WACKER verkauft seine Produkte und Dienstleistungen in fast alle Branchen. Wir können uns konjunkturellen Schwankungen in einzelnen Geschäftsbereichen nicht entziehen. Ausprägung und Eintrittszeitpunkt können aber sehr unterschiedlich sein. Auf Grund des Produktportfolios und der breiten Kundenbasis haben wir aber auch die Möglichkeit, diese konjunkturellen Schwankungen in ihrem Ausmaß abzufedern.
Operative Frühindikatoren als Gradmesser für künftige Entwicklungen
Anhand ausgewählter operativer Frühindikatoren versuchen wir voraussichtliche Entwicklungen in unserer Geschäftsplanung zu berücksichtigen und unsere Kapazitäten zu steuern. Da wir in unterschiedlichen Geschäften und Märkten zu Hause sind, bedienen wir uns dabei einer Reihe verschiedener Frühindikatoren, die uns in den einzelnen Geschäftsbereichen Aufschluss über mögliche Entwicklungen geben können.
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Operative Frühindikatoren | ||||
Geschäftsbereich |
Operativer Frühindikator |
Frühindikator für | ||
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WACKER SILICONES |
Rohstoffpreis- und Energiepreisentwicklung |
unsere Kostenentwicklung | ||
WACKER SILICONES |
Auftragseingang pro Monat |
unsere Kapazitätsauslastung | ||
WACKER POLYSILICON |
Mittel- und Langfristverträge |
unsere Kapazitätsauslastung, | ||
SILTRONIC |
Daten zur Auslastung der Halbleiterhersteller |
unsere Kapazitätsauslastung | ||
Alle Geschäftsbereiche |
Kundengespräche |
unsere Umsatzentwicklung, | ||
Alle Geschäftsbereiche |
Marktforschung |
Markttrends, Produktinnovationen |
Wirtschaftliche Einflussgrößen auf unser Geschäft
Die wirtschaftlichen Einflussfaktoren, die das Geschäft von WACKER maßgeblich beeinflussen, sind gleich geblieben. Den größten Einfluss hatten im Geschäftsjahr 2011 mit über 40 Prozent an den Herstellungskosten die Energie- und Rohstoffkosten.
- Energie- und Rohstoffkosten
Als chemisches Unternehmen gehören wir einer energieintensiven Branche an und benötigen eine Reihe von Rohstoffen zur Herstellung unserer Produkte. Ein Anstieg der Energie- und Rohstoffkosten hat deshalb Auswirkungen auf unsere Kostenstruktur. Um von diesem Einflussfaktor unabhängiger zu werden, haben wir verschiedene Stellhebel bewegt. Dazu zählt unsere eigene Energieversorgung an den Standorten Burghausen und Nünchritz. Sie verringert den Zukauf von Energie und damit die Kosten. Mit der Rückwärtsintegration im Geschäftsbereich WACKER SILICONES im Geschäftsjahr 2010 haben wir einen Teil des Bedarfs an Siliciummetall langfristig gesichert. Wir sind damit ein Stück unabhängiger von Preisschwankungen. Gleichzeitig haben wir die Versorgungssicherheit bei großer Nachfrage erhöht.
- Währungsschwankungen
Währungsschwankungen gegenüber dem Euro beeinflussen unser Geschäft. Mindestens die Hälfte unserer Dollarexposures des Folgejahres haben wir durch Währungssicherungsgeschäfte (Derivate) abgesichert. Die Sicherungsquote für das Jahr 2012 liegt aktuell bei rund 60 Prozent. Ein Anstieg des Euros gegenüber dem Dollar um einen US-Cent wirkt sich ungesichert negativ im EBITDA mit rund vier Mio. € aus.
- Staatlich festgelegte Förder- und Vergütungssysteme für
erneuerbare Energien
Als einer der weltweit führenden Hersteller von polykristallinem Reinstsilicium sind wir abhängig von regulatorischen Änderungen staatlich festgelegter Förder- und Vergütungssysteme für erneuerbare Energien. Im Geschäftsjahr 2011 ist in verschiedenen Ländern die Förderung für Photovoltaikanlagen gesenkt worden, u.a. in Deutschland, dem wichtigsten Photovoltaikmarkt, in Italien, Belgien, Frankreich und Japan. Durch permanente Produktivitätsverbesserungen sehen wir uns in der Lage, trotz veränderter Rahmenbedingungen unsere Wettbewerbsposition zu behaupten. Auf Grund unserer Kostenführerschaft, unserer Produktqualität, unserer internationalen Ausrichtung, unserer Kundenstruktur sowie mittel- und langfristiger Lieferverträge verfügen wir über Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Herstellern.
Rechtliche Einflussfaktoren auf unser Geschäft
Insgesamt haben sich die rechtlichen Rahmenbedingungen für WACKER im Geschäftsjahr 2011 nicht wesentlich verändert. Für unser operatives Geschäft ergaben sich keine zusätzlichen Auflagen.
120 Registrierungsdossiers im Rahmen von REACH eingereicht
Seit Juni 2008 sind wir verpflichtet, alle Stoffe in Europa ab einer Jahresmenge von einer Tonne zu registrieren und nach ihren Eigenschaften zu bewerten. Dabei sind die genauen Verwendungsbedingungen zu berücksichtigen. Das regelt die Chemikalienverordnung REACH (Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien in der Europäischen Union). Bis Ende 2011 reichte WACKER 120 Registrierungsdossiers bei der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) ein.
Im Rahmen des Klassifizierungs- und Kennzeichnungssystem GHS (Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals) der EU-Kommission haben wir im Jahr 2011 alle relevanten Stoffe dem Einstufungs- und Kennzeichnungsinventar der EU gemeldet. Bis zum Jahr 2015 werden alle Gemische gemäß GHS neu eingestuft (7.000 Gemische).
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GHS-Einführung | ||||||
Land/ |
Änderung Sicherheitsdatenblätter |
Änderung |
Stoffe/ | |||
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Brasilien |
Februar 2011 |
Februar 2011 |
Stoffe | |||
China |
Mai 2011 |
Mai 2011 |
Stoffe und Gemische | |||
Europa |
Dezember 2010 |
Dezember 2010 |
Stoffe | |||
EWR-Länder (Island, |
2011 |
2011 |
Stoffe | |||
Indonesien |
September 2010 |
September 2010 |
Stoffe | |||
Japan |
Januar 2011 |
Dezember 2006 |
100 spezielle Stoffe | |||
Kroatien |
Dezember 2011 |
Dezember 2011 |
Stoffe | |||
Malaysia |
voraussichtlich 2012 |
voraussichtlich 2012 |
Stoffe | |||
Mexiko |
Juli 2011 |
Juli 2011 |
Stoffe und Gemische, | |||
Neuseeland |
Juli 2008 |
Januar 2011 |
Stoffe und Gemische | |||
Schweiz |
Dezember 2012 |
Dezember 2012 |
Stoffe | |||
Serbien |
September 2011 |
September 2011 |
Stoffe | |||
Singapur |
Dezember 2010 |
Dezember 2010 |
Stoffe | |||
Südkorea |
Juli 2010 |
Juli 2010 |
Stoffe | |||
Taiwan |
Januar 2009 |
Januar 2009 |
Stoffe und Gemische | |||
Uruguay |
Juli 2010 |
Juli 2010 |
Stoffe und Gemische |