Vergleich des tatsächlichen mit dem prognostizierten Geschäftsverlauf

WACKER hat das zu Jahresbeginn gesteckte Ziel, 2013 einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres zu erzielen, nicht ganz erreicht. Das EBITDA ist wie im März 2013 und wie im Geschäftsbericht 2012 prognostiziert unter dem Ergebnis des Geschäftsjahrs 2012 geblieben. Die Gründe dafür liegen in erster Linie in den gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Preisen für Polysilicium und Halbleiterwafer. Auch die schleppende Konjunktur sowie Währungseffekte aus dem schwächeren US-Dollar und Yen haben die Umsatz- und Ergebnisentwicklung gebremst. Kosteneinsparungen, auch unterstützt durch gestiegene Produktionsmengen, von insgesamt rund 225 Mio. € konnten diese Effekte nicht ausgleichen.

Bei WACKER POLYSILICON blieben die Preise für Solarsilicium seit Jahresbeginn 2013 im Wesentlichen unverändert. Allerdings sind sie nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau. Durch den Preisverfall im Jahr 2012 lagen sie im Durchschnitt 2013 um rund 30 Prozent unter Vorjahr. Im Geschäft von Siltronic ist die von vielen Marktexperten erwartete Belebung der Nachfrage nach Siliciumwafern im zweiten Halbjahr ausgeblieben. Gleichzeitig sind die Preise für Halbleiterwafer im Verlauf des Jahres 2013 spürbar zurückgegangen. Insgesamt waren sie durchschnittlich mehr als zehn Prozent niedriger als im Jahr 2012. Unter schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat sich das Chemiegeschäft in unseren drei Geschäftsbereichen WACKER SILICONES, WACKER POLYMERS und WACKER BIOSOLUTIONS zufriedenstellend entwickelt. Deutlich höhere Absatzmengen sowie Einsparungen aus Effizienzprogrammen und bei den Personalkosten haben den vor allem bei Standardprodukten zunehmenden Preisdruck und negative Währungseffekte ausgeglichen. In der Summe konnten die drei Geschäftsbereiche beim Umsatz das Niveau des Vorjahres halten und beim EBITDA zulegen. Das hat aber den niedrigeren Umsatz im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON und den Ergebnisrückgang im Halbleiter- und Solargeschäft nicht kompensiert. Die Rohstoff- und Energiekosten blieben im Rahmen unserer Planungen. Dagegen haben sich die Wechselkurse des US-Dollar und des Yen zum Euro etwas ungünstiger entwickelt als in unseren Planungen vom Anfang des Jahres 2013 unterstellt.

Umsatzprognose nach dem 2. Quartal konkretisiert

Mit der Veröffentlichung des Berichts zum 2. Quartal im Juli 2013 hat WACKER seine Prognose, den Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres zu halten, konkretisiert und leicht zurückgenommen. Vor allem die Signale für ein schwächeres Geschäft mit Halbleiterwafern für die zweite Jahreshälfte 2013 und der zunehmende Preisdruck im Chemiegeschäft haben dazu geführt, die Umsatzerwartungen anzupassen. Der Umsatz wurde ab diesem Zeitpunkt in der Größenordnung von 4,5 Mrd. € erwartet, das EBITDA nach wie vor unter Vorjahresniveau. Beim Jahresergebnis ging WACKER nach wie vor von einem leichten Überschuss aus. Darüber hinaus gab WACKER im Bericht zum 2. Quartal bekannt, mit einer breit angelegten Initiative in allen Geschäfts- und Zentralbereichen, im laufenden Geschäftsjahr rund 200 Mio. €, unter Berücksichtigung von Mengeneffekten, einzusparen, etwa die Hälfte davon im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON. Mit der Veröffentlichung der Zahlen zum 3. Quartal haben wir unsere Umsatz- und Ergebnisprognose bestätigt. Der Konzernumsatz des Jahres 2013 belief sich auf 4,48 Mrd. € und entsprach damit dem Zielwert von rund 4,5 Mrd. €. Das EBITDA des WACKER-Konzerns betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 678,7 Mio. € und lag damit wie erwartet unter dem Vorjahreswert. Aus der Auflösung von Lieferverträgen für Polysilicium haben wir Anzahlungen und Schadenersatzleistungen von 77,6 Mio. € vereinnahmt. Diese Erträge sind im EBITDA des Geschäftsjahres 2013 enthalten.

Die Investitionen sollten sich ohne Akquisitionen im Geschäftsjahr 2013 zunächst auf knapp 600 Mio. € belaufen. Mit der Berichterstattung zum 2. Quartal haben wir die Investitionen auf 550 Mio. € beziffert. Im Ausblick des Berichts zum 3. Quartal haben wir diesen Wert auf 500 Mio. € zurückgenommen. Mit 503,7 Mio. € lagen sie in unserem Zielkorridor. Der größte Teil davon floss in den weiteren Ausbau unserer Polysiliciumproduktion.

