Bilanzentwicklung Passiva

Konzerneigenkapital leicht erhöht

Das Konzerneigenkapital hat sich im Vergleich zum 31. Dezember 2012 leicht erhöht. Es stieg um 75,8 Mio. € auf 2,20 Mrd. € (31. Dezember 2012: 2,12 Mrd. €). Damit ergibt sich eine Eigenkapitalquote von 34,7 Prozent (31. Dezember 2012: 32,7 Prozent). Das Eigenkapital ist durch verschiedene Effekte beeinflusst worden: Die Gewinnrücklagen erhöhten sich durch das Jahresergebnis um 2,6 Mio. €. Gleichzeitig reduzierte die ausgezahlte Dividende die Gewinnrücklagen um 29,8 Mio. €. Die übrigen Eigenkapitalposten führten zu einem Anstieg des Eigenkapitals. Wesentlich beeinflusst wurden diese durch die erfolgsneutrale Anpassung der Pensionsrückstellungen. WACKER hat seit Jahresbeginn die Bilanzierungs- und Bewertungsmethode der Pensionsrückstellungen auf die neuen Regelungen des IAS 19 (revised) umgestellt. Die zum Jahresende durchgeführte neue Bewertung der leistungsorientierten Pensionspläne führte zu niedrigeren versicherungsmathematischen Verlusten. Veränderungen aus der Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen führten im Geschäftsjahr zu einem Anstieg des Eigenkapitals um 152,8 Mio. €. Marktwerterhöhungen aus derivativen Finanzinstrumenten haben das Eigenkapital ebenfalls um 8,0 Mio. € erhöht. Dagegen haben negative Effekte aus der Währungsumrechnung das Eigenkapital um 54,7 Mio. € verringert.

Schulden

Die Schulden des WACKER-Konzerns sind im Jahresvergleich um 236,2 Mio. € zurückgegangen. Sie beliefen sich auf 4,14 Mrd. € (31. Dezember 2012: 4,37 Mrd. €). Ihr Anteil an der Bilanzsumme liegt bei 65 Prozent (31. Dezember 2012: 67 Prozent).

Langfristige Schulden

Die langfristigen Schulden belaufen sich zum 31. Dezember 2013 auf 3,08 Mrd. €. Das ist ein Rückgang von 4 Prozent (31. Dezember 2012: 3,21 Mrd. €). Ihr Anteil an der Bilanzsumme beträgt unverändert 49 Prozent (31. Dezember 2012: 49 Prozent). Die Pensionsrückstellungen gingen um 156,2 Mio. € zurück. Der wesentliche Grund dafür ist der für die Neubewertung verwendete Diskontierungszinssatz, der sich im Vergleich zum Ende des Geschäftsjahres 2012 von 3,5 Prozent auf 3,8 Prozent erhöht hat. Die Pensionsrückstellungen belaufen sich zum 31. Dezember 2013 auf 1,08 Mrd. € (31. Dezember 2012: 1,24 Mrd. €). Das sind 17 Prozent der Bilanzsumme. Die sonstigen langfristigen Rückstellungen sind leicht gesunken, weil Rückstellungen für Altersteilzeit abgebaut wurden.

Erhöht haben sich die langfristigen Finanzschulden. Sie stiegen um 288,9 Mio. € auf 1,25 Mrd. € (31. Dezember 2012: 958,5 Mio. €). Das ist ein Plus von 30 Prozent. Der Anteil der langfristigen Finanzschulden an der Bilanzsumme beträgt 20 Prozent (31. Dezember 2012: 15 Prozent). WACKER hat am 23. April 2013 in den USA eine erstrangige unbesicherte Privatplatzierung mit einem Volumen von 400 Mio. US-$ am Markt begeben. Die Papiere wurden in drei Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren angeboten. Die Transaktion beinhaltete marktübliche Kreditklauseln.

Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten gingen um 252,1 Mio. € auf 567,3 Mio. € zurück (31. Dezember 2012: 819,4 Mio. €). Sie enthalten im Wesentlichen erhaltene Anzahlungen auf Polysiliciumlieferungen in Höhe von 564,4 Mio. €. Umgliederungen in den kurzfristigen Bereich sowie einbehaltene Anzahlungen aus aufgelösten Verträgen sind die Gründe dafür, dass die langfristigen erhaltenen Anzahlungen um 239,0 Mio. € gesunken sind.

