Der Markt für Halbleiter soll sich nach Einschätzung des Marktforschungsinstituts Gartner im Jahr 2010 erholen. Die Experten rechnen damit, dass der weltweite Absatz von Siliciumwafern nach verkaufter Fläche gegenüber dem Vorjahr um gut 23 Prozent zunehmen wird und damit wieder das Niveau von 2008 erreicht. Im Jahr 2011 prognostiziert Gartner einen weiteren Anstieg um rund neun Prozent. Der Umsatz mit Siliciumwafern für die Halbleiterindustrie wird nach Ansicht der Experten ebenfalls wachsen, und zwar um gut 22 Prozent im Jahr 2010 und um rund zwölf Prozent im Jahr 2011.
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Wichtige Abnehmerbranchen von WACKER |
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Branchen |
Einfluss Wirtschaftskrise |
Entwicklung 2010/2011 | ||
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Bauindustrie |
Deutlicher Rückgang |
Wachstum in Asien | ||
Photovoltaikindustrie |
Wachstum |
Starkes weiteres Wachstum, aber zyklisch | ||
Halbleiterindustrie |
Deutlicher Rückgang |
Erholung, aber weiter stark zyklischer Markt | ||
Energie/Elektro |
Leichter Rückgang |
Wachstum | ||
Chemieindustrie |
Deutlicher Rückgang |
Erholung |
Die EPIA (European Photovoltaic Industry Association) geht davon aus, dass der Markt für Photovoltaik in den Jahren 2010 und 2011 kräftig wachsen wird. Die neu installierte Photovoltaikleistung soll von 6,8 Gigawatt (GW) im Jahr 2009 auf 10,8 GW im Jahr 2010 steigen, im Jahr 2011 auf 13,8 GW. Besonders in den USA erwartet die EPIA deutliche Zuwachsraten. Zum ersten Mal könnte die neu installierte Leistung im Jahr 2010 dort höher sein als in Deutschland. Ab 2011 wird sich nach Angaben der EPIA auch die neu installierte PV-Leistung in China nennenswert erhöhen, auf 600 MW. Die Polysiliciumproduktion wird sich in den nächsten Jahren weiter erhöhen, da WACKER wie auch andere Hersteller ihre Kapazitäten ausbauen. Im Jahr 2010 soll die weltweite Polysiliciumproduktion auf über 100.000 Tonnen ansteigen, was zu Überkapazitäten im Markt führen kann.
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Neu installierte PV-Leistungen 2010 und 2011 |
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Neu installierte |
CAGR1 | ||||||||
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2011 |
2010 |
% | |||||||
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Deutschland |
3.200 |
2.800 |
14 | |||||||
Spanien |
600 |
500 |
20 | |||||||
Übriges Europa |
3.310 |
2.190 |
51 | |||||||
USA |
3.400 |
3.000 |
13 | |||||||
Japan |
1.200 |
1.000 |
20 | |||||||
Asien |
1.300 |
700 |
86 | |||||||
Übrige Welt |
800 |
600 |
33 | |||||||
Gesamt |
13.810 |
10.790 |
28 |
Die chemische Industrie wird im Jahr 2010 höhere Umsatz- und Produktionszahlen erreichen als im Vorjahr. Die Erholung wird aber nur langsam vorankommen. Nach Ansicht des VCI wird die deutsche Chemieproduktion um fünf Prozent zulegen, der Gesamtumsatz der Branche um etwa sechs Prozent. Die Kapazitätsauslastung bleibt jedoch nicht befriedigend. Besondere Chancen sieht der VCI für die chemische Industrie in den Schwellenländern. Vor allem in China und Indien wird in den nächsten Jahren der Bedarf wichtiger Abnehmerbranchen weiter steigen. WACKER hat sich bereits frühzeitig auf diese Entwicklung eingestellt und wird seine Produktionskapazitäten insbesondere in China in den nächsten zwei Jahren weiter ausbauen.
Eine moderate Belebung der weltweiten Bauindustrie erwartet das Marktforschungsinstitut Global Insight für das Jahr 2010, was sich mit den Erwartungen des Geschäftsbereichs WACKER POLYMERS deckt. Die weltweiten Bauaktivitäten sollen laut Global Insight im Jahr 2010 um 0,4 Prozent zunehmen. Im Jahr 2011 wird es dann zu einem höheren Anstieg des Markts kommen. Verantwortlich dafür ist in erster Linie der Bereich Infrastrukturprojekte, der getragen wird von den staatlichen Konjunkturprogrammen und der Notwendigkeit der Länder, in die Infrastruktur zu investieren. Vor allem in Indien und in China wird ein stärkeres Wachstum erwartet als in anderen Ländern. WACKER POLYMERS und WACKER SILICONES wollen von diesem Wachstum profitieren und haben im Jahr 2009 in Indien ein eigenes technisches Kompetenzzentrum eröffnet, in China ist WACKER mit zwei technischen Kompetenzzentren vertreten. Mit der Inbetriebnahme des Standorts Nanjing beliefern wir unsere Kunden mit Dispersionen und Dispersionspulvern seit 2009 direkt aus China. Global Insight schätzt, dass die weltweite Bauindustrie bis zum Jahr 2013 durchschnittlich um 2,2 Prozent wächst.
Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) erwartet für das Jahr 2010, dass sich die deutsche Elektroindustrie wieder erholt. Er geht von einem Produktionswachstum von sechs Prozent aus. Langfristig sind das Wachstum und der Nachholbedarf in vielen Schwellenländern wichtige Treiber für die weltweite Elektronikindustrie. Die asiatische Elektronikindustrie rechnet 2010 mit einem langsamen Aufschwung. China, Japan, Taiwan und Südkorea erwarten einen Anstieg ihrer Elektrotechnik- und Elektronikproduktion.
Ausrichtung des Konzerns in den folgenden zwei Geschäftsjahren
WACKER hat – wie berichtet – im Geschäftsjahr 2009 die Strategien in den Geschäftsbereichen WACKER SILICONES und Siltronic optimiert und weiterentwickelt. Zum 1. Januar 2010 hat der bisherige Geschäftsbereich WACKER FINE CHEMICALS seinen Fokus verstärkt auf die Biotechnologie gerichtet und ist umfirmiert worden. Er heißt jetzt WACKER BIOSOLUTIONS.
WACKER FINE CHEMICALS mit neuem Fokus und neuem Namen
WACKER hat am 14. Januar 2010 bekanntgegeben, dass der Standort Kempten im Laufe des Jahres 2011 geschlossen wird. Dort produziert das Unternehmen pyrogene Kieselsäure. Die Werkschließung ist Teil der angekündigten Strukturmaßnahmen im Geschäftsbereich WACKER SILICONES. WACKER will die Produktionsvolumina von Kempten auf seine bestehenden Großanlagen in Burghausen und Nünchritz übertragen und dort auf diese Weise die Auslastung optimieren. Auf Grund dieser Maßnahme hat WACKER eine ergebniswirksame Wertminderung im Anlagevermögen von 3,5 Mio. € und eine Rückstellung in Höhe von 5,5 Mio. € gebildet, die im Abschluss des Geschäftsjahres 2009 berücksichtigt sind.
Weitere wesentliche Änderungen in der Geschäftspolitik und der organisatorischen Ausrichtung sind aus heutiger Sicht nicht vorgesehen. Wir gehen davon aus, dass das internationale Geschäft wie schon in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewinnt und wir unser Produktions-, Vertriebs- und Servicenetz ausbauen werden.