Cashflow

Die hohen Investitionen des Konzerns führen gegenwärtig zu einem Mittelabfluss, der den operativen Cashflow deutlich übersteigt. Das langfristige Ziel, Investitionen im Wesentlichen aus dem eigenen Cashflow zu finanzieren, hat WACKER deshalb durch eine Strategie der Fremdfinanzierung ergänzt. Dadurch stellt der Konzern sicher, dass wichtige Investitionsprojekte teilweise mit langfristigen Darlehen finanziert werden können.

Brutto-Cashflow

Im Geschäftsjahr betrug der Mittelzufluss aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Brutto-Cashflow) 363,1 Mio. € (2011: 867,0 Mio. €). Das ist ein Rückgang um 58 Prozent. Im Wesentlichen sind das niedrige Konzernjahresergebnis in Höhe von 106,8 Mio. € (2011: 356,1 Mio. €) und der Rückgang der erhaltenen Anzahlungen für Polysiliciumlieferungen dafür verantwortlich. Die erhaltenen Anzahlungen veränderten sich um -154,4 Mio. € (2011: 170,4 Mio. €). Der Grund dafür sind Polysiliciumlieferungen an Kunden, für die WACKER in der Vergangenheit Vorauszahlungen erhalten hat. Im Vorjahr hatten dagegen Zuflüsse aus erhaltenen Kundenanzahlungen den Cashflow positiv beeinflusst. Auszahlungen, die im Rahmen der Schließung des japanischen Siltronic-Standorts in Hikari geleistet wurden, und Auszahlungen für variable Vergütungsanteile verringerten den operativen Cashflow ebenfalls. Der Anstieg der Vorräte und der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhte die Mittelbindung. Das hat den Cashflow im Geschäftsjahr mit 69,6 Mio. € (2011: -149,1 Mio. €) belastet.

Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Brutto-Cashflow)

Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Brutto-Cashflow) (Balkendiagramm)

Cashflow aus Investitionstätigkeit

Der Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit war wie bereits im Vorjahr geprägt durch hohe Investitionen in den Aufbau der Produktionsanlagen für Polysilicium. WACKER investierte im Geschäftsjahr 2012 insgesamt 1,05 Mrd. € (2011: 831,5 Mio. €) vor allem in Sachanlagen und in Finanzinvestitionen. Ein Großteil der Investitionen floss in den Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON für den Aufbau des neuen Produktionsstandorts für Polysilicium in Charleston im US-Bundesstaat Tennessee. Gesellschafterdarlehen an assoziierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen führten zu Auszahlungen in Höhe von 117,8 Mio. € (2011: 34,9 Mio. €).

Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit vor Wertpapieren

Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit vor Wertpapieren (Balkendiagramm)

Im Geschäftsjahr wurden Ein- und Auszahlungen aus Wertpapieren mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten dem Cashflow aus Investitionstätigkeit zugeordnet. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beläuft sich im Geschäftsjahr auf -970,4 Mio. € (2011: -979,0 Mio. €). Fällige Wertpapiere führten im Berichtszeitraum zu einem Zahlungseingang.

Netto-Cashflow

Der Netto-Cashflow belief sich zum Bilanzstichtag auf -536,2 Mio. € (2011: -157,4 Mio. €). Er spiegelt die hohe Investitionstätigkeit des WACKER-Konzerns wider.

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Netto-Cashflow

 

 

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2012

 

2011

 

Veränderung in %

 

 

 

 

 

 

 

Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (Brutto-Cashflow)

 

363,2

 

867,0

 

-58,1

Veränderung der erhaltenen Anzahlungen

 

154,4

 

-163,6

 

Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit vor Wertpapieren

 

-1.053,8

 

-831,5

 

26,7

Zugänge aus Finanzierungsleasing

 

 

-29,3

 

-100

Netto-Cashflow

 

-536,2

 

-157,4

 

>100

Der Netto-Cashflow ist definiert als Summe aus dem Cashflow der betrieblichen Geschäftstätigkeit ohne die Veränderung der erhaltenen Anzahlungen und dem Cashflow aus langfristiger Investitionstätigkeit (ohne Wertpapiere) inklusive Finanzierungsleasing.

Netto-Cashflow

Netto-Cashflow (Balkendiagramm)

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Im Geschäftsjahr 2012 betrug der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit 326,6 Mio. € (2011: 37,4 Mio. €). Er zeigt im Wesentlichen den Mittelzufluss aus den neu aufgenommenen Darlehen. Die Dividendenzahlung der Wacker Chemie AG im zweiten Quartal 2012 hat den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit um 109,3 Mio. € vermindert. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 281,3 Mio. € ab. Sie belaufen sich auf 192,6 Mio. € (2011: 473,9 Mio. €).

Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

Veränderung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (Balkendiagramm)