Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Weltwirtschaft wird nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) 2014 etwas stärker wachsen als ein Jahr zuvor. Der IWF geht davon aus, dass das weltweite Bruttosozialprodukt um 3,7 Prozent (2013: 3,0 Prozent) steigt. Für das Jahr 2015 erwartet der IWF ein Wachstum von 3,9 Prozent. Den größten Anteil an dieser Aufwärtsentwicklung im Jahr 2014 haben die Schwellenländer mit einem Plus von 5,1 Prozent. Die Industrienationen werden einen Anstieg ihrer Wirtschaftsleistung von 2,2 Prozent beisteuern. Zum ersten Mal seit 2011 soll die Wirtschaft im Euroraum wieder wachsen.

US-Wirtschaft mit stärkerem Wachstum

Das größte Problem der US-Wirtschaft sind die Arbeitslosigkeit und die hohen Schulden. Auf der anderen Seite profitiert die Wirtschaft von einer starken Reindustrialisierung. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnet mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 2,9 Prozent. Für das Jahr 2015 erwartet die OECD ein Wachstum von 3,4 Prozent.

Entwicklung Bruttoinlandsprodukt 2014

Entwicklung Bruttoinlandsprodukt 2014 (Balkendiagramm)Entwicklung Bruttoinlandsprodukt 2014 (Balkendiagramm)

Quellen: weltweit: IWF, Asien: ADB, China: ADB, Indien: ADB, Japan: OECD, USA: OECD, Europa: IWF, Deutschland: IWF

Asien setzt stärker auf nachhaltigen Wirtschaftsanstieg

Die Zeiten der zweistelligen Wachstumsraten in China sind vorbei. Dennoch wächst die Wirtschaft des Landes mit prozentual hohen einstelligen Zuwächsen. Die chinesische Regierung hat ihre Wachstumsstrategie geändert. Sie setzt mehr auf eine stärkere Inlandsnachfrage und weniger auf milliardenschwere Infrastrukturprojekte und ein zu starkes Exportwachstum. Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) geht von einem Anstieg in China von 7,4 Prozent aus. Für das Jahr 2015 prognostiziert die OECD einen Zuwachs von 7,5 Prozent. Ausbleibende Investitionen, eine mangelhafte Infrastruktur und ausbleibende Wirtschaftsreformen haben das Wachstum in Indien gebremst. Die ADB rechnet im Jahr 2014 mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Japan wird die Wirtschaft im Jahr 2014 weiter zulegen. Die OECD prognostiziert im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 1,5 Prozent, im Jahr 2015 von 1,0 Prozent. Insgesamt wird sich die Region Asien in den kommenden zwei Jahren prozentual deutlich stärker entwickeln als der Rest der Welt. Nach Ansicht der ADB werden Asiens Volkswirtschaften gegenüber dem Jahr 2013 um 6,2 Prozent wachsen.

Erstmals wieder Wachstum in Europa seit dem Jahr 2011

Europa wird nach Ansicht des IWF 2014 die Rezession überwinden und ganz leicht wachsen. Für das Jahr 2014 rechnet der IWF nach dem Minus in den vergangenen zwei Jahren mit einem kleinen Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 1,0 Prozent. Im Jahr 2015 könnte dann auf Grund erfolgreicher Haushaltskonsolidierung einzelner Länder die Wirtschaftsleistung wieder stärker zulegen. Nach Ansicht der OECD ist dann ein Wachstum um 1,6 Prozent möglich. In Deutschland erwarten die Wirtschaftsexperten ein stärkeres Wachstum als in anderen europäischen Ländern. Der IWF prognostiziert einen Anstieg um 1,6 Prozent. Der hohe Beschäftigungsgrad und der private Konsum sorgen für diesen Anstieg. Im Jahr 2015 soll sich nach Ansicht der OECD das Bruttoinlandsprodukt um 2,0 Prozent erhöhen.