Bilanzentwicklung Passiva

Konzerneigenkapital auf konstantem Niveau

Das Eigenkapital hat sich zum 31. Dezember 2012 geringfügig auf 2,62 Mrd. € (2011: 2,63 Mrd. €) reduziert. Die gestiegene Bilanzsumme hat dazu geführt, dass die Eigenkapitalquote etwas niedriger ist. Zum 31. Dezember 2012 beträgt sie 41,4 Prozent (2011: 42,2 Prozent). Im Eigenkapital ist das Jahresergebnis in Höhe von 106,8 Mio. € (2011: 356,1 Mio. €) enthalten. Dividendenzahlungen und Ausschüttungen haben das Eigenkapital um 110,7 Mio. € (2011: 160,1 Mio. €) gemindert. Die in den übrigen Eigenkapitalposten enthaltenen Effekte beliefen sich auf -8,0 Mio. € (2011: -13,1 Mio. €).

Schulden

Die Schulden des WACKER-Konzerns sind im Jahresvergleich leicht gestiegen. Sie erhöhten sich um drei Prozent auf 3,71 Mrd. € (2011: 3,61 Mrd. €). Ihr Anteil an der Bilanzsumme liegt bei 59 Prozent (2011: 58 Prozent) und damit geringfügig höher als im Vorjahr.

Langfristige Schulden

Die langfristigen Schulden belaufen sich auf 2,55 Mrd. € (2011: 2,49 Mrd. €). Sie sind im Vergleich zum Vorjahr um 64,8 Mio. € gestiegen. Ihr Anteil an der Bilanzsumme beläuft sich allerdings wie im Vorjahr auf rund 40 Prozent. Die langfristigen Rückstellungen sind um drei Prozent zurückgegangen. Sie betragen 762,7 Mio. € (2011: 782,3 Mio. €). Erwartungsgemäß gestiegen sind die Pensionsrückstellungen. Sie erhöhten sich um 42,2 Mio. € auf 569,3 Mio. € (2011: 527,1 Mio. €). Das ist ein Anstieg von acht Prozent. Die anderen Rückstellungen sind um 17 Prozent auf 161,3 Mio. € gesunken. Neben der Auflösung des langfristigen Teils der Rückstellung für drohende Verluste aus Abnahmeverpflichtungen für Einkaufsverträge für Siloxan aus dem assoziierten Unternehmen mit Dow Corning in Höhe von 30,4 Mio. € wurden im Wesentlichen Steuerrückstellungen in Höhe von 29,2 Mio. € vom langfristigen in den kurzfristigen Bereich umgegliedert. In den langfristigen Personalrückstellungen sind Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläumsrückstellungen enthalten. Die Altersteilzeitrückstellungen reduzierten sich durch die Inanspruchnahme. Die Jubiläumsrückstellungen sind auf Grund niedrigerer Zinsen gestiegen.

Erhöht haben sich die langfristigen Finanzschulden. Sie belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 958,5 Mio. € (2011: 662,1 Mio. €). Das ist ein Plus von 45 Prozent. WACKER hat am 23. Februar 2012 im Zuge der strategischen Mehrjahresfinanzierung vier Schuldscheindarlehen in Höhe von insgesamt 300 Mio. € aufgelegt. Ihre Laufzeiten betragen drei und fünf Jahre. Die abgeschlossene Finanzierung beinhaltet marktübliche Kreditklauseln. Im dritten und vierten Quartal wurden zusätzlich jeweils fünf Mrd. japanische Yen mit einer langfristigen Fälligkeit aufgenommen. Die langfristigen Finanzschulden entsprechen 15 Prozent der Bilanzsumme (2011: 11 Prozent).

Verändert haben sich auch die sonstigen langfristigen Schulden. Sie gingen deutlich zurück. Im Vergleich zum Vorjahr sind sie um 20 Prozent auf 829,6 Mio. € (2011: 1,04 Mrd. €) zurückgegangen. Im Wesentlichen verringerten sich die langfristigen erhaltenen Anzahlungen für Polysilicium um 197,5 Mio. € auf 803,4 Mio. € (2011: 1,0 Mrd. €). Die langfristigen erhaltenen Anzahlungen entsprechen 13 Prozent der Bilanzsumme (2011: 16 Prozent).

Kurzfristige Schulden

Geringfügig angestiegen sind die kurzfristigen Schulden. Sie belaufen sich zum Bilanzstichtag auf 1,16 Mrd. € (2011: 1,12 Mrd. €). Das ist ein Anstieg von vier Prozent. Ihr Anteil an der Bilanzsumme beträgt 18 Prozent. Die kurzfristigen Finanzschulden stiegen von 115,8 Mio. € auf 238,7 Mio. €. Das ist ein Zuwachs von 106 Prozent. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gingen auf 379,8 Mio. € (2011: 402,6 Mio. €) zurück. Die geringere Anlagenauslastung im 4. Quartal 2012 spielt hier eine Rolle. Ihr Anteil an der Bilanzsumme beläuft sich wie im Vorjahr auf sechs Prozent.

Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten beliefen sich auf 542,8 Mio. € (2011: 602,9 Mio. €). Verschiedene Effekte sind hier zu nennen. Die Steuerrückstellungen haben sich um 35,1 Mio. € erhöht. Langfristige Steuerrückstellungen sind in den kurzfristigen Bereich umgegliedert worden. Der kurzfristige Teil der Rückstellung für drohende Verluste aus Abnahmeverpflichtungen für Siloxan aus dem assoziierten Unternehmen mit Dow Corning wurde teilweise aufgelöst. Die sonstigen Verbindlichkeiten haben sich gegenläufig zu den Rückstellungen auf 382,6 Mio. € (2011: 458,3 Mio. €) reduziert. Die Gründe für diesen Rückgang liegen in der Auszahlung der variablen Vergütungen und in Auszahlungen, die im Rahmen der Schließung des japanischen Produktionsstandorts Hikari geleistet wurden. Die kurzfristigen erhaltenen Anzahlungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht.

Nicht bilanziertes Vermögen und außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente

Ein bedeutender Vermögenswert, der nicht in der Bilanz erscheint, sind der Markenwert von WACKER und der jeweilige Wert anderer Marken des Konzerns. Bekanntheit und Reputation unserer Marken sehen wir als wesentlichen Einflussfaktor für die Akzeptanz unserer Produkte und Lösungen bei den Kunden. Es gibt aber noch andere erfolgskritische immaterielle Werte, die unser Geschäft positiv beeinflussen. Hierzu zählen gewachsene Kundenbeziehungen und das Vertrauen unserer Kunden in unsere Produkt- und Lösungskompetenz. Ebenso wichtig sind das profunde Know-how und die Erfahrung unserer Mitarbeiter sowie unser langjährig gewachsenes Wissen in Forschung und Entwicklung, im Design unserer Produkte, in Produktions- und Geschäftsprozessen und im Projektmanagement. Insbesondere unsere integrierte Verbundproduktion verschafft uns einen Wettbewerbsvorteil gegenüber unseren Wettbewerbern. Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor ist das eigene langjährig gewachsene Vertriebsnetz von WACKER. Das Unternehmen ist in der Lage, das Produkt- und Dienstleistungsangebot von WACKER kundennah zu betreiben. In der Bilanz sind außerdem bestimmte geleaste, gepachtete oder gemietete Güter (operating lease), über die im Anhang Nr. 17 berichtet wird, nicht enthalten. Hinzu kommen sonstige selbst geschaffene Güter.

WACKER nutzt keine außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente.