22 Erläuterungen zur Segmentberichterstattung

Die Segmentberichterstattung ist an der internen Organisations- und Berichtsstruktur ausgerichtet. WACKER berichtet über fünf operative Segmente (Siltronic, Silicones, Polymers, Polysilicon und Biosolutions), die nach der Art der angebotenen Produkte und der unterschiedlichen Risiko- und Ertragsstrukturen eigenständig organisiert und geführt werden. Die keinem operativen Segment zugeordneten Aktivitäten werden als „Sonstiges“ ausgewiesen. Sofern Währungsergebnisse den Segmenten nicht zuordenbar sind, werden sie ebenfalls hier ausgewiesen. Im Geschäftsjahr überschreitet das Segment Biosolutions erstmals die von IFRS 8 vorgegebenen Schwellenwerte und ist damit berichtspflichtig. Da sich WACKER bisher entschieden hat, das Segment Biosolutions auf Grund der spezifischen Produkt- und Kundenstruktur als berichtspflichtiges Segment auszuweisen, ändert sich im Vergleich zum Vorjahr nichts an der Segmentberichterstattung.

Die Zuordnung von Bilanzposten und von Posten der Gewinn- und Verlustrechnung zu den operativen Segmenten erfolgt entsprechend der wirtschaftlichen Verfügungsgewalt. Von mehreren Segmenten gemeinsam genutzte Vermögenswerte werden im Allgemeinen unter „Sonstiges“ ausgewiesen, sofern sie nicht eindeutig einem Segment zuordenbar sind. Beim Fremdkapital wird analog verfahren. Bei den geografischen Regionen erfolgt die Zuordnung des Vermögens und der Schulden entsprechend dem Standort der jeweiligen Konzerngesellschaft. Die Umsätze werden sowohl nach dem Sitz des Kunden als auch nach dem Standort der jeweiligen Konzerngesellschaft aufgegliedert.

WACKER bemisst den Erfolg der Segmente anhand der Segmentergebnisgröße EBITDA. Das EBITDA ergibt sich durch Zurechnung der Abschreibungen, Wertminderungen und Zuschreibungen zum EBIT. Das EBIT setzt sich aus dem Bruttoergebnis vom Umsatz, den Vertriebs-, den allgemeinen Verwaltungskosten, den Forschungs- und Entwicklungskosten sowie den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen abzüglich dem Equity-Ergebnis und dem sonstigen Beteiligungsergebnis zusammen.

Die Anlagenzugänge sowie Abschreibungen und Zuschreibungen beziehen sich auf Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien sowie auf Finanzanlagen. Die Innenumsätze zeigen die Umsatzerlöse, die zwischen den Segmenten getätigt wurden. Sie werden überwiegend auf der Basis von Marktpreisen bzw. Planselbstkosten abgerechnet. Den Segmentinformationen liegen grundsätzlich dieselben Ausweis- und Bewertungsmethoden wie dem Konzernabschluss zugrunde. Forderungen und Schulden, Rückstellungen, Erträge und Aufwendungen sowie Ergebnisse zwischen den Segmenten werden in der Konsolidierung eliminiert.

Die Vermögenswerte der Segmente umfassen grundsätzlich alle Vermögenswerte. Finanzforderungen, Liquidität sowie aktive latente Steuern werden jedoch grundsätzlich dem Segment „Sonstiges“ zugeordnet.

Die Segmentschulden beinhalten grundsätzlich alle Schulden, ausgenommen passive latente Steuern, die im Segment „Sonstiges“ gezeigt werden. Die Aufteilung der Finanzverbindlichkeiten des Konzerns auf einzelne Segmente erfolgt proportional nach dem Segmentvermögen.

Zum 1. Januar 2013 hat WACKER die Zuordnung einzelner unwesentlicher Organisationseinheiten innerhalb der Segmente verändert. Das Salzgeschäft von WACKER, das bisher im Umsatz und Ergebnis dem Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON zugeordnet war, wird jetzt im Segment „Sonstiges“ erfasst. Der im Segment „Sonstiges“ ausgewiesene Umsatz des Salzgeschäfts belief sich im Geschäftsjahr auf einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag und führte zu einem positiven Ergebnisbeitrag. Im Vorjahr ergaben sich Effekte in der gleichen Größenordnung und eine Anpassung fand nicht statt. Darüber hinaus wurde die interne Kostenverrechnung zwischen den Segmenten vereinheitlicht. Diese Umstellung führt zu geringeren Innenumsätzen im Segmentausweis. Der Rückgang reduzierte die Innenumsätze des Vorjahres in Summe um rund 100 Mio. €.

Wesentliche ergebnisneutral berücksichtige Wertänderungen betreffen Marktwertänderungen derivativer Finanzinstrumente (Cash Flow Hedge) sowie Wertänderungen aus der Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen.

Bei den Marktwertänderungen derivativer Finanzinstrumente aus Cashflow Hedging entfallen 5,9 Mio. € (Vorjahr 6,6 Mio. €) auf das Segment Siltronic und 2,1 Mio. € (Vorjahr -0,1 Mio. €) auf Sonstiges. Die Wertänderungen auf Grund der Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen verteilen sich wie folgt auf die Segmente: 28,4 Mio. € (Vorjahr – 52,1 Mio. €) im Segment Silicones; 11,1 Mio. € (Vorjahr – 21,4 Mio. €) im Segment Polymers; 2,6 Mio. € (Vorjahr – 4,9 Mio. €) im Segment Biosolutions; 18,7 Mio. € (Vorjahr – 44,4 Mio. €) im Segment Polysilicon; 40,6 Mio. € (Vorjahr – 55,9 Mio. €) im Segment Siltronic und 51,4 Mio. € (Vorjahr – 100,0 Mio. €) im Segment Sonstiges.

Neben Deutschland sind die USA und China die einzigen Länder, in denen WACKER aus Konzernsicht wesentliche Umsatzerlöse erzielt. Diese beliefen sich, bezogen auf den Sitz der verkaufenden Einheit in den USA, auf 609,8 Mio. € (Vorjahr 672,5 Mio. €). Bezogen auf den Sitz des Kunden konnten in den USA und China Umsätze in Höhe von 604,4 Mio. € (Vorjahr 681,2 Mio. €) bzw. 754,0 Mio. € (Vorjahr 717,3 Mio. €) erzielt werden. Großkunden, mit denen wesentliche Umsätze getätigt werden, existieren nicht.

Die Überleitung vom Gesamtergebnis der Segmente zum Jahresergebnis ergibt sich aus der folgenden Aufstellung:

Überleitung des Segmentergebnisses (EBIT)

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Mio. €

 

2013

 

2012

 

 

 

 

 

Operatives Ergebnis der berichtspflichtigen Segmente

 

112,3

 

266,7

Konsolidierung

 

2,0

 

-0,1

Konzern EBIT

 

114,3

 

266,6

Finanzergebnis

 

-83,3

 

-62,7

Ergebnis vor Steuern

 

31,0

 

203,9

Ertragsteuern

 

-24,7

 

-89,2

Jahresergebnis

 

6,3

 

114,7