Ertragslage der Wacker Chemie AG nach HGB

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Gewinn- und Verlustrechnung

Mio. €

 

2011

 

2010

 

 

 

 

 

Umsatzerlöse

 

3.539,5

 

3.416,9

Bestandsveränderungen

 

124,7

 

14,1

Andere aktivierte Eigenleistungen

 

41,6

 

40,7

Gesamtleistung

 

3.705,8

 

3.471,7

 

 

 

 

 

Sonstige betriebliche Erträge

 

194,1

 

104,7

Materialaufwand

 

-1.470,5

 

-1.216,7

Personalaufwand

 

-777,2

 

-706,9

Abschreibungen

 

-330,1

 

-307,4

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

-641,3

 

-595,8

Betriebsergebnis

 

680,8

 

749,6

 

 

 

 

 

Beteiligungsergebnis

 

18,8

 

-134,3

Zinsergebnis

 

-10,7

 

-38,7

Sonstiges Finanzergebnis

 

-7,7

 

-1,7

Finanzergebnis

 

0,4

 

-174,7

 

 

 

 

 

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

 

681,2

 

574,9

 

 

 

 

 

Außerordentliches Ergebnis

 

 

-94,7

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

 

-179,0

 

-178,7

Jahresüberschuss

 

502,2

 

301,5

 

 

 

 

 

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

 

775,2

 

533,3

Ausschüttung

 

-158,9

 

-59,6

Einstellung in die Gewinnrücklagen

 

-139,8

 

 

 

 

 

 

Bilanzgewinn

 

978,7

 

775,2

Die Ertragslage der Wacker Chemie AG hat sich im Geschäftsjahr 2011 positiv entwickelt. Der Jahresüberschuss erhöhte sich von 301,5 Mio. € im Vorjahr auf 502,2 Mio. € im Berichtsjahr. Positiv beeinflusst haben das Ergebnis neben dem operativen Geschäftsverlauf die Vereinnahmung von erhaltenen Anzahlungen im Rahmen von Schadenersatzleistungen in Höhe von 66,2 Mio. €. Dem stehen außerplanmäßige Abschreibungen von 23,0 Mio. € und Anpassungen der Pensionsrückstellungen in Höhe von 19,3 Mio. € gegenüber. Im Vorjahr waren die Sonderbelastungen infolge von Beteiligungsabschreibungen allerdings höher. Sie betrugen 78,9 Mio. €. Insbesondere Bilanzierungsänderungen, die im Zusammenhang mit dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz stehen, belasteten das Ergebnis des Vorjahres mit 97,0 Mio. €. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg von 574,9 Mio. € auf 681,2 Mio. €.

Der Umsatz erhöhte sich leicht um knapp vier Prozent von 3,42 Mrd. € auf 3,54 Mrd. €. Die Umsätze im Geschäftsbereich WACKER SILICONES sind im Vergleich zum Vorjahr von 1,29 Mrd. € auf 1,26 Mrd. € gesunken. Das ist ein Rückgang von zwei Prozent. Im Geschäftsbereich WACKER POLYSILICON ist der Umsatz um fünf Prozent auf 1,37 Mrd.€ gestiegen (2010: 1,31 Mrd. €). Der Geschäftsbereich WACKER POLYMERS steigerte seinen Umsatz um zwölf Prozent auf 625,7 Mio. € (2010: 558,5 Mio. €). Der Geschäftsbereich WACKER BIOSOLUTIONS erzielte einen zum Vorjahr konstanten Umsatz von 103,4 Mio. € (2010: 104,0 Mio. €). Nicht zugeordnet wurde ein Umsatz von 180,1 Mio. € (2010: 153,9 Mio. €). Die Gesamtleistung stieg auf 3,71 Mrd. € (2010: 3,47 Mrd. €). Hierin enthalten ist ein Bestandsaufbau in Höhe von 124,7 Mio. € (2010: 14,1 Mio. €), der aus den zum Stichtag erhöhten Vorratsbeständen resultiert.

Der Materialaufwand kletterte um 21 Prozent auf 1,47 Mrd. € (2010: 1,22 Mrd. €). Im Wesentlichen führten die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten zu einem Anstieg der Kosten im Jahr 2011. Insbesondere strategische Rohstoffe wie Silicium, Ethylen und Vinylacetatmonomer waren durchschnittlich um 20 bis 30 Prozent teurer.