Kurzfristige Schulden

Die kurzfristigen Schulden gingen im Vergleich zum Vorjahr zurück. Sie beliefen sich auf 1,06 Mrd. € (31. Dezember 2012: 1,16 Mrd. €). Das ist ein Rückgang von neun Prozent. Ihr Anteil an der Bilanzsumme beläuft sich auf 17 Prozent (31. Dezember 2012: 18 Prozent). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gingen um 19 Prozent zurück. Sie beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 309,4 Mio. € (31. Dezember 2012: 379,8 Mio. €). Im Wesentlichen zurückzuführen ist das auf einen Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen für Investitionen. Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten erhöhten sich um sieben Prozent auf 579,9 Mio. € (31. Dezember 2012: 542,8 Mio. €). Dafür verantwortlich ist wesentlich die Umgliederung von erhaltenen Anzahlungen in den kurzfristigen Bereich.

WACKER weist höhere Nettofinanzschulden aus

Die kurzfristigen Finanzschulden haben sich im Vergleich zum Vorjahr von 238,7 Mio. € auf 169,3 Mio. € reduziert. Zurückgezahlte Darlehen und nicht mehr genutzte Kreditlinien zur Finanzierung des Umlaufvermögens sind die Ursachen für diesen Rückgang. Insgesamt sind die Finanzschulden auf rund 1,42 Mrd. € (31. Dezember 2012: 1,20 Mrd. €) angestiegen. Ihr Anteil an der Bilanzsumme belief sich auf 22 Prozent (31. Dezember 2012: 18 Prozent). Die kurzfristige Liquidität (kurzfristige Wertpapiere, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente) ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls angestiegen. Sie beläuft sich auf 503,7 Mio. € (31. Dezember 2012: 435,6 Mio. €). Das ist ein Plus von 16 Prozent. Die langfristig angelegten Wertpapiere stiegen von 61,1 Mio. € auf 120,8 Mio. €. Zum 31. Dezember 2013 wies WACKER Nettofinanzschulden (Saldo der Bruttofinanzverschuldung und der langfristigen und kurzfristigen Liquidität) in Höhe von 792,2 Mio. € (31. Dezember 2012: 700,5 Mio. €) aus. Das sind 13 Prozent mehr als am 31. Dezember 2012.

Nicht bilanziertes Vermögen und außerbilanzielle Finanzierungsinstrumente

Ein bedeutender Vermögenswert, der nicht in der Bilanz erscheint, sind der Markenwert von WACKER und der jeweilige Wert anderer Marken des Konzerns. Bekanntheit und Reputation unserer Marken sehen wir als wesentlichen Einflussfaktor für die Akzeptanz unserer Produkte und Lösungen bei den Kunden. Es gibt aber noch andere erfolgskritische immaterielle Werte, die unser Geschäft positiv beeinflussen. Hierzu zählen gewachsene Kundenbeziehungen und das Vertrauen unserer Kunden in unsere Produkt- und Lösungskompetenz. Ebenso wichtig sind das profunde Know-how und die Erfahrung unserer Mitarbeiter sowie unser langjährig gewachsenes Wissen in Forschung und Entwicklung, im Design unserer Produkte, in Produktions- und Geschäftsprozessen und im Projektmanagement. Insbesondere unsere integrierte Verbundproduktion verschafft uns einen Vorteil gegenüber unseren Wettbewerbern. Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor ist das eigene langjährig gewachsene Vertriebsnetz von WACKER. Das Unternehmen ist in der Lage, das Produkt- und Dienstleistungsangebot von WACKER kundennah zu betreiben. In der Bilanz sind außerdem bestimmte geleaste, gepachtete oder gemietete Güter (Operating Lease), über die im Anhang Nr. 17 berichtet wird, nicht enthalten. Hinzu kommen sonstige selbst geschaffene Güter. WACKER nutzt keine außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente.