Die Nachfrage aus wichtigen Abnehmerbranchen hat sich im Jahr 2009 schwächer entwickelt. Da WACKER sehr viele verschiedene Abnehmerbranchen bedient, konnte die schwächere Nachfrage speziell in den Bereichen Halbleiter- und Automobilindustrie teilweise ausgeglichen werden durch höhere Absatzmengen an die Solarindustrie. Dem Wettbewerbsdruck durch asiatische Hersteller begegnen wir mit einer steigenden Regionalisierung unserer Produktion und mit unserer Qualitäts- und Kostenführerschaft bei umsatzstarken Produkten. Nicht auszuschließen ist das Risiko von Überkapazitäten im Chemiegeschäft und einem damit verbundenen Preisdruck. Wir begegnen diesem Risiko, indem wir unsere Produktionskapazitäten anpassen, die Anlagenauslastung durch Mengensteuerung sichern, durch strukturiertes Preismanagement, durch Prozessoptimierungen und durch das intensive Bearbeiten von Wachstumsmärkten. Es ist weiterhin das Ziel, den Anteil konjunkturstabiler Produktbereiche im Geschäftsportfolio auszubauen und in den Bereichen, in denen der Konzern tätig ist, weltweit zu den führenden Anbietern zu zählen. Durch enge Zusammenarbeit mit den Kunden versuchen wir frühzeitig, neue Anwendungen zu erschließen und damit die Kunden langfristig an uns zu binden.
Die Halbleiterindustrie ist gekennzeichnet durch zyklische Schwankungen und einen intensiven Wettbewerb. Daraus ergeben sich insbesondere Risiken bei Mengen und Preisen. In Phasen starken Wachstums kommt es zu einem deutlichen Mengenwachstum sowie zu Preiserhöhungen. Umgekehrt verhält es sich in Abschwungphasen. Der Absatz der Mengen geht deutlich zurück, ebenso die Preise. Die Siltronic versucht die Risiken durch konsequentes Kostenmanagement und Flexibilität in der Produktion zu verringern.
Im Polysiliciumgeschäft für die Photovoltaikindustrie sehen wir Preisrisiken und dass weitere Wettbewerber sich in diesem Markt etablieren, die teilweise staatlich gestützt werden. Wir begegnen dem, indem wir unsere Produktivität und unsere Kostenpositionen weiter verbessern, unsere Produktionskapazitäten durch Langfristverträge absichern und den Kapazitätsausbau flexibel an das Marktwachstum anpassen. Die Solarindustrie ist in den vergangenen Jahren durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland stark gefördert worden. Diese Förderung wird demnächst verringert werden und die Nachfrage nach Solaranlagen im wichtigen Solarmarkt Deutschland beeinträchtigen. Das Risiko, dass sich dadurch die Abnahme von polykristallinem Reinstsilicium langfristig abschwächen könnte, schätzen wir nicht hoch ein.