

466,8

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

 

513,7

 

492,4

Kurzfristige Vermögenswerte

 

1.421,7

 

1.464,1

Summe Aktiva

 

4.541,9

 

4.625,1

 

 

 

 

 

Passiva

 

 

 

 

Eigenkapital

 

1.942,4

 

2.082,8

Langfristige Rückstellungen

 

727,0

 

637,1

Finanzverbindlichkeiten

 

363,8

 

158,7

Übrige langfristige Verbindlichkeiten

 

776,6

 

907,1

Davon erhaltene Anzahlungen

 

761,8

 

836,2

Langfristige Schulden

 

1.867,4

 

1.702,9

Finanzverbindlichkeiten

 

75,9

 

113,7

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

217,9

 

296,7

Übrige kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten

 

438,3

 

429,0

Kurzfristige Schulden

 

732,1

 

839,4

Schulden

 

2.599,5

 

2.542,3

Summe Passiva

 

4.541,9

 

4.625,1

Capital Employed

 

2.878,4

 

2.520,6

Nicht bilanzierte Unternehmenswerte

Ein bedeutender Vermögenswert, der nicht in der Bilanz erscheint, sind der Markenwert von WACKER und der jeweilige Wert anderer Marken des Konzerns. Die Bekanntheit und Reputation unserer Marken sehen wir als wesentlichen Einflussfaktor für die Akzeptanz unserer Produkte und Lösungen bei den Kunden. Es gibt aber noch andere erfolgskritische immaterielle Werte, die unser Geschäft positiv beeinflussen. Hierzu zählen gewachsene Kundenbeziehungen und das Vertrauen unserer Kunden in unsere Produkt- und Lösungskompetenz. Ebenso wichtig sind das profunde Know-how und die Erfahrung unserer Mitarbeiter sowie unser langjährig gewachsenes Wissen in Forschung und Entwicklung, im Design unserer Produktions- und Geschäftsprozesse und im Projektmanagement.

Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor ist das eigene langjährig gewachsene Vertriebsnetz von WACKER. Das Unternehmen ist so in der Lage, das Produkt- und Dienstleistungsangebot von WACKER kundennah zu vertreiben.