Der Konzern hat seine Investitionen im Geschäftsjahr 2009 nahezu vollständig aus dem eigenen Cashflow finanziert. Der Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 767,5 Mio. € (2008: 1,01 Mrd. €). Er hat sich damit um 23,7 Prozent verringert. Dies ist auf ein deutlich gesunkenes Jahresergebnis zurückzuführen sowie im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Kundenanzahlungen für künftige Polysiliciumlieferungen. Die Mittelzuflüsse aus Anzahlungen beliefen sich auf 36,9 Mio. € (2008: 197,7 Mio. €). Das Jahresergebnis, korrigiert um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge aus Rückstellungen sowie Abschreibungen, verringerte sich um 241,4 Mio. € auf 663,8 Mio. €. Dies sind 26,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Positiv ausgewirkt auf den Mittelzufluss haben sich die gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Vorräte. Hier hat WACKER seinen Vorratsbestand konsequent an die Produktionsmengen angepasst. Weil sich die Erfolgsbeteiligung im Geschäftsjahr 2009 gegenüber dem Vorjahr verringert hat, sind die sonstigen Verbindlichkeiten gesunken. Dies hat den Brutto-Cashflow vermindert. Durch die Verpflichtung beim Rückzug aus dem Gemeinschaftsunternehmen WACKER SCHOTT Solar, Verluste zu übernehmen sowie erhaltene Anzahlungen anteilig zurückzuzahlen, ergab sich ein Mittelabfluss in Höhe von insgesamt 64,0 Mio. €.
Investitionen nahezu vollständig aus eigenem Cashflow finanziert
Die Liquiditätsabflüsse durch Investitionstätigkeit in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen sowie Finanzanlagen sind im Geschäftsjahr 2009 ebenfalls zurückgegangen. Sie lagen bei 800,4 Mio. € (2008: 983,7 Mio. €). Die Mittel gingen im Wesentlichen in den Ausbau der Produktionsanlagen zur Herstellung von Polysilicium, Siloxan und Dispersionspulver. Die Auszahlungen für neue Produktionsanlagen betrugen 770,5 Mio. €. Außerdem leistete WACKER Kapitaleinzahlungen in Höhe von 32,1 Mio. € in Gemeinschaftsunternehmen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden 171,2 Mio. € für den vollständigen Erwerb der Anteile an den früheren Partnerunternehmen Air Products Polymers und Wacker Polymer Systems ausbezahlt.
Die im Vorjahr erworbenen Bundeswertpapiere wurden vollständig verkauft und haben den Cashflow aus Investitionstätigkeit um 101,1 Mio. € verbessert.
Der Netto-Cashflow – also der Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit abzüglich des Mittelabflusses aus langfristiger Investitionstätigkeit – lag im Jahr 2009 bei -32,9 Mio. € (2008: 21,7 Mio. €). Dies sind 54,6 Mio. € weniger als im Vorjahr.
Im Geschäftsjahr 2009 betrug der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit 92,5 Mio. € (2008: -87,7 Mio. €). Hierin enthalten sind Kapitaleinzahlungen des Minderheitsgesellschafters Dow Corning in ein Gemeinschaftsunternehmen in Asien. Dividenden ausschüttungen an Gesellschafter in Höhe von 90,1 Mio. € (hauptsächlich an die Aktionäre der Wacker Chemie AG in Höhe von 89,4 Mio. €) haben den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit reduziert. Aus gestiegenen Bankverbindlichkeiten ergab sich ein Mittelzufluss in Höhe von 215,7 Mio. €. Die höheren Bankverbindlichkeiten resultieren vornehmlich aus langfristigen Darlehen in Höhe von 180,0 Mio. €, die WACKER aufgenommen hat.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, die sich aus den Cashflows ergeben, nahmen im Berichtszeitraum bereinigt um Wechselkurseffekte um 159,4 Mio. € zu. Sie betrugen zum Geschäftsjahresende 363,6 Mio. €.