Der Personalaufwand hat sich von 706,9 Mio. € im Jahr 2010 auf 777,2 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöht. Das ist ein Anstieg von 10 Prozent. Insbesondere durch die Inbetriebnahme der Ausbaustufe Poly 9 in Nünchritz und die insgesamt gute Auslastung der Anlagen erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeiter 2011 auf 9.511 (2010: 8.866). Das führte zu steigenden laufenden Personalaufwendungen. WACKER hat, wie auch schon im Jahr 2009, im Jahr 2011 die höheren Lebenserwartungen der Bezugsberechtigen in den Schätzungen der Pensionsverpflichtungen berücksichtigt. Neben dem laufenden Aufwand für Pensionsrückstellungen ergibt sich aus dieser Anpassung ein einmaliger Aufwand von 19,3 Mio. €.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten der Wacker Chemie AG beliefen sich im Jahr 2011 auf 96,0 Mio. € (2010: 87,3 Mio. €). Im Wesentlichen verursachten höhere Personalkosten diesen Anstieg.

Die Abschreibungen in Höhe von 330,1 Mio. € (2010: 307,4 Mio. €) enthalten eine außerplanmäßige Abschreibung auf eine Pilotanlage zur Granulatherstellung für Polysilicium in Höhe von 23,0 Mio. €. Teilkapazitäten der Anlage wurden stillgelegt.

Das sonstige betriebliche Ergebnis, bestehend aus sonstigem betrieblichen Ertrag und Aufwand hat sich per Saldo um neun Prozent verringert. Es beträgt -447,2 Mio. € (2010: -491,1 Mio. €). Enthalten ist darin das operative Währungsergebnis in Höhe von 19,2 Mio. € (2010: 11,7 Mio. €). In den sonstigen betrieblichen Erträgen wurden Rückstellungsauflösungen in Höhe von 12,1 Mio. € (2010: 16,1 Mio. €) ausgewiesen. Ein größerer Effekt, der die sonstigen betrieblichen Erträge beeinflusst hat, ergab sich aus der Vereinnahmung von erhaltenen Anzahlungen für Polysilicium in Höhe von 66,2 Mio. €, die im Zusammenhang mit Schadenersatzleistungen und der Auflösung einzelner Polysiliciumverträge stehen. Mit Kunden, die sich aus dem Solargeschäft zurückziehen wollen, haben wir im vierten Quartal 2011 Auflösungsvereinbarungen getroffen. Im sonstigen betrieblichen Aufwand sind neben dem Währungsergebnis im Wesentlichen Aufwendungen für Ausgangsfrachten, Zölle und sonstige Vertriebskosten, sonstige Fremdarbeiten sowie Reparaturen und Instandhaltung enthalten.

Das Betriebsergebnis des Geschäftsjahres 2011 betrug 680,8 Mio. € (2010: 749,6 Mio. €). Der Rückgang von neun Prozent ist vor allem auf den gestiegenen Material- und Personalaufwand zurückzuführen. Insbesondere die Materialeinsatzquote stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,7 Prozentpunkte auf 39,7 Prozent. Die Personaleinsatzquote stieg nur geringfügig um 0,6 Prozentpunkte auf 21,0 Prozent der Gesamtleistung.

Das Beteiligungsergebnis war im aktuellen Geschäftsjahr mit 18,8 Mio. € positiv (2010: -134,3 Mio. €). Es enthält unter anderem die saldierten Gewinne aus Gewinn- und Verlustübernahmen der Ergebnisabführung. Den Verlustübernahmen, im Wesentlichen aus der Beteiligung an der Siltronic AG in Höhe von 20,4 Mio. € standen kumulierte Erträge aus den Chemiebeteiligungen in Höhe von 39,2 Mio. € gegenüber. Im Vorjahr war im Beteiligungsergebnis eine Abwertung der Beteiligung an der Wacker Chemical (China) Company Ltd. (Holding), Shanghai, in Höhe von 78,9 Mio. € enthalten.

Das Zinsergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahr um 28,0 Mio. € auf -10,7 Mio. € (2010: -38,7 Mio. €). Im Vergleich zum Vorjahr konnten durch Anlagen in Wertpapiere und Bankguthaben deutlich höhere Zinserträge erzielt werden. Sie beliefen sich auf 30,3 Mio. € (2010: 8,6 Mio. €). Der Finanzierungsaufwand bei Banken und durch die Aufzinsung von Rückstellungen ging leicht zurück auf 41,0 Mio. € (2010: 47,3 Mio. €).

Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ist mit 179,0 Mio. € nahezu konstant geblieben. Das entspricht einer Steuerquote von 26 Prozent.

Im Ergebnis ergibt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 502,2 Mio. €. Ergänzt um den Gewinnvortrag aus dem Vorjahr und die Einstellung in die Gewinnrücklagen abzüglich der Dividendenausschüttung in Höhe von 158,9 Mio. € beträgt der Bilanzgewinn 978,7 Mio. €.