Vergleich tatsächlicher mit prognostiziertem Geschäftsverlauf

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Mio. €

 

Ergebnis 2012

 

Prognose Mär 2013

 

Prognose Jul 2013

 

Prognose Okt 2013

 

Ergebnis 2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Umsatz

 

4.634,9

 

auf Vorjahres­niveau

 

ca. 4.500

 

ca. 4.500

 

4.478,9

EBITDA

 

795,4

 

unter Vorjahr

 

unter Vorjahr

 

unter Vorjahr

 

678,7

Jahresergebnis

 

114,7

 

leicht positiv

 

leicht positiv

 

leicht positiv

 

6,3

Investitionen (inkl. Finanzanlagen)

 

1.095,4

 

ca. 600

 

550

 

500

 

503,7

Nettofinanz­schulden

 

700,5

 

über 1.000

 

unter 1.000

 

unter 900

 

792,2

Netto-Cashflow

 

-536,2

 

leicht negativ

 

leicht negativ

 

positiv

 

109,7

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Günstiger als zu Jahresbeginn erwartet haben sich die Nettofinanzschulden und der NettoCashflow entwickelt. Die niedrigeren Investitionen und die Reduzierung des Working Capitals haben dazu geführt, dass die Nettofinanzschulden und der Netto-Cashflow deutlich besser ausgefallen sind. Im März 2013 hatten wir prognostiziert, dass die Nettofinanzschulden bis zum Ende des Jahres 2013 auf über eine Mrd. € steigen würden. Der Netto-Cashflow wurde zu diesem Zeitpunkt negativ erwartet. Das Minus sollte aber deutlich geringer ausfallen als im Jahr 2012. Im Bericht zum 2. Quartal haben wir das Ziel formuliert, bei den Nettofinanzschulden bis zum Jahresende die Schwelle von einer Mrd. € nicht zu überschreiten. Mit der Berichterstattung zum 3. Quartal haben wir zum Jahresende einen Stand der Nettofinanzschulden unter 900 Mio. € vorhergesagt. Gleichzeitig haben wir prognostiziert, dass der Netto-Cashflow positiv sein wird. Mit 792,2 Mio. € Nettofinanzschulden zum 31. Dezember und einem Netto-Cashflow von 109,7 Mio. € lagen beide Werte im Rahmen dieser Erwartungen.

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung, mit denen wir zukünftige Produkte und Lösungen entwickeln, beliefen sich im Gesamtjahr 2013 auf 173,8 Mio. €. Sie entsprechen damit dem Anfang des Jahres prognostizierten Forschungsaufwand von rund 175 Mio. €.

Die Zahl der Mitarbeiter hat sich nicht wie zu Jahresbeginn angenommen leicht erhöht. Zum Bilanzstichtag beschäftigte WACKER 16.009 Mitarbeiter. Das sind 283 weniger als ein Jahr zuvor. Hier zeigt sich, dass WACKER bei der Neueinstellung von Mitarbeitern im Jahr 2013 zurückhaltend vorgegangen ist.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2013 eine Dividende von 0,50 € je Aktie (2012: 0,60 €) vor.

Abweichungen vom prognostizierten Aufwand

Der Personalaufwand ist im Verhältnis zum Umsatz gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. In absoluten Zahlen hat er sich um fünf Prozent verringert. Den Zielwert für das Jahr 2013 haben wir nicht ganz erreicht. Für den geringeren Personalaufwand verantwortlich waren u. a. eine zurückhaltende Politik beim Aufbau neuer Stellen sowie vielfältige Kostenmaßnahmen, wie etwa Programme zum Anstieg der Produktivität sowohl in den operativen Geschäfts- als auch den Zentralbereichen. Die Anzahl der Mitarbeiter hat sich im Jahr 2013 verringert. Mittelfristig erwarten wir, dass der Personalaufwand ohne Sondereffekte bei rund 25 Prozent des Umsatzes liegen wird.

Die Rohstoffkosten sind sowohl im Verhältnis zum Umsatz als auch in absoluten Zahlen gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Hier haben sich der niedrigere Umsatz sowie günstigere Rohstoffpreise bei einigen Rohstoffen ausgewirkt. Unseren Zielwert für das Jahr 2013 haben wir um einen Prozentpunkt unterschritten. Mittelfristig erwarten wir, dass die Rohstoffkosten flach bleiben.

Der Aufwand für Energie liegt unter unserem Zielwert. Verantwortlich dafür waren günstigere Beschaffungskonditionen sowie eine geringere Belastung durch regulatorische Kosten.

Die Abschreibungen lagen in absoluten Zahlen leicht über unserer Vorgabe. Verantwortlich dafür war eine Sonderabschreibung in der Siltronic, die zum Jahresende vorgenommen wurde. Insgesamt beliefen sich die Abschreibungen auf 564,4 Mio. €. Davon entfielen etwa 40 Prozent auf unsere Polysiliciumanlagen. Auf Grund unserer Investitionstätigkeit für den Ausbau unserer Polysiliciumkapazitäten werden die Abschreibungen mittelfristig weiter ansteigen.

Aufwand Kostenarten

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% vom Umsatz

 

2012

 

Prognose 2013

 

Ist 2013

 

 

 

 

 

 

 

Personalaufwand

 

25,8

 

25,2

 

25,3

Rohstoffkosten

 

23,1

 

23,9

 

22,9

Energiekosten

 

10,9

 

10,5

 

10,2

Abschreibungen

 

11,4

 

11,4

 

12,6