Ertragslage der Wacker Chemie AG nach HGB

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Gewinn- und Verlustrechnung

 

 

 

 

 

Mio. €

 

2012

 

2011

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

3.298,1

 

3.539,5

Bestandsveränderungen

 

-0,1

 

124,7

Andere aktivierte Eigenleistungen

 

31,7

 

41,6

Gesamtleistung

 

3.329,7

 

3.705,8

 

 

 

 

 

Sonstige betriebliche Erträge

 

279,4

 

194,1

Materialaufwand

 

-1.481,7

 

-1.470,5

Personalaufwand

 

-726,1

 

-777,2

Abschreibungen

 

-341,3

 

-330,1

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

-670,9

 

-641,3

Betriebsergebnis

 

389,1

 

680,8

 

 

 

 

 

Beteiligungsergebnis

 

-245,7

 

18,8

Zinsergebnis

 

-40,0

 

-10,7

Sonstiges Finanzergebnis

 

-4,9

 

-7,7

Finanzergebnis

 

-290,6

 

0,4

 

 

 

 

 

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

 

98,5

 

681,2

 

 

 

 

 

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

 

-83,6

 

-179,0

Jahresüberschuss

 

14,9

 

502,2

 

 

 

 

 

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

 

978,7

 

775,2

Ausschüttung

 

-109,3

 

-158,9

Einstellung in die Gewinnrücklagen

 

-230,0

 

-139,8

 

 

 

 

 

Bilanzgewinn

 

654,3

 

978,7

Die Ertragslage der Wacker Chemie AG war im Geschäftsjahr 2012 geprägt durch ein niedrigeres Betriebsergebnis und Abschreibungen von Beteiligungen in China. Der Jahresüberschuss ging von 502,2 Mio. € im Vorjahr auf 14,9 Mio. € zurück.

Im Wesentlichen wurde das Betriebsergebnis durch geringere Umsatzerlöse gemindert, insbesondere im Bereich WACKER POLYSILICON. Die Wacker Chemie AG hat im Geschäftsjahr 2012 erhaltene Anzahlungen und Schadenersatzleistungen aus der Auflösung von langfristigen Lieferverträgen für Polysilicium in Höhe von 113,1 Mio. € vereinnahmt. Das hat die Ertragslage positiv beeinflusst. Das Finanzergebnis enthält unter anderem Abschreibungen auf Beteiligungen in Höhe von 175,0 Mio. €. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit betrug 98,5 Mio. € (2011: 681,2 Mio. €).

Der Umsatz ging von 3,54 Mrd. € auf 3,30 Mrd. € zurück. Das ist ein Minus von sieben Prozent. Dabei entwickelten sich die Umsätze der einzelnen Geschäftsbereiche unterschiedlich. Der Geschäftsbereich WACKER SILICONES hat seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr von 1,26 Mrd. € auf 1,27 Mrd. € leicht gesteigert. Positiv entwickelte sich auch der Umsatz von WACKER POLYMERS. Er hat sich von 625,7 Mio. € auf 642,0 Mio. € erhöht. Das sind knapp drei Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON ist der Umsatz auf Grund des schwierigen Marktumfelds in der Photovoltaikindustrie um rund 20 Prozent auf 1,10 Mrd. € (2011: 1,37 Mrd. €) zurückgegangen. Der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS konnte den Umsatz von 103,4 Mio. € auf 114,4 Mio. € steigern. Das ist ein Plus von fast elf Prozent. Die Gesamtleistung verringerte sich um 376,1 Mio. € auf 3,33 Mrd. €. Anders als im Vorjahr ergab sich kein positiver Effekt aus dem Bestandsaufbau von Vorräten (2011: 124,7 Mio. €), da die Vorräte auf dem Niveau von 2011 verblieben.

Der Materialaufwand lag in der gleichen Größenordnung wie im Vorjahr. Er betrug 1,48 Mrd. € (2011: 1,47 Mrd. €). Niedrigere Rohstoffkosten und höhere Aufwendungen für Energie glichen sich über das Gesamtjahr hinweg aus. Der Energieverbrauch erhöhte sich auch durch die neue Polysiliciumproduktion in Nünchritz, die im vergangenen Jahr auf volle Auslastung hochgefahren wurde. Insgesamt hat WACKER in Deutschland deutlich mehr Polysilicium produziert als im Jahr 2011. Strategische Rohstoffe wie Ethylen und Methanol waren durchschnittlich um sieben Prozent teurer als im Vorjahr. Silicium als strategischer Rohstoff für alle siliciumbasierten Produkte war dagegen um sechs Prozent günstiger als vor einem Jahr.

Der Personalaufwand ging um sieben Prozent auf 726,1 Mio. € zurück (2011: 777,2 Mio. €) zurück. Der wesentliche Grund dafür waren geringere variable Vergütungsleistungen, auch bedingt durch den operativen Ergebnisrückgang. Die laufenden Personalaufwendungen aus Löhnen und Gehältern blieben im Vergleich zum Vorjahr annähernd konstant. Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte die Wacker Chemie AG 9.467 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (31.12.2011: 9.511). Der laufende Aufwand für die Pensionen ist durch den höheren Firmenbeitrag für leistungsorientierte Pensionszusagen gestiegen. Die Wacker Chemie AG zahlte im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals 350 Prozent des Arbeitnehmerbeitrags (2011: 250 Prozent) in die Pensionskasse ein.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten der Wacker Chemie AG beliefen sich im Jahr 2012 auf 105,0 Mio. € (2011: 96,0 Mio. €). Dies ist ein Anstieg von neun Prozent.

