Produktion

Die Produktion von WACKER musste im Geschäftsjahr 2009 eine Reihe von Herausforderungen bewältigen. Infolge des starken Umsatzrückgangs lag die Kapazitätsauslastung im Durchschnitt zwischen 70 und 80 Prozent, deutlich unter dem in der Chemie üblichen Niveau von 85 Prozent. In der Waferproduktion für die Halbleiterindustrie fiel die Auslastung im ersten Quartal auf unter 50 Prozent und erholte sich danach kontinuierlich. Im Geschäftsbereich WACKER SILICONES wurden 14 Anlagen zwischen vier und 16 Wochen vollständig abgeschaltet. Im Geschäftsbereich WACKER POLYMERS wurden zwei Reaktoren für rund neun Monate stillgelegt und ein Trockner komplett abgestellt.

Trotz des wirtschaftlichen Abschwungs hat WACKER den Ausbau seines Produktionsnetzes unverändert fortgesetzt. Verantwortlich für die Projektabwicklung ist die eigene Ingenieurtechnik. Es ist eine der großen Stärken von WACKER Engineering-Know-how im Unternehmen zu haben. Für das Abwickeln von Investitionsprojekten ist eine hohe Fachkompetenz im Projektmanagement und in der Technologie erforderlich. Gleichzeitig sichern wir durch eigenes Engineering unser Produktions-Know-how, beispielsweise in der Polysiliciumproduktion. Auf Grund unserer langjährigen Erfahrungen gelingt es immer wieder, die spezifischen Investitionskosten zu senken, die Bauzeiten zu reduzieren und die Produktivität der Anlagen zu steigern. Die Investitionen in neue Produktionsanlagen betrugen im Geschäftsjahr 2009 rund 708 Mio. €. Die aktuell wichtigsten Projekte sind der Aufbau der Polysiliciumproduktion in Nünchritz und der Beginn der zweiten Ausbaustufe für pyrogene Kieselsäure in Zhangjiagang.

Produktion wurde der Nachfrage angepasst

Insgesamt hat WACKER im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 einige neue Produktionsanlagen in Betrieb genommen. Der Standort South Brunswick, USA, der im Rahmen der Übernahme der Air Products-Anteile zu WACKER kam, wurde geschlossen. Die Produktion von Dispersionen wurde nach Calvert City verlagert.

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Wichtige Inbetriebnahmen

 

 

 

 

Standort

 

Projekt

 

Neue Kapazitäten

 

Inbetriebnahme

 

 

 

 

 

 

 

Nanjing

 

Dispersionspulver

 

30.000 t/a

 

2009

Burghausen

 

Poly-Ausbaustufe 8

 

10.000 t/a

 

2009

Eddyville

 

Cyclodextrinanlage

 

7.500 t/a (insgesamt)

 

2009

Über das Programm „Wacker Operating System“ (WOS) erhöht WACKER seine Produktivität über die gesamte Wertschöpfungskette. Auf Grund der geringen Auslastung der Produktionsanlagen war 2009 ein besonderes Jahr für WOS. Der strategische Ansatz, die spezifischen (auf die Produktionsmenge bezogenen) Kosten zu senken, konnte nicht aufrecht erhalten werden. Das Ziel war es deshalb, die absoluten Kosten deutlich zu senken.

Um das Thema WOS noch stärker im Unternehmen zu verankern, wurde im Geschäftsjahr 2009 die WOS ACADEMY ins Leben gerufen. Sie bietet verschiedene Schulungen zum Thema Produktivität an und ist die zentrale Wissensschulung für alle Mitarbeiter. Die Teilnehmer werden an konkreten Projekten in den Betrieben unterrichtet und können so die erlernten Methoden sofort anwenden. Die Trainer der WOS ACADEMY begleiten als Berater die Teilnehmer in ihren Projekten. Für den Erfahrungsaustausch untereinander wurde das WOS Forum eingerichtet.

Wacker Operating System (WOS) seit 2009 mit eigener Akademie