Compliance

WACKER arbeitet nach ethischen Grundsätzen der Unternehmensführung, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Sie sind in unserem Code of Conduct zusammengefasst. Alle WACKER-Mitarbeiter sind verpflichtet, diese einzuhalten. Es bestehen gesonderte oder ergänzende Verhaltensrichtlinien für einzelne Standorte (zum Beispiel das Mitarbeiterhandbuch von WACKER Greater China). Die US-Gesellschaften des Konzerns haben eigene Compliance-Programme. Sie sind auf die Besonderheiten des US-Rechts zugeschnitten.

WACKER duldet keine Verstöße gegen die Verhaltensgrundsätze oder gegen gesetzliche Vorschriften. Jeder Mitarbeiter, der Fragen zum korrekten Verhalten in seinem Arbeitsumfeld hat, kann Rat bei Vorgesetzten, den Arbeitnehmervertretern und bei den weltweit 22 Compliance-Beauftragten einholen. Neben den bisherigen Compliance-Beauftragten wurden in der Berichtsperiode weitere in Mexiko, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Asien ernannt und ausgebildet. Der Konzern-Compliance-Officer berichtet an den Vorstandsvorsitzenden von WACKER.

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Compliance-Beauftragte bei WACKER

 

 

 

Standort

 

Unternehmen

 

 

 

Deutschland und Europa

 

 

München (Deutschland und nicht explizit genannte Länder): Koordination und Leitung Compliance Management Konzern

 

Wacker Chemie AG

Stetten, Deutschland

 

Wacker Chemie AG

Holla, Norwegen

 

Wacker Chemicals Norway AS

 

 

 

Amerika

 

 

Adrian/Michigan, USA

 

Wacker Chemical Corp.

Portland/Oregon, USA

 

Siltronic Corp.

São Paulo, Brasilien

 

Wacker Química do Brasil Ltda.

Mexico City, Mexiko

 

Wacker Mexicana S.A. de C.V.

 

 

 

Asien

 

 

Dubai, Vereinte Arabische Emirate

 

Wacker Chemicals Middle East FZE

Kalkutta, Indien

 

Wacker Metroark Chemicals Pvt. Ltd.

Mumbai, Indien

 

Wacker Chemie India Ltd.

Shanghai, China

 

Wacker Chemicals China Company Ltd. (Holding)

Shunde, China

 

Wacker Dymatic (Shunde) Company Ltd.

Nanjing, China

 

Wacker Polymer Systems (Nanjing) Company Ltd.

Wuxi, China

 

Wacker Polymer Systems (Wuxi) Company Ltd.

Zhangjiagang, China

 

Wacker Chemicals (Zhangjiagang) Company Ltd.

Tokio, Japan

 

Wacker Asahi Kasei Silicone

Tokio, Japan

 

Siltronic Japan Corporation

Seoul, Südkorea

 

Wacker Chemicals Korea Inc.

Singapur, Singapur

 

Siltronic Singapore Pte. Ltd

Singapur, Singapur

 

Siltronic Samsung Wafer Pte. Ltd.

Singapur, Singapur

 

Wacker Chemicals South Asia Ltd.

Bei beobachteten Verstößen sind die Mitarbeiter angehalten, ihre Vorgesetzten, die Compliance-Beauftragten, den Betriebsrat oder die Verantwortlichen der Personalabteilung zu informieren. Jedem begründeteten Verdacht geht WACKER nach. Die Region WACKER Greater China verfügt über eine Compliance-Telefonhotline. Mitarbeiter und Geschäftspartner können über sie mögliche Verstöße anonym melden. Die Mitarbeiter der Region sind zudem aufgefordert, jedes Jahr ein Bekenntnis zu regelgerechtem Verhalten zu unterschreiben.

Mitarbeiter mit Kontakt zu Geschäftspartnern sind verpflichtet, eine E-Learning-Fortbildung zu Compliance zu absolvieren. Sie gilt konzernweit und behandelt auch kartellrechtliche Fragen. Alle Mitarbeiter in Vertrieb und Marketing von WACKER müssen zudem eine Onlineschulung zum europäischen Kartellrecht (WACKER Antitrust Programm) durchlaufen und werden durch Präsenzschulungen vertieft im Kartellrecht unterwiesen. Neben onlinegestützten Fortbildungen finden im Rahmen von Bereichstagungen, regionalen Treffen und globalen Vertriebskonferenzen Schulungen zu dem Thema statt. In den USA existiert eine auf den amerikanischen Markt zugeschnittene Kartellrechtsschulung. In Deutschland ergänzt eine Onlineschulung zum Datenschutz die Compliance-Fortbildungen.

Mit seinen Compliance-Programmen will WACKER Fehlverhalten verhindern, Risiken aus Fehlverhalten minimieren und – in Übereinstimmung mit dem Global Compact – Fälle von Korruption oder sonstigen Rechtsverstößen aufdecken. Dabei bedienen wir uns organisatorischer Regelungen wie der Funktionstrennung und des Vier-Augen-Prinzips. Durch die Funktionstrennung ist es einzelnen Mitarbeitern nicht möglich, etwa zahlungsauslösende Geschäftsprozesse alleine durchzuführen. Ein Beispiel ist die grundsätzliche Trennung zwischen anfordernden Stellen und dem Einkauf. Das Vier-Augen-Prinzip stellt sicher, dass jeder kritische Vorgang von einer zweiten Person begleitet wird.

Ein Schwerpunkt des Compliance-Managements lag im Jahr 2011 auf ausländischen Standorten. Die dortigen Mitarbeiter wurden verstärkt in die E-Learning-Fortbildungen zu Compliance einbezogen und vor Ort in Seminaren geschult. Im Jahr 2012 setzte das Compliance-Management den Fokus darauf, Maßnahmen mit weltweiter Geltung, beispielsweise zum britischen Antikorruptionsgesetz UK Bribery Act 2010, im Dialog mit den ausländischen Standorten auf die lokalen Anforderungen abzustimmen und umzusetzen.

Die Wirksamkeit des Kontrollsystems bei WACKER wird durch unsere interne Konzernrevision systematisch überprüft. Sie auditiert im Auftrag des Vorstands und mit Hilfe des Revisionshandbuchs regelmäßig alle Unternehmensteile. Die zu prüfenden Themen werden in Abstimmung mit dem Vorstand nach einem risikoorientierten Ansatz ausgewählt und in einem Jahresplan festgelegt. Wenn notwendig, wird dieser an geänderte Rahmenbedingungen unterjährig flexibel angepasst. Grundsätzlich werden jene Prozesse und Bereiche häufiger geprüft, die ein höheres Risiko für Korruption oder Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben aufweisen. Kriterien für die Risikobewertung sind unter anderem:

  • Land mit hoher Korruptionseinstufung
  • hohes mögliches Schadensrisiko (finanziell, Reputation)
  • Compliance-Thema (Verdachtsfälle)
  • erheblicher Handlungsbedarf bei vorangegangener Prüfung
  • gesetzliche Verpflichtung zur regelmäßigen Prüfung

Für kapitalintensive technische Aufgaben wie Anlagenbau und Instandhaltung setzen wir speziell geschulte Industriemeister als Revisoren ein.

In den Jahren 2011 und 2012 hat WACKER schwerpunktmäßig diese Themen geprüft:

  • Anlagensicherheit
  • Prozesse der Rechnungslegung
  • Abrechnung von Investitionsprojekten und externer Instandhaltungsleistungen
  • Know-how-Schutz der Planungsdienstleister beim Umgang mit Daten von WACKER

Die Konzernrevision führte im Jahr 2012 insgesamt 32 und im Jahr 2011 insgesamt 37 Audits durch. Davon entfallen 21 Audits auf die funktionsübergreifende Überprüfung der Geschäftsprozesse von Tochtergesellschaften. Der Prüfplan 2012 wurde im Wesentlichen abgearbeitet, neun Themen bzw. Punkte der Nachschau werden im Geschäftsjahr 2013 abgeschlossen. Es ergaben sich keine wesentlichen Beanstandungen. Hinweise und vorgeschlagene Maßnahmen aus den Prüfungen, z.B. für bessere Prozessabläufe, werden umgesetzt und systematisch verfolgt.

Die Unternehmenskultur von WACKER ist von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt. Dennoch ist ein Fehlverhalten Einzelner nie auszuschließen. Hier setzen wir auf unsere internen Risikoprüfungen.

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Compliance-Vorfälle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2012

 

2011

 

2010

1

Höhe wesentlicher Bußgelder: ab 10.000 €

2

Mitarbeiter mit Kontakten zu externen Geschäftspartnern werden alle zwei Jahre geschult. Dies sind ca. 50 Prozent aller Konzernmitarbeiter.

3

Nur WACKER Deutschland

 

 

 

 

 

 

 

Höhe wesentlicher Bußgelder1 und Zahl nicht-monetärer Strafen wegen Nichteinhaltung von Rechtsvorschriften im Umweltbereich

 

 

 

Anzahl der auf Korruptionsrisiken untersuchten Organisationsseinheiten

 

32

 

37

 

37

Anteil der auf Korruptionsrisiken untersuchten Rechtsseinheiten (%)

 

27

 

32

 

30

Zur Korruptionsprävention geschulte Mitarbeiter2 (%)

 

50

 

50

 

51

Als Reaktion auf Verstöße gegen Gesetze, Codes und Standards ergriffene Maßnahmen3

 

 

 

 

 

 

Abmahnungen

 

18

 

16

 

9

Beendigung des Arbeitsverhältnisses

 

7

 

4

 

3

Zahl der Klagen auf Grund wettbewerbswidrigen Verhaltens, Kartell- oder Monopolbildung

 

1

 

 

Höhe wesentlicher Bußgelder1 und Zahl nicht monetärer Strafen wegen Verstoßes gegen Rechtsvorschriften

 

 

 

Höhe wesentlicher Bußgelder1 auf Grund von Verstößen gegen Gesetzesvorschriften in Bezug auf das Angebot und die Verwendung von Produkten und Dienstleistungen

 

 

 

Gemäß dem Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) von Transparency International ist WACKER überwiegend in Ländern geschäftlich aktiv, die ein geringes oder sehr geringes Korruptionsrisiko haben.

Umsatzanteile nach Korruptionsrisiko gemäß Transparency International1

Umsatzanteile nach Korruptionsrisiko gemäß Transperency International (Balkendiagramm)

1 Der Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) von Transparency International listet Länder nach dem Grad der im öffentlichen Sektor wahrgenommenen Korruption auf. Die Kategorien dieser Grafik wurden selbstständig gebildet.