Die Abschreibungen haben sich leicht erhöht. Sie wuchsen von 330,1 Mio. € im Vorjahr auf 341,3 Mio. €. Das ist ein Plus von drei Prozent. Im Vorjahr waren jedoch außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen in Höhe von rund 25 Mio. € enthalten. Der Grund für den Anstieg der planmäßigen Abschreibung ist zum einen die Verkürzung der Nutzungsdauern für Infrastrukturanalgen und Betriebsvorrichtungen für Polysiliciumanlagen. Ferner wurden die Produktionsanlagen für Polysilicium in Nünchritz im Jahr 2012 erstmals voll planmäßig abgeschrieben.

Das sonstige betriebliche Ergebnis, bestehend aus sonstigem betrieblichen Ertrag und Aufwand, hat sich per Saldo um zwölf Prozent verbessert. Es beträgt -391,5 Mio. € (2011: -447,2 Mio. €). Der wesentliche Grund für dieses Plus sind vereinnahmte erhaltene Anzahlungen und Schadenersatzleistungen aus der Auflösung von Polysiliciumverträgen. Diese summierten sich im Geschäftsjahr 2012 auf 113,1 Mio. € (2011: 66,2 Mio. €). Das operative Währungsergebnis wies einen negativen Saldo von 10,0 Mio. € auf (2011: +19,2 Mio. €). Zuführungen zu und Auflösungen von Rückstellungen haben das sonstige betriebliche Ergebnis per Saldo um 3,7 Mio. € (2011: 8,6 Mio. €) erhöht. Im sonstigen betrieblichen Aufwand sind neben dem Währungsergebnis im Wesentlichen Aufwendungen für Ausgangsfrachten, Zölle und sonstige Vertriebskosten, sonstige Fremdarbeiten sowie Reparaturen und Instandhaltung enthalten.

Das Betriebsergebnis lag mit 389,1 Mio. € (2011: 680,8 Mio. €) um 43 Prozent unter dem Vorjahreswert. Geringere Umsätze sind die Hauptursache für diesen Rückgang. Auf Grund der rückläufigen Gesamtleistung stieg die Materialeinsatzquote auf 44,5 Prozent (2011: 39,7 Prozent). Die Personaleinsatzquote ist nur geringfügig gewachsen. Sie erhöhte sich von 21,0 Prozent im Vorjahr auf 21,8 Prozent.

Das Beteiligungsergebnis ist bestimmt durch Abschreibungen auf chinesische Gesellschaften und Aufwendungen für übernommene Verluste aus Ergebnisabführungsverträgen.

Im vergangenen Jahr wurde die Verrechnungspreispolitik zwischen den chinesischen WACKER-Gesellschaften und dem assoziierten Unternehmen Dow Corning (ZJG) Co. Ltd., das am Standort Zhangjiagang (China) Siloxan herstellt, an die Marktgegebenheiten angepasst. Das hat die Transferpreise für Siloxan erheblich reduziert und führte zu einer Wertberichtigung auf den Beteiligungsansatz der Dow Corning (ZJG) Holding Co. Private Ltd., Singapur, in Höhe von 105,0 Mio. Euro. Die Wacker Chemie AG hält 25 Prozent an dieser Gesellschaft.

Im Rahmen der Anpassung der Transferpreise für Siloxan wurde auch der Transferpreis für hochdisperse Kieselsäure der Marke HDK® reduziert, die Wacker Chemicals Fumed Silica (ZJG) Co. Ltd. am Standort Zhangjiagang produziert. Dadurch ergab sich eine Wertberichtigung auf den Beteiligungsansatz der Wacker Chemicals Fumed Silica (ZJG) Holding Co. Ltd., Singapur, in Höhe von 20,0 Mio. Euro. Die Wacker Chemie AG hält 51 Prozent an dieser Gesellschaft.

Darüber hinaus wurde eine Wertberichtigung auf den Beteiligungsansatz der Wacker Chemicals (China) Company Ltd. (Holding), Shanghai, China, in Höhe von 50,0 Mio. Euro vorgenommen. Wacker reagiert mit den Abschreibungen auf die aktuelle Marktsituation im Silicongeschäft.

Den übernommenen Verlusten, im Wesentlichen aus der Beteiligung an der Siltronic AG in Höhe von 112,0 Mio. € (2011: 20,4 Mio. €) standen kumulierte Erträge aus den Chemiebeteiligungen in Höhe von 41,3 Mio. € (2011: 39,2 Mio. €) gegenüber.

Das Zinsergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr um 29,3 Mio. € auf -40,0 Mio. € zurückgegangen (2011: -10,7 Mio. €). Im Wesentlichen zeigen sich hier geringere Zinserträge aus der Anlage von Wertpapieren und Festgeldern. Für die gestiegenen Finanzverbindlichkeiten fielen im Jahr 2012 höhere Zinsaufwendungen an. Der Zinsaufwand für die Aufzinsung von Pensionsrückstellungen erhöhte sich ebenfalls.

Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ist mit 83,6 Mio. € deutlich gesunken (2011: 179,0 Mio. €). Hier spiegelt sich das operativ geringere Ergebnis wider. Bereinigt um steuerlich nicht abzugsfähige Abschreibungen auf Beteiligungen ergibt sich eine Steuerquote von rund 30 Prozent.

Der Jahresüberschuss beträgt 14,9 Mio. € (2011: 502,2 Mio. €). Der Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2012 ergibt sich durch den Gewinnvortrag aus dem Vorjahr abzüglich der Einstellung in die Gewinnrücklagen in Höhe von 230,0 Mio. € und der Dividendenausschüttung in Höhe von 109,3 Mio. €. Er beläuft sich auf 654,3 Mio. € (2011: 978,7 Mio